Rohrbach Prozess gegen gescheiterte Geldautomaten-Sprenger beginnt

Nach dem Anschlag konnte in Rohrbach für längere Zeit kein Geld abgehoben werden.
Nach dem Anschlag konnte in Rohrbach für längere Zeit kein Geld abgehoben werden.

Die beiden Männer kommen mitten in der Nacht. Sie positionieren eine Sprengladung am Geldautomaten im Pavillon am Modepark Röther in Rohrbach. Das Ding explodiert. Doch die Täter müssen ohne Beute abziehen. Bald stehen sie vor Gericht.

Die Rohrbacher Täter gehen nicht als Panzerknacker in die Geschichte ein. Auch zwei Komplizen nicht, mit denen sie zumindest eine weitere Geldautomatensprengung geplant haben sollen. Denn ihnen ist es nicht gelungen, den Panzer, sprich Tresor, zu knacken.

Im ersten Fall haben die Männer allerdings erheblichen Schaden angerichtet. Die Polizei spricht später von 160.000 Euro. Den Geldautomaten betreiben die heutige Sparkasse Südpfalz (damals noch Sparkasse Südliche Weinstraße) und die VR-Bank Südpfalz gemeinsam.

Den vier Männern im Alter von 30 bis 42 Jahren aus dem Rhein-Main- und Rhein-Neckar-Gebiet wird vorgeworfen, eine weitere Sprengung vorbereitet zu haben. Drei von ihnen stammen aus Polen, einer aus Russland, heißt es in der Pressemitteilung des Landgerichts Landau. Bei Durchsuchungen wurde noch im Sommer 2020 umfangreiches Beweismaterial sichergestellt. Die Männer wurden im September 2020 festgenommen und in verschiedene Justizvollzugsanstalten gebracht.

Täter wurden gestört

Am 16. März beginnt das Verfahren gegen sie vor der 3. Großen Strafkammer des Landgerichts Landau. Im Raum steht der Vorwurf des versuchten schweren Diebstahls, das Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion sowie die Vorbereitung einer solchen. Tatorte sollen Rohrbach und Mommenheim gewesen sein.

Im zweiten Fall baldowerten die vier Angeklagten laut Anklageschrift verschiedene Örtlichkeiten mit Geldautomaten aus und entschieden sich dann für den Versuch einer Sprengung des Geräts auf dem Wasgau-Parkplatz in Mommenheim. Dazu kam es nicht, denn die Männer hatten nicht damit gerechnet, dass die Lichter auf dem Parkplatz automatisch eingeschaltet wurden. Sie wollten an einem anderen Tag wiederkommen. Die Festnahme kam dazwischen.

Wie Gerichtssprecher Robert Schelp mitteilt, ist die Verhandlung ausnahmsweise nicht in Landau, sondern im größten Sitzungssaal des Landgerichts Frankenthal. Unter den Bedingungen der Corona-Pandemie wäre eine Hauptverhandlung im großen Sitzungssaal des Landgerichts Landau nicht möglich. Die notwendigen Abstände könnten dort nicht eingehalten werden.

Info

Die Verhandlung beginnt am 16. März, 9 Uhr. Vorgesehene Fortsetzungstermine sind am 17. und 30. März sowie 9., 12., 19., 23. und 29. April 2021, jeweils 9 Uhr.
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