Landau Hilfe von Bürgern für Bürger

Über 50 Mörzheimer waren am Donnerstag in die alte Schule gekommen, wo Tony Flick und Dorothea Müller ihr Konzept „Bürgerhilfe Mörzheim – wer hilft wem?“ vorstellten.

„Viele Dienstleistungen, wie beispielsweise die Lebensmittelversorgung, die Post, VR-Bank und jüngst auch die Sparkasse, sind in den letzten Jahren aus Mörzheim verschwunden“, beklagte Müller. Dagegen müsse etwas unternommen und eine örtliche Bürgerhilfe ins Leben gerufen werden, ergänzte Flick. Gerade ältere Menschen seien auf viele Dienstleistungen vor Ort angewiesen. Dorothea Müller stellte sich die Frage, „was wir Mörzheimer unternehmen können, um den Bedarf des täglichen Lebens für diese Personengruppe zu decken“. Auch jüngere Menschen, betonte Müller, die gesundheitlich in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, bedürfen unserer Hilfe.“ Tony Flick, der Initiator des Konzepts, nannte eine weitere Liste an Hilfestellungen, wie beispielsweise das Besorgen von Medikamenten, die Vermittlung von häuslicher Hilfe wie Gartenarbeiten, Schneeräumen sowie das Organisieren von Veranstaltungen zur Herstellung sozialer Kontakte. Die beiden Initiatoren nannten weitere Beispiele der Hilfsmöglichkeiten: Lebensmittel-Bringdienst, das Besorgen eines Friseurs oder auch einer Fußpflegerin sowie das Besorgen von Medikamenten. Das seien, so Müllers Worte, nur einige kleine Beispiele aus dem großen Bereich der Hilfeleistungen. Dorothea Müller, die Mitorganisatorin und Unterstützerin des Hilfe-Konzepts, wies besonders darauf hin, dass auch jungen Menschen, jungen Ehepaaren Hilfe gewährt werden soll. Als Beispiele nannte sie einen Babysitter-Service, der stundenweise Kinderbetreuung und Hilfe bei den Hausaufgaben leisten könne. Bei der Bürgerversammlung am Donnerstag fiel auf, dass auch viele junge Leute den Weg ins alte Schulhaus gefunden hatten. Müller und Flick betonten ausdrücklich, dass „durch unsere Angebote und Aktivitäten die örtlichen Geschäfte in keiner Weise benachteiligt und geschädigt werden dürften. Im Gegenteil, wir müssen alles dafür tun, dass diese Geschäfte, die uns noch verblieben sind, in unser Konzept eingebunden werden“. Die zahlreichen Besucher waren sich durchweg einig, dass das vorgestellte Konzept eine prima Sache sei. Viele haben spontan ihre Bereitschaft, mitzumachen, bekundet. So auch Detlef Stephan, Matthias Gimmy und Gertrud Minges. Bei der Bürgerversammlung waren auch einige Mörzheimer Ortsbeiratsmitglieder anwesend, darunter Ortsvorsteher Gerhard Becker (SPD). Auch sie beurteilten das Vorhaben der Bürgerhilfe äußerst positiv und signalisierten ihre Unterstützung. So beispielsweise Jürgen Stentz und Hermann Minges (beide CDU) und Wolfgang Freiermuth (FWG) Letztgenannter äußerte aber auch Kritik, „dass wir in Mörzheim zu dieser Selbsthilfe greifen müssen, nachdem sich schon eine öffentlich-rechtliche Institution wie die Sparkasse erst jüngst aus Mörzheim verabschiedet hat“. (ohu)

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