Landau Ungebetene Gäste im Dorf

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Eine Treibjagd mitten in Wollmesheim? Dazu könnte es kommen, wenn sich alle Beteiligten einig sind. Die Wollmesheimer wissen sich einer kleinen Wildschweinrotte nicht mehr anders zu erwehren, als zu diesem drastischen Mittel zu greifen.

Die Tiere leben auf einem 2000 Quadratmeter großen, unbebauten Grundstück in der Oberen Hauptstraße. Gesichtet wurden nach Angaben von Ortsvorsteher Rolf Kost (SPD) 15 Exemplare. Mitten im Dorf herrscht auf diesem Fleckchen Erde Wildnis. Der Eigentümer ist weit weg, laut Kost gehört das Grundstück einer Erbengemeinschaft in der Schweiz. Gemächlich spazieren die vierbeinigen ungebetenen Mitbewohner schon mal durch die Nachbarschaft. Gefährlich wurden sie den Bewohnern noch nicht, zumindest ist kein Fall bekannt, dafür aber starben drei oder vier Wildschweine bereits bei Verkehrsunfällen. Das Grundstück liegt unterhalb der Landesstraße 509. Nicht nur Hundebesitzer, die dort ihre Runden ziehen, auch Mütter mit ihren Kindern passieren diese Stelle mit einem mulmigen Gefühl. Der Ortsvorsteher hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, um wieder Ruhe ins Dorf zu bringen. Er verhandelt mit dem Grundstückseigentümer, ist mit der Unteren Jagdbehörde bei der Stadtverwaltung und mit dem Jagdpächter im Gespräch. Letztere stehen Gewehr bei Fuß. Gedacht ist an eine sonntägliche Treibjagd. Dazu soll die Landesstraße kurzzeitig voll gesperrt werden, damit die Rotte über die Straße Richtung Arzheim getrieben und erlegt werden kann. Kost holt zurzeit einen Kostenvoranschlag zur Rodung des Grundstücks ein. Sobald der Eigentümer sich bereit erklärt, die Rechnung zu zahlen, steht der kleinen Treibjagd nichts mehr im Wege. (sas)

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