Lokalsport Südpfalz „Wir hatten uns alle mehr erhofft“

WÖRTH. Der Stachel von der Frauenhandball-EM in Kroatien und Ungarn sitzt tief. Für die Wörtherin Marlene Zapf war auch das Wiedersehen mit Ehemaligen kein Jubeltag. TuS Metzingen verlor in der Bundesliga gegen Bayer Leverkusen mit 28:31. Joachim Paul unterhielt sich mit ihr.

Das Abschneiden bei der Europameisterschaft mit dem zehnten Platz war doch enttäuschend. Daniel Stephan schrieb in einer Kolumne, es sei ein klarer Rückschritt gewesen, so viele Fehler habe er selten auf Top-Niveau gesehen. Nur die beiden Rechtsaußen, Svenja Huber und du, und mit Abstrichen das Torhüterinnengespann hätten Normalleistung gezeigt.

Ich war natürlich mit dem Turnierverlauf nicht zufrieden. Wir Spielerinnen hatten uns alle mehr erhofft. Aber es hat gleich mit einer miserablen Leistung gegen Holland angefangen. Gegen Kroatien gab es dann ein ganz gutes Kampfspiel, das wir gewinnen konnten – auch mit der Linkshänderin Susan Müller auf halb rechts, die dann leider wieder ausgefallen ist. Gegen Schweden war unsere Abwehr ganz schwach. Das Spiel gegen Montenegro in der Zwischenrunde konnten wir zwar auf Augenhöhe gestalten, verloren aber. Nach der Partie wurdest du als beste deutsche Spielerin geehrt. Handball ist nun einmal ein Mannschaftssport und gerade als Außenspielerin bist du von deinen Mitspielerinnen abhängig. In dieser Begegnung wurde ich mehr ins Spiel einbezogen. Ich glaube, wir beiden Rechtsaußen haben es im Großen und Ganzen gut gemacht. Ansonsten war trotz der Enttäuschungen immer eine große mannschaftliche Geschlossenheit da, wenn es für die Zuschauer auf dem Spielfeld auch anders aussah. Welche Schlüsse müssen gezogen werden – vor allem auch für die kommende WM, zu der Qualifikationsspiele gegen Russland im Juni anstehen? Unser Trainer wird alle Spiele aufarbeiten und die EM klar analysieren, um Schlüsse zu ziehen und daraus zu lernen. Es wird eine Einzel- und Mannschaftskritik geben. Die Frage, was geändert werden muss, kommt sicher auf. Wir sind mit dem zehnten Platz noch im ersten Lostopf zur WM-Quali gelandet, hatten aber mit dem Los Russland Pech. Das ist ein harter Brocken. Die Russen sind eigentlich immer vorne dabei. Dieses Mal sind sie mit Pech in einer sehr schwierigen Vorrundengruppe ausgeschieden. Gegen den späteren Turnierzweiten Spanien haben sie beispielsweise nur mit einem Tor Unterschied verloren. Bei den letzten Begegnungen haben wir in Deutschland mit drei Toren gewonnen, in Russland mit einem verloren.

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