Landau Max-Slevogt-Gymnasium feiert 150-jähriges Bestehen

Sechstklässler des MSG hatten für die Feierstunde ein Theaterstück einstudiert.
Sechstklässler des MSG hatten für die Feierstunde ein Theaterstück einstudiert.

Ein Jubiläum im Jubiläumsjahr der Stadt Landau feiert das Max-Slevogt-Gymnasium. Die Schule stößt auf ihr 150-jähriges Bestehen an.

Am 5. Oktober 1974 begann der Unterricht in der Städtischen Höheren Töchterschule, die Vorgängerin des Max-Slevogt-Gymnasiums, das seit 1975 nach dem Maler benannt ist. Nun wird das 150-jährige Bestehen der Landauer Schule gefeiert.

Sechstklässler studieren Stück ein

Begonnen hat das Jubiläumsjahr mit einer Projektwoche Ende Januar. Auf vielfältige Weise erlebten die Schüler, was in diesen 150 Jahren geschah. Zum Beispiel welche Tänze und Sportspiele es gab und welche historischen Experimente in den Naturwissenschaften gemacht wurden. Eine Gruppe von Sechstklässlern studierte zudem ein Theaterstück ein, das der zweite Schulleiter Carl-Friedrich Müller anlässlich des 100. Todestags von Friedrich Schiller geschrieben hatte. Das Stück zeigt einen Ausschnitt aus dem Leben der Familie Caroline von Wolzogen, Schwägerin von Friedrich Schiller.

Mit diesem Stück wird das Ende der Weimarer Klassik, gekennzeichnet durch Friedrich Schillers Tod (1805), aus der Perspektive des Wilhelminischen Zeitalters (1905) interpretiert. Mit diesem Auftakt schlägt das MSG einen Spannungsbogen von der Aufklärung zur Postmoderne. Und dieser Spannungsbogen wurde im Laufe der kleinen Feierstunde, bei der dieses Stück aufgeführt wurde, weiter gespannt.

„Vorbildliche Erinnerungskultur“

So berichtete Wolfgang Pauly, Vorsitzender der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, in seinem Grußwort, dass Elias Grünebaum, fast 60 Jahre Rabbiner der Landauer jüdischen Gemeinde, die Höhere Töchterschule mitbegründet hat. Bemerkenswert sei, dass Grünebaum mit den damaligen Stadtpfarrern der katholischen und evangelischen Kirchen ein gemeinsames Curriculum für den Religionsunterricht entwickelt habe.

Pauly dankte dem MSG – namentlich erwähnte er Dominique Ehrmantraut – für seine vorbildliche Erinnerungskultur, die das jüdische Leben, das Landau geprägt hat, zum Beispiel durch die Aufarbeitung lebendig erhält. Er kündigte zudem an, dass Ruth Landy, Großnichte von Ruth Levy, an die ein Stolperstein am Schuleingang erinnert, das MSG anlässlich des Stadtjubiläums im Oktober zum zweiten Mal besuchen wird.

Partnerschaften mit französischen Schulen

Stefanie Mehret, nach Hilde Stelzenmüller zweite Direktorin des MSG, freut sich, dass auch die Deutsch-Französische Gesellschaft vertreten ist. Französisch präge das Leben der Schule, verdeutlichte Andreas Blum, Leiter der bilingualen Ausbildung, an einigen Beispielen. Mittlerweile gibt es Partnerschaften mit zwei französischen Schulen. Die Schüler des Collège Lestonnac aus Lyon waren über die Fasnachtszeit in Landau. Sie bastelten Faschingsmasken, die sie bei dem Gernsbacher Maskenumzug trugen. Eine besondere Erfahrung für die Franzosen, denn Fasching gibt es bei ihnen nicht. Zwei Stunden nach dem Festakt kamen die Gastschüler aus Aix-Luynes in Landau an.

Das MSG wurde 2018 Europa-Schule. Ein Siegel, das man in diesem Jahr erneut erhalten möchte. Finanziell gefördert wird diese Arbeit des MSG über die Kultusministerkonferenz und die Europäischen Union.

Was im Jubiläumsjahr geplant ist

Das MSG will seine Schülerinnen und Schüler fit für das Leben in einer Gesellschaft machen, die sich immer weiter differenziere, erklärte Stefanie Mehret. So habe das Gymnasium auch die Auszeichnung „Schule gegen Rassismus“ und sei auch dank der guten Arbeit der Fachbereiche Biologie und Geografie mit dem Siegel „Nachhaltige Schule“ ausgezeichnet worden. Besonders stolz sei die Schule darauf, dass man für die digitale Zukunft gerüstet sei.

Im Jubiläumsjahr stehen noch einige Veranstaltungen an: Für den 29. Februar lädt der Leistungskurs Kunst zu einer Vernissage ein, am 21. März gibt es eine „Nacht der Naturwissenschaften“ und am 25. April präsentieren Schüler ein Musical. Der Fachbereich Sport wird am 3. Oktober am Bréal-Marathon teilnehmen. Das Jubiläumsjahr endet dann mit einem Festakt am 21. November im Alten Kaufhaus.

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