Landau kurz notiert: Ministerin Lemke gegen dritte Geothermie-Bohrung

Die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Eveline Lemke (Grüne) spricht sich gegen eine weitere Bohrung im Bereich des Geothermiekraftwerkes Landau aus – mit Hinweis auf die besorgniserregenden Bodenhebungen, die derzeit eingehend untersucht werden. In einem Schreiben hat Ministerin Lemke Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel aufgefordert, von der Förderung einer weiteren Bohrung Abstand zu nehmen. Wörtlich heißt es in dem Brief: „Insgesamt halte ich den jüngsten Vorfall in Landau für eine ernstzunehmende Angelegenheit, die zu einer Überprüfung dieses Geothermieprojektes Anlass gibt. Aus meiner Sicht ist das Kraftwerk in Landau mit der dort verwendeten Technologie in zentraler Stadtlage nicht mehr vermittelbar.“ Sie habe das Bergamt angewiesen, auch das Kraftwerk in Insheim zu überprüfen. Die Anlage ist derzeit wegen turnusmäßiger Wartungsarbeiten vom Netz genommen. Wie der Vize-Leiter des Landesamtes für Geologie und Bergbau, Friedrich Häfner, gestern sagte, werde die Ursachensuche deutlich länger dauern, als zunächst geplant. Vermutlich gehe es um zwei, drei Monate, vielleicht werde es auch noch länger dauern. Oberbürgermeister Hans-Dieter Schlimmer (SPD) begrüßte die Äußerungen Lemkes, weil sie die Anliegen der Landauer Bürgerschaft und der Stadt aufnehme und ein klares Signal gegen eine dritte Bohrung setze. Die einstimmige Resolution des Stadtrats zeige bereits Wirkung. (git) Die Kampfmittelräumung auf dem Gartenschaugelände ist um 180.000 Euro teurer geworden als bisher veranschlagt. Dies geht aus dem jüngsten Controllingbericht zur Stadtentwicklung Süd hervor. Die Mehrkosten fallen für die Wiederherstellung des sondierten Areals an. Das Ministerium ist mündlich informiert, ein schriftlicher Antrag der Stadt zur Kostenübernahme folgt. Als aktuelles, aber noch nicht bezifferbares Finanzierungsrisiko nennt der inzwischen neunte Bericht die mutmaßlich durch das Geothermiekraftwerk ausgelösten Bodenhebungen. Sie könnten dazu führen, dass die angestrebten Kaufpreise nicht erzielbar sind. Derzeit werden die Bodenrichtwerte überprüft. Bisher sind gut 928.000 Euro nicht förderfähiger Kosten für die Gartenschau aufgelaufen. (boe) Auch wenn Bertram Marquardt von der UBFL den Antrag als „blinden Aktionismus“ bezeichnete, verständigte sich der Stadtrat am Dienstag doch einmütig darauf, den SPD-Antrag auf Anhörung zum sozialen Wohnungsbau durchzuwinken. Einem oder mehreren Experten wird dann der neue Stadtrat zuhören. Das Thema ist in aller Munde. Mehrfach wurde aus der Talkrunde von Günther Jauch am Sonntag zitiert, der ebenfalls zu diesem Schwerpunkt hatte diskutieren lassen. Es falle schwer, abzuwarten und den Markt zu beobachten, konstatierte Hans Peter Thiel, stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender: „Schnelles Handeln ist angesagt.“ Peter Lerch, CDU-Fraktionsführer, erinnerte daran, dass auf Antrag seiner Fraktion ein Grundstück im Konversionsgelände an der künftigen Paul-von-Denis-Straße für sozialen Wohnungsbau reserviert worden sei. (sas) Der Landauer Investor Thorsten Holch darf sein jüngstes Bauvorhaben am Ende der Eutzinger Straße nun auch offiziell mit der Adresse „Philosophengarten“ versehen. Das beschloss der Stadtrat am Dienstag. Der geschwungene Neubau entlang der Bahnlinie allerdings erhält die Bezeichnung Eutzinger Straße, weil er die bereits bestehende Bebauung fortsetzt und so auch leichter für Rettungskräfte und Besucher zu finden sei, heißt es in der Vorlage der Stadtverwaltung. Wie berichtet, plant die Firma Archimedes ein Quartier – ehemaliges Stabsgebäude der französischen Armee und zwei Neubauten – Wohnungen für 150 bis 180 Menschen. (sas)

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