Landau Annweiler: Umweltschützer geißeln „Verwüstungen“ für B-10-Ausbau

Das Nadelöhr Tunnel lässt sich nur mit neuen Tunneln meistern, ist die Devise der Planer.
Das Nadelöhr Tunnel lässt sich nur mit neuen Tunneln meistern, ist die Devise der Planer. Foto: Iversen

„Doch wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe“ – mit diesem Wilhelm-Busch-Zitat überschreibt Ulrich Mohr, Sprecher des Südpfälzer Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) die Pläne zum Ausbau des vierspurigen Ausbaus der B 10 bei Annweiler. Der Jubel verdecke die bereits jetzt planerisch erkennbaren und wohl so noch nie da gewesenen Verwüstungen an Natur und Landschaft des deutsch-französischen Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen. „Eigentlich eine anhaltende Blamage für das MAB-Nationalkomitee (beim UNESCO-Programm ,,Der Mensch und die Biosphäre“, Anmerkung der Redaktion), zuständig für die deutschen Biosphärenreservate und immer geschmeidig gegenüber den Wünschen der Verkehrspolitik’’, schreibt Mohr. Der rheinland-pfälzische Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) bezeichne die B 10 in seiner Pressemitteilung vom Mittwoch als Lebensader der Region. Über diese würden dann täglich 10.000 Transit-Lkw geschleust. Die Zahl stamme von Minister Wissing selbst. Der Jubel verdecke auch den Abfluss dieser Verkehrsmenge über die B 272, die dann vierspurig neutrassiert werde. Planspiele dazu gebe es schon länger. „Essinger, Hochstadter, Weingartener und Schwegenheimer dürfen sich freuen. Auch die Landwirtschaft wegen der großräumigen Versiegelung wertvoller Ackerflächen. Oder sollen die Lkw-Massen in Richtung Süddeutschland von der erst unlängst ohne Standspur sanierten A 65 aufgenommen werden?“, fragt Mohr. So also sehe in den Köpfen der Politiker der Kampf für den Klimaschutz aus. Mohr meint für den BUND: „Von Verkehrswende keine Spur.“

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