Landau/Pirmasens Sind Windräder oder B10-Ausbau schlimmer für Biosphärenstatus?

B10-Baustelle bei Hinterweidenthal.
B10-Baustelle bei Hinterweidenthal.

Der Biosphärenstatus des Pfälzerwaldes wird weder ausschließlich, noch vor allem durch Windräder gefährdet. Darauf hat Ulrich Mohr für den BUND Südpfalz hingewiesen. Er reagiert damit auf zwei RHEINPFALZ-Themen: den Report zu den Windkraftplänen der neuen Landesregierung und die Fahrradfahrer-Demo am Samstag, 5. Juni, für die die Bundesstraße für den motorisierten Verkehr gesperrt worden war. Mohr beklagt die „Ausgiebigkeit, mit der allgemein die Gefährdung des Biosphärenstatus für den Pfälzerwald durch Windenergieanlagen immer wieder thematisiert wird“. Immerhin habe die Unesco in ihrer letzten „periodischen Überprüfung des deutschen Teils des Biosphärenreservats Pfälzerwald–Nordvogesen“ am 4. Oktober 2013 verlauten lassen, dass sich das Nationalkomitee wegen einer in den kommenden Jahren zu erwartenden weiteren Fragmentierung des Pfälzerwaldes Sorgen mache. Das betreffe den Ausbau der Bundesstraße, die Zunahme des Siedlungsbaus im Außenbereich und den Ausbau der Windkraft, der nach Interpretation Mohrs erst bewusst erst an dritter und letzter Stelle genannt werde.

Der BUND-Sprecher weist auch die Kritik an der Fahrradfahrer-Demo zurück, dass diese zu einer hohen Verkehrsbelastung in den Anliegergemeinden entlang der B10 geführt habe. Mit der nur zweistündigen Sperrung sei darauf hingewiesen worden, dass nicht noch mehr Verkehr in die Südpfalz gezogen werden solle. Aber das sei die unweigerliche Folge, wenn die Straße Teil eines durchgängig vierspurigen Verkehrskorridors zwischen Atlantik und Osteuropa werde – was die Europäische Union und die Unesco so nicht wollten. Nicht ohne Grund werde gerade die A 6 mit Unterstützung der EU als eigentliche Verkehrsalternative sechsstreifig ausgebaut.

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