Landau Gastfamilien gesucht

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14 jugendliche Ausländer im Alter zwischen 14 und 18 Jahren sind bis November in Landau gestrandet, elf Jungen und drei Mädchen. Sie stammen aus Somalia, Afghanistan und Syrien. Sechs sind stationär untergebracht, je vier leben in Gastfamilien und im Betreuten Wohnen. Vier Jugendliche absolvieren eine Ausbildung, zehn besuchen die Schule. Vier sind für Dezember noch angekündigt, für zwei sei bereits eine Unterkunft gefunden. „Aber wir suchen dringend weitere Gastfamilien“, so Jugendamtsleiter Claus Eisenstein. Ab Januar greife die Verteilung nach dem sogenannten Königsteiner Schlüssel. Nach dem aktuellen Stand sollen bereits im ersten Monat 2016 weitere 32 Jugendliche zugewiesen werden. Von rund 500 Flüchtlingen, die sich laut Eisensteins Bericht derzeit in Landau aufhalten, sind 170 Kinder, von denen 108 unter 14 Jahre alt sind, 57 davon im Kindergartenalter. Landaus Bürgermeister Thomas Hirsch (CDU) ging bisher davon aus, der Ausbau der Kindertagesstätten sei mit dem Neubau für zwei Gruppen auf dem Gelände der Diakonissen Speyer-Mannheim beim Bethesda abgehakt. Doch die aktuelle Situation hat dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung gemacht: „Es werden weitere drei Gruppen gebraucht“, erklärte Hirsch bei der Sitzung des Jugendhilfeausschusses. Während die Stadt laut Hirsch bevorzugt nach geeigneten Räumen in der Südstadt sucht, machten Mitglieder des Gremiums auf die akute Notsituation in der Innenstadt aufmerksam. Die Tagesstätte des Diakonissenvereins in der Langstraße platzt aus allen Nähten. Darauf antwortete Hirsch, dass es in der Innenstadt keine geeigneten Räume gebe. Wenn es ganz eng werden würde, werde darüber nachgedacht, den geplanten Umbau der Tagesstätte im Nordring für die Schulkinderbetreuung zu verschieben und diese vorerst weiterhin als Kindergarten zu nutzen. Anschauliche Bilder und Berichte von den Aktivitäten des Mehrgenerationenhauses lieferte Leiterin Anne Schmidt. Nach der längeren Schließung wegen Umbaus im vergangenen Jahr sei das Quartier am Danziger Platz rege besucht. Anderthalb Hauptamtlichenstellen für Sozialpädagogen werden von einer Bundesfreiwilligendienstleistenden, sieben Honorarkräften, sechs Ehrenamtlichen und drei Lernpaten unterstützt. Von Januar bis Oktober gab es laut Statistik 6040 Besucher, davon 5080 des offenen Treffs. 324 Leute begegneten sich im Café International, 77 Kreative trafen sich im Näh- und Handarbeitsprojekt, für das unter anderem Nähmaschinen und Zubehör angeschafft wurden. 181 Gäste zählte die Gesprächsgruppe, die ihre Englischkenntnisse pflegt, 226 Damen trafen sich zu Frauenfrühstücken und 152 Besucher waren zum Lernpatenprojekt gekommen. Zusammen mit den „Kita-Plus“-Angeboten von Johannes Lunkwitz an Samstagen und einem sonntäglichen Spielangebot ist das Mehrgenerationenhaus an sieben Tagen in der Woche geöffnet. Rege angenommen werden laut Schmidt auch die fachlichen Beratungsangebote an den Mittwochen. Kinder und Jugendliche strömen zum Beispiel zur Begegnung mit dem Nikolaus, zu Faschingsveranstaltungen oder zur Halloween-Party ins Mehrgenerationenhaus. Kontakt Infos für Familien, die unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aufnehmen wollen, gibt es bei Rita Weindel-Jöckle, Soziale Beratungsdienste, Friedrich-Ebert-Straße 3, Telefon 06341 13-5101. (srs)

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