Lokalsport Südpfalz Zeiskamer Moral mit Punkt belohnt

Zeiskam (kebe). Beim ersten Tor (8.) nach toller Vorarbeit von Felix Forstner hatte Öczelik noch Glück. Sein Schuss aus acht Metern prallte vom Innenpfosten über Pascal Thiede hinter die Linie, die Rettungstat von TB-Keeper Steffen Hess kam zu spät. Das 0:2 in der 51. Minute war dann ein Traumtor. Nach Zuspiel von Christian Burgstahler schlenzte er das Leder vom rechten Strafraumeck unhaltbar mit dem Innenrist ins lange Eck. Doch die Gastgeber bewiesen Moral. Die Energieleistung wurde mit zwei Treffern belohnt. Hafner sorgte in der 57. Minute mit einem Volleyschuss ins rechte lange Eck nach Zuspiel von Tobias Leonhard (er hatte sich zuvor energisch den Ball erkämpft) für den Anschlusstreffer. Nach einem Eckball durch Eric Kiefer von der rechten Seite nutze Engin Koc ein Missverständnis in Kandels Hintermannschaft zwischen Julian Roth und Marc Kauther. In der 72. Minute sorgte er mit einem trockenen Schuss aus 14 Metern für den 2:2-Endstand. Beide Trainer mussten verletzungsbedingt ihre Defensivreihen umbauen, beide Abwehrchefs fehlten. Sahin Pita beorderte seinen Co-Trainer Manuel Blank an die Seite von Pascal Thiede in die Innenverteidigung, bei den Gästen ersetzte Allzweckwaffe Cristian Cenusa Marc Kauther. Der lange Erlenbacher griff erst nach einer Stunde ins Geschehen ein. Die Kontrahenten auf dem Rasen agierten von Beginn an ohne taktische Zwänge und mit offenem Visier. Beide Teams erarbeiteten sich etliche Torchancen. Zeiskams Ex-Goalgetter Christian Frech analysierte zur Pause: „Zeiskam hat die größeren Spielanteile und ein Chancenplus. Allerdings sind die Kandeler bei ihren Vorstößen sehr effektiv und stets brandgefährlich.“ Die größte von zahlreichen Torchancen der Gastgeber machte VfR-Keeper Julian Roth zunichte. In der 25. Minute fischte er einen Kopfball des lauffreudigen Maurice Hafner mit einem unglaublichen Reflex aus der linken unteren Ecke. Bereits zehn Minuten zuvor bei einer identischen Situation hatte der souveräne Schiedsrichter Andreas Keilhauer auf Abseits erkannt. Die Gäste hatten in zwei Situationen nach jeweiliger Forstner-Vorarbeit die Entscheidung auf dem Fuß. In der 39. Minute verfehlte Christian Burgstahler haarscharf eine Rechtsflanke aus kurzer Distanz, zehn Minuten nach Wiederanpfiff setzte Brechtel vom Eck des Fünfmeterraums das Leder neben den langen Pfosten. Bei diesen Kontern ließ die TB-Defensive Kandels Angreifern zu viel Spielraum und stand zu weit weg vom ballführenden Spieler, Kevin Hoffmann wurde schmerzlich vermisst. In der letzten halben Stunde mussten die Rasenspieler ihrem Verletzungspech Tribut zollen, die Pita-Truppe war konditionell deutlich überlegen. Beide Seiten waren sich in der Bewertung der Partie weitgehend einig und konnten mit dem Remis gut leben. Kandels Fritz Kern sagte: „Wir sind gekommen, um einen Punkt mitzunehmen. Dies haben wir erreicht. Allerdings gingen unseren Gegentreffern haarsträubende Fehler voraus.“ Sahin Pita zollte seiner Mannschaft ein Riesenkompliment für die tolle Moral: „Ich hätte nach dem 0:2 nicht mehr gedacht, dass wir nochmals zurückkommen können.“ Die Begegnung war eine echte Werbung für den höherklassigen Amateurfußball in der Region. Mit dieser Leistung werden beide Teams die erforderlichen Punkte zum Klassenerhalt noch einfahren. Einziger Wermutstropfen war die Derby-Minuskulisse von weniger als 400 Zuschauern.

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