Südpfalz Landkreis SÜW in Alarmstufe Rot

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Der Landkreis Südliche Weinstraße hat am Freitag den Grenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner übersprungen. Im Warn- und Aktionsplans des Landes Rheinland-Pfalz wird er aber erst ab Samstag in die Alarmstufe Rot eingruppiert.

Nach Angaben der Kreisverwaltung haben sich bis Freitag, 14 Uhr, 20 neue Corona-Infektionen im Landkreis Südliche Weinstraße und der Stadt Landau bestätigt. Damit kommt der Kreis, der schon am Donnerstag bei einem Inzidenzwert von 44,3 gelegen hatte (44,3 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen), auf mehr als 50 Neuinfektionen. Im Corona-Warn- und Aktionsplan des Landes müsste er damit eigentlich auch in Rot markiert werden. Auch die Kreise Germersheim (Inzidenzwert 55,8) und Südwestpfalz (68,5) sind jetzt rot. Die Stadt Landau ist dagegen von Orange auf Gelb zurückgestuft worden.

Nur wegen Statistik noch orange

Dass der Kreis beim Land noch orange verzeichnet ist, liegt an den Meldewegen, erläutert Kreis-Pressesprecherin Carina Hagenkötter: Das Gesundheitsamt meldet die Neuinfektionen an das Landesuntersuchungsamt (LUA). Das ruft diese Daten täglich um 14 Uhr ab und meldet sie dem Robert-Koch-Institut (RKI) weiter. Aus diesen Werten berechnen sich die Inzidenzwerte. Nur am Wochenende (und auch schon am Freitag) erfolgt der Abruf beim LUA etwas früher, weshalb die Zahlen in der täglichen Pressemitteilung des Kreises und anderer Kommunen nicht immer mit den offiziellen Daten übereinstimmen.

Dem Gesundheitsamt von Kreis und Stadt sind bis Freitag 418 (398) positive Testergebnisse gemeldet worden. Zahlen in Klammern geben den Wert vom Donnerstag an. Sechs Menschen sind gestorben, 288 (286) gesundet. Es gibt also noch 124 aktive Infektionen (106). Sie verteilen sich auf die Verbandsgemeinden Annweiler (12), Bad Bergzabern (23), Edenkoben (18), Herxheim (12), Landau-Land (7), Maikammer (7) und Offenbach (5) sowie die Stadt Landau (40).

Seefeldt: Jeder muss helfen

Am Freitag hat sich erstmals die Task-Force beraten, die aus Vertretern des Kreises, des gemeinsamen Katastrophenschutzstabs mit der Stadt Landau, des Landes, des Gesundheitsamts, der Polizei und der kommunalen Spitzenverbände besteht. Von verschärften Maßnahmen sieht der Landkreis vorerst ab. Landrat Dietmar Seefeldt betont jedoch, dass bei Bedarf mit Einzelverfügungen ins Infektionsgeschehen eingegriffen werde, beispielsweise durch Kita-Schließungen. Sollte es innerhalb weniger Tage nicht zu einem Stillstand der Infektionszahlen kommen, seien weitere gezielte Beschränkungen unvermeidlich. Er bat um persönliche Mitwirkung: „Es kommt jetzt auf jede Einzelne und jeden Einzelnen von uns an.“ Ansonsten wären alle Einschränkungen der vergangenen Monate umsonst gewesen und es könne ein zweiter Lockdown drohen.

Landaus Oberbürgermeister Thomas Hirsch freut sich, dass die Stadt „vorerst wieder – wenn auch knapp – in der Warnstufe“ (Gelb) des Landes befinde. Doch auch er warnt die Bevölkerung vor Leichtsinn und appelliert, auch über das anstehende Wochenende unbedingt die bekannten Schutzregeln zu beachten.

Hochzeit war schuld

Hirsch erläuterte, dass die hohen Fallzahlen der vergangenen Tage „im Wesentlichen mit der bekannten, privaten Feierlichkeit in der Region“ zusammenhingen. Wie berichtet, hat es sich dabei um eine Hochzeit im Kreis Südwestpfalz gehandelt. Das Infektionsgeschehen sei eingrenzbar. Daher verzichtet auch Landau zunächst auf zusätzlichen Maßnahmen wie etwa eine verschärfte Maskenpflicht. Hirsch bat darum, auch Treffen im Privatbereich so weit wie möglich zu reduzieren, um das Gesundheitssystem vor der Überlastung zu bewahren und das öffentliche Leben aufrechtzuerhalten. Er begrüßte die Entscheidung des Landes, wonach ab Montag für private Feier eine Obergrenze von 25 Personen gilt.

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