Rhodt/Hainfeld Kundgebungen für Demokratie und gegen AfD

Stacheldrahtzäune und ein Wachtturm des früheren Vernichtungslagers Auschwitz.
Stacheldrahtzäune und ein Wachtturm des früheren Vernichtungslagers Auschwitz.

In der Südpfalz sind etliche Veranstaltungen zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus geplant. Manche sollen bewusst ein Zeichen setzen gegen die AfD, die ihrerseits Infostände angemeldet hat.

In Rhodt und Hainfeld gibt es am Samstag, 27. Januar, zwei Kundgebungen gegen die AfD. In Rhodt finden sich Interessierte von 10 bis 12 Uhr am Eichplatz ein, um für die Bewahrung der Grundrechte und Demokratie einzustehen. In Hainfeld wird am Vormittag vor dem Dorfbrunnen der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Hintergrund der beiden Veranstaltungen sind die von der AfD für diesen Tag geplanten Infostände in den beiden Ortschaften. Dass ausgerechnet am Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus – es ist der Jahrestag der Befreiung des KZs Auschwitz – für die Partei geworben wird, sorgt für Unverständnis und Ablehnung. Es ist nicht der einzige Fall.

„Die Würde des Menschen ist unantastbar“. Artikel 1 des Grundgesetzes ist die Überschrift für eine Stille Mahnwache, zu der Matthias Ackermann am Samstag, 27. Januar von 18 Uhr bis 18.30 Uhr einlädt. Vor die AfD-Parteizentrale in den Birkenwiesen 1 in Offenbach. Auch Ackermann erinnert an die Befreiung von Auschwitz. „Wir stehen in der Verantwortung, das niemals zu vergessen. Gerade in diesen Tagen, in denen Rechtsradikale von ,Remigration’ sprechen“, so Ackermann. Er betont, dass er die Mahnwache als Privatmann und nicht als Politiker angemeldet habe. Er ist unter anderem als Parteiloser Vorsitzender der CDU im Kreistag. Die Teilnehmer werden gebeten, eine Kerze mitzubringen.

Klingenmünster sieht sich in der Pflicht

Der Gemeinderat Klingenmünster hat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen, gemeinsam mit Ortsbürgermeisterin Kathrin Flory ebenfalls zu einer Kundgebung mit Schweigeminute einzuladen. Die Kundgebung unter dem Motto „Minschder für Demokratie“ findet am Sonntag, 28. Januar, um 17 Uhr am Zimmerplatz in der Dorfmitte statt. Zuvor, um 15 Uhr, laden die beiden Kirchengemeinde zu einem geführten Gedenkspaziergang mit Erich Laux ein. An drei Stationen im Dorfkern wird er die Geschichte der ehemaligen Jüdischen Bürger vorstellen. „Wir wollen uns mit der anschließenden Kundgebung solidarisch zeigen mit all den Tausenden Menschen in den Städten. Gerade wir in Klingenmünster haben einen geschichtlichen Hintergrund: Zwei Mitbürger, die Lewy-Brüder, wurden deportiert und verloren ihr Leben. Das Pfalzklinikum hat seine eigene Geschichte aufgearbeitet und erinnert jährlich mit Veranstaltungen an die Gräueltaten während der NS-Diktatur, auch am Samstag um 11 Uhr auf den Klinik Friedhof. Das Pfalzklinikum und die Ortsgemeinde stehen dabei Seite an Seite“, erklärt Ortsbürgermeisterin Flory.

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