Karlsruhe/Landau Lithium-Gewinnung: Vulcan sucht sich professionelle Hilfe bei ABB

Vertragsunterzeichnung (von links nach rechts): Carsten Bachg (Vulcan), Michael Marti (ABB), Markus Ritzauer (Vulcan), Staffan S
Vertragsunterzeichnung (von links nach rechts): Carsten Bachg (Vulcan), Michael Marti (ABB), Markus Ritzauer (Vulcan), Staffan Sodergard (ABB).

Das Unternehmen Vulcan hat einen neuen potenziellen Partner für sein Projekt der Lithium-Gewinnung aus Sole im Oberrheingraben gewonnen. Nach Angaben beider Unternehmen haben Vulcan und der 105.000 Mitarbeiter starke Technologiekonzern ABB eine Absichtserklärung für eine Zusammenarbeit unterzeichnet. Die ist allerdings zunächst nur bis Herbst befristet.

Geplant sei eine Kooperation bei der Optimierung der elektrischen und automatisierungstechnischen Prozesse für die industrielle Lithium-Gewinnung. Ziel sei es, Lieferzeiten zu verkürzen und die Kosteneffizienz von Vulcans Projekt zu verbessern. So sollen Risiken minimiert und Phase eins der Produktion entsprechend dem Projektplan umgesetzt werden. Der Zeitplan ist eng, denn Phase eins sollte nach früheren Angaben Vulcans Ende 2025 starten, inzwischen ist von 2026 die Rede. In Phase eins sollen zunächst 24.000 Tonnen Lithiumhydroxidmonohydrat für 500.000 Elektrofahrzeuge an die deutsche und europäische Automobilindustrie geliefert und rund eine Million Menschen mit Wärme versorgt werden.

Die Partnerschaft soll langfristig auch den Betrieb sichern

Die Absichtserklärung sei ein erster Schritt für eine Zusammenarbeit bei Prozessanlagen und einem Geothermiekraftwerk. Asea Brown Boveri mit Sitz in Zürich ist aus der Fusion eines schwedischen und eines schweizerischen Unternehmens hervorgegangen und war früher vor allem auf den Kraftwerksbau – auch Atomkraftwerke – spezialisiert. Heute ist das Portfolio sehr viel breiter und umfasst die Stromerzeugung und -verteilung, Batterietechnik, den Bau von Motoren und Generatoren, Ladeinfrastruktur für E-Mobilität, Robotik, Schiffsantriebe, aber auch Bergbau, die Öl- und Gas-Förderung, Wärmeerzeugung, Windkraft und viele weitere Felder.

Die Partnerschaft soll langfristig auch den Betrieb und die kontinuierliche Leistungsverbesserung der Anlagen ermöglichen. Die Absichtserklärung hat aber nur eine Laufzeit bis Ende Oktober. Danach wollen Vulcan und ABB weiter verhandeln und eine Entscheidung über eine verbindliche Partnerschaft in bestimmten Bereichen der Projektausführung treffen.

x