Landau Mathe ist mehr

Was hat Mathematik mit einem Freizeitpark zu tun? Am Mittwoch erklärte Jürgen Roth, Institutsleiter für Mathematik am Standort Landau der Universität Koblenz-Landau, dies auch jenen, die Formeln ansonsten nicht so zugeneigt sind. Angela Grether von der Gasversorgung Süddeutschland brauchte er nicht mehr zu überzeugen. Sie überreichte die „Energie für Bildung“-Auszeichnung des Gasversorgers für das Projekt „Freizeitpark“ im „Mathe ist mehr“-Schülerlabor der Uni. Das Mathematiklabor soll Schülern ein „forschendes Lernen“ ermöglichen und ihnen die Mathematik besser begreiflich machen, indem Theorie und Praxis durch die Verwendung von Modellen und Simulationen, die Alltagsgegenstände und -phänomene widerspiegeln, verbunden werden. Der experimentelle Umgang mit Modellen und Technik aus dem Alltag soll die Mathebegeisterung der Schüler wecken und den Grundstein für ein mögliches Studium legen. Für jede Klassenstufe gibt es passende Projekte, die von den Schülern in drei Doppelstunden im Mathematiklabor bearbeitet werden. Eines dieser Projekte ist das am Mittwoch ausgezeichnete Projekt „Freizeitpark“, das für Klassen der Sekundarstufe II entwickelt wurde. Das Modell einer Kugelachterbahn mit entsprechenden Computersimulationen und Aufgaben für die Schüler soll den experimentellen Zugang zur zentralen Idee der Analysis mit Grenzwerten, Integration und Funktionen schaffen. Es sei dabei naheliegend gewesen, eine Achterbahn als Veranschaulichung für die Schüler zu nutzen, da Begriffe wie Steigung in diesem Zusammenhang natürlich wirkten, erklärt das Forscherteam des Mathematikinstituts. Außerdem wecke ein Freizeitpark sofort das Interesse der Schüler. Die Verbindung von etwas Natürlichem, das Schüler aus ihrer Freizeit kennen, und der Mathematik dahinter sei eine Chance, um den Jugendlichen abstrakt wirkende Mathematik näherzubringen und ihre Nützlichkeit zu zeigen. Die Jury des von der Gasversorgung Süddeutschland gesponserten Wettbewerbs würdigte besonders den „kreativen pädagogischen Ansatz“, der Jugendliche Mathematik als nützliches Werkzeug im eigenen Forschungsprozess wahrnehmen lasse, und vergab dafür die Auszeichnung des Monats Januar, die mit 1000 Euro dotiert ist. Das Forscherteam will die Prämie für den Ausbau und die Erstellung komplexerer Modelle ihres Projektes „Freizeitpark“ nutzen. Mit dem Wettbewerb soll der Nachwuchs in den MINT-Fächern gefördert werden, um dem Fachkräftemangel in naturwissenschaftlichen und technischen Berufen entgegenzuwirken. (afo)

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