Lokalsport Südpfalz Wer hindert Tuttobene am Toreschießen?

OFFENBACH/ZEISKAM (mame/kebe). Weite Reisen zu Teams aus der zweiten Tabellenhälfte stehen für die Fußball-Verbandsligisten VfR Kandel und TB Jahn Zeiskam auf dem Programm. Die Rasenspieler treten am Sonntag um 15 Uhr beim Schlusslicht SpVgg Ingelheim an, zeitgleich trifft der Jahn auf den SC Idar-Oberstein. Der FSV Offenbach spielt heute um 16 Uhr beim auf Platz vier abgerutschten SV Morlautern.

Die Reise tritt der FSV mit „einer gesunden Portion Optimismus an“, wie Trainer Dietmar Bittner in dem Wissen, gegen Morlautern in der Vergangenheit schon oft gut ausgesehen zu haben, berichtet. Dennoch: „Vor allem im Vergleich zur ersten Hälfte gegen Idar-Oberstein müssen wir eine Schippe drauflegen.“ Den Trainer wurmt die Ungenauigkeit in den Pässen, die Unruhe im eigenen Spiel, was mit der Umstellung, eine Spitze wurde für einen Sechser geopfert, nichts zu tun habe. Der 60-Jährige tendiert dazu, das System so zu belassen, weil er die Morlauterer Offensive um Erik Tuttobene fürchtet. Chancen auf Zählbares sieht Bittner vor allem dann, wenn „wir bis zur Pause kein Gegentor bekommen“. Doch ausgerechnet jetzt muss er sich für seine Defensivreihe etwas einfallen lassen. Innenverteidiger Alexander Hayes ist krank und „fällt definitiv aus“. Dominic Bach könnte diese Aufgabe übernehmen, klagt aber über eine leichte Zerrung. Bittner würde ein hohes Risiko eingehen, böte er den Allrounder von Beginn an auf. Philipp Bender wäre eine mögliche Option. Verzichten muss Bittner weiter auf Franz Inser, der nach einem Arbeitsunfall krankgeschrieben ist, Sebastian Kauz, der aus beruflichen und familiären Gründen nicht trainieren kann, und Paul Brückner, der sich am Außenband verletzt hat. Michael Bittner, der gegen Idar-Oberstein das Feld vorzeitig mit Adduktorenproblemen verließ, kann wieder auflaufen. Auch die drei A-Jugendlichen, Paul Stock, Christoph Wörzler und Raphael Gehrlein, kann der Trainer bringen. Nachdem sich Bach (zu Mechtersheim) und der langzeitverletzte Marco Wünstel (Herxheim) zu einem Vereinswechsel bekannt haben, sagten Alexander Wiemers, ein Mann aus dem Spielerrat, und der 17-jährige Marcel Meinzer für die kommende Runde in Offenbach zu. Zudem bestätigt Bittner die Zusage eines namentlich noch nicht genannten A-Jugendlichen des FC Speyer. Um 12.15 Uhr startet der Zeiskamer Tross morgen in den südlichen Hunsrück. Die Blau-Weißen sind seit vier Spielen ungeschlagen und haben sich auf den achten Platz vorgearbeitet. „Es macht momentan besonders viel Spaß, mit dieser Truppe zu arbeiten. Durch die kleine Serie und das 2:0 gegen Fußgönheim haben sich die Spieler für den hohen Aufwand in der Vorbereitung endlich belohnt“, sagt ein gut gelaunter Sahin Pita. Der TB-Coach freut sich über die Entwicklung von Domenico Bottaccio. Der 24-jährige Bellheimer war mit seinen beiden Treffern der Matchwinner am vergangenen Sonntag. Eine langwierige Schambeinentzündung hatte ihn, der vor drei Jahren von DJK Phönix Schifferstadt kam, acht Monate außer Gefecht gesetzt. „Es war schon beeindruckend, wie er sich mit Beharrlichkeit und großem Willen wieder herangekämpft hat“, so Pita, der Bottaccio schon zu den erfahrenen Korsettstangen zählt. Er ist Vorbild für junge Spieler wie Steffen Wiegerling, der auf der linken Abwehrseite beeindruckte. Der 20-jährige Knittelsheimer kam vor der Saison vom dortigen TuS und litt unter einer Verletzung am Sprunggelenk. Er absolviert eine kaufmännische Ausbildung in einem Germersheimer Baumarkt. Pita hat ihn umfunktioniert, in der A-Jugend-Verbandsliga agierte Wiegerling im Trikot des FC Phönix Bellheim als Torjäger. Er ist der letzte Spieler des Zeiskamer Kaders, dessen Zukunft noch nicht geklärt ist. Pita möchte ihn halten. Zeiskams Gegner ist eine Wundertüte. Neben einem 2:1-Heimsieg gegen den Tabellenzweiten Rieschweiler steht eine 2:3-Niederlage gegen Schlusslicht Ingelheim in der Heimbilanz. Der Brasilianer Lucas Fernando Alves da Silva führt die Torjägerliste der Liga an. Mit einer ernüchternden Bilanz von acht Punkten steht der Abstieg von Schlusslicht Ingelheim nach zehnjähriger Ligazugehörigkeit so gut wie fest. Am schmucken Blumengarten laufen die Planungen für die Landesliga. Der junge Trainer Tobias Lautz kam nach einem Saisondrittel. „Wir hatten uns das natürlich anders vorgestellt. Jetzt gilt es, noch einige Punkte zu ergattern und den Ludwigshafener SC als Vorletzten noch einzuholen“, sagt Lautz, der auch im Falle des Abstiegs bleibt. Das 2:1 im Hinspiel am 4. Oktober in Kandel ist einer von zwei Saisonerfolgen der zu Hause noch sieglosen Mannschaft. Für den VfR Kandel markierte die Niederlage den Tiefpunkt der sportlichen Talfahrt. Seit der Trennung von Christian Slatnek stimmen die Ergebnisse wieder, nur eines der letzten sechs Spiele wurde verloren. Aufgrund vieler Unentschieden herrscht Druck vor dem Gang zum Tabellenletzten. Trainer Fritz Kern gibt unumwunden zu: „Wir müssen gewinnen, Art und Weise sowie die Höhe sind nicht entscheidend. Es ist das wichtigste und zugleich schwerste Spiel der Saison.“ Entwarnung gab Burghard Schirmer: Der Innenverteidiger wurde am Montag bei einem Zweikampf vom Stollen eines Dudenhofener Spielers im Gesicht getroffen. Er wurde noch während des Spiel an Stirn und Nase genäht, trotz schmerzhafter Prellungen kann er wohl dabei sein. Nicht helfen kann der Rülzheimer Yanik Wagner. Der 22-jährige Innenverteidiger, der einen Teilabriss des Kreuzbandes im Knie erlitt, arbeitet mit Physiotherapeut Achim Bullinger akribisch an seinem Comeback. An Teilen des Mannschaftstrainings nimmt er bereits wieder teil. Doch ein Einsatz in dieser Saison ist eher unwahrscheinlich. Kern bezeichnet ihn als „charakterlich einwandfreien Stützpfeiler mit Oberligaformat“. Wagner studiert in Landau Sport und Wirtschaft für das Lehramt an Realschulen. Er ist zuversichtlich, dass seine Kameraden dem Druck standhalten können. Er sagt: „Wir haben schon gegen den LSC bewiesen, dass wir mit dem Druck umgehen können. Unser Mannschaftsgefüge war zu jedem Zeitpunkt intakt. Zudem leisten Marc Staiger und Christian Burgstahler bestmögliche Arbeit.“