Landau Premiere für Elterntaxi-Parkplätze

Das Schild schränkt die Haltezeiten für die Öffentlichkeit ein.
Das Schild schränkt die Haltezeiten für die Öffentlichkeit ein.

Erstmals wurden in Landau Parkplätze nur fürs Holen und Bringen des Nachwuchses zur Schule reserviert. Wieso hat sich die Stadt für diesen Schritt auf der Wollmesheimer Höhe entschieden?

Gegenüber dem Siedlerheim auf der Wollmesheimer Höhe hat die Stadtverwaltung drei Elternhaltestellen eingerichtet. Das ist die offizielle Bezeichnung für drei Parkplätze, auf denen in einem festgelegten Zeitradius nur Eltern parken dürfen, die Kinder zur Grundschule bringen oder sie abholen. Die Stellplätze in der Barbarossastraße sind die ersten Parkplätze für Elterntaxis in der Stadt überhaupt. Im Fall Wollmesheimer Höhe gibt es die Besonderheit, dass dies nur donnerstags von 8 bis 9 und 15 bis 16 Uhr gilt.

Was ist der Grund für diese Einschränkung? Nur donnerstags ist das Aufkommen an Eltern, die ihre Kinder bringen und holen so groß, weil die Grundschule an diesem Tag Entdeckertagsschule ist. Landau zählt zu den 16 Kommunen im Land, die Entdeckertage zur Förderung von Hochbegabten anbieten. Einmal wöchentlich werden hochbegabte Schüler ihren Neigungen entsprechend unterrichtet, sind an den restlichen Schultagen aber in ihrem gewohnten, sozialen Umfeld integriert, heißt es dazu auf der Homepage des Landesbildungsministeriums. Weil donnerstags auch Kinder aus dem Landkreis auf die Wohö kommen, ist der Parkplatzbedarf größer.

Ansonsten ist es kein Geheimnis, dass die Stadtverwaltung dem Thema „wilde“ Elterntaxis kritisch gegenübersteht. Nach Auskunft von Sprecherin Sandra Diehl erarbeitet die Stadtspitze derzeit eine Konzeption.

Die Hälfte geht zu Fuß

Der Allgemeine Deutsche Autoclub (ADAC) hält Hol- und Bringzonen an Schulen für ein probates Mittel, dem hohen Verkehrsaufkommen morgens und mittags Herr zu werden. Wie der Club auf seiner Homepage informiert, hat eine ADAC-Umfrage zur Schulwegsicherheit vom Frühjahr 2023 ergeben, dass die Hälfte der Schulkinder fast immer zu Fuß in die Schule oder zur Haltestelle geht. Ein Viertel nutzt meist den Schulbus, gut jeder Fünfte einen Linienbus.

Je nach Jahreszeit fahren rund 14 bis 20 Prozent der Schulkinder meist mit dem Rad, und 17 bis 22 Prozent werden mit dem Auto zur Schule gebracht – im Elterntaxi. Von diesen steuern laut ADAC-Umfrage 57 Prozent direkt das Schulgebäude an, nur 27 Prozent eine Elternhaltestelle – häufig existieren diese gar nicht. „Die überwiegende Mehrheit der Eltern beurteilt Elterntaxis negativ, auch ein relativ großer Anteil der Eltern, die selbst regelmäßig als Elterntaxi unterwegs sind. Insgesamt sagen 59 Prozent der Eltern, dass durch Elterntaxis gefährliche Verkehrssituationen entstehen“, heißt es beim ADAC.

Hier und da gibt es andernorts Elternparkplätze mit besonderen Rechten zu festgelegten Zeiten auch vor Kindertagesstätten.

x