Lokalsport Südpfalz Vier Spieler stibitzt

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ZEISKAM/OFFENBACH. Mit den Geburtstagskindern Maximilian Wilhelm (diese Woche 23) und Benedikt Brück (21) fährt Fußball-Verbandsligist VfR Kandel zum Ludwigshafener SC (Spiel am Sonntag, 16 Uhr). Der FSV Offenbach hat das erste Spiel mit Trainer Thomas Wünstel bei der SG Rieschweiler (Sonntag, 15.30 Uhr). Der TB Jahn Zeiskam empfängt den FC 09 Speyer (Sonntag, 15 Uhr).

In den Partien von Kandel und Zeiskam am vergangenen Sonntag endeten zwei „Fünferserien“. Der Turnerbund brachte dem SV Herschberg die erste Heimniederlage nach fünf Siegen in Serie bei, der VfR Kandel gestattete bei der 1:3-Heimniederlage dem ASV Winnweiler nach fünf Pleiten in der Fremde die ersten Auswärtszähler. Für Zeiskam besorgten Steffen Burnikel und Gino Padberg eine frühe Führung, nach dem Ausgleich brachten späte Treffer von Pascal Thiede und Eric Kiefer den verdienten Auswärtssieg. „Wir haben den Kampf angenommen und sind geschlossen aufgetreten“, sagt Jahn-Trainer Sahin Pita. Durch frühes Anlaufen wurde die gegnerische Abwehr zu Fehlern gezwungen. In den vergangenen vier Spielen gelangen drei Siege. Mit verantwortlich für diese gute Bilanz ist ein Quartett, das dem FC Speyer zum Titelgewinn in der Landesliga verhalf: Das Offensivduo Steffen Burnikel/Eric Biedenbach, das durch technische Fertigkeit und Torgefährlichkeit besticht; Marian Kolb, letztjähriger Kapitän der Speyerer A-Junioren, der aufgebaut wird; und Torhüter Alexander Reichert. Er wurde am Montag am Knie operiert und fällt lange aus. „Sahin Pita hat mir diese vier Spieler stibitzt, dadurch haben wir an Qualität eingebüßt. Alle werden am Sonntag besonders motiviert sein. Dennoch bin natürlich nicht böse, solche Wechsel gehören zum Fußball“, betont Speyers Coach Ralf Gimmy. Der 54-jährige war knapp ein Vierteljahrhundert Coach des TuS Mechtersheim, den er von den unteren Klassen in die Oberliga geführt hat. Nach dem souveränen 4:1 beim VfR Kandel standen die Speyerer an der Tabellenspitze. Dann folgten zwei Niederlagen. „Wir müssen aus diesen Fehlern lernen, wir sind kein Titelaspirant“, so Gimmy. Er hat einige Südpfälzer in seinem Team. Am Sonntag standen Wladimir Kirch und Marvin Sprengling in der Startelf. Beide wurden beim FSV Offenbach ausgebildet. Der 23-jährige Offensiv-Allrounder Sprengling zeichnet sich durch Torgefährlichkeit und ausgefeilte Schusstechnik aus. Neun Saisontreffer sind der Lohn für eine glänzende Saison. Seine Kreise nicht einengen kann Engin Koc, Zeiskams defensiver Mittelfeldspieler sah nach einem Wortgefecht mit dem Unparteiischen in Herschberg die Rote Karte. Kapitän Domenico Bottaccio fehlte zuletzt wegen Kniebeschwerden. Er könnte ebenso wieder dabei sein wie Felix Sitter. Der Bellheimer musste im Rahmen des Studiums seine Master-Arbeit anfertigen. Es ist das erste Aufeinandertreffen beider Teams in einem Pflichtspiel. Doch aus vielen Testpartien kennen sich die Spieler. Hier spricht die Bilanz für die Pita-Truppe. Ihr Manko: erst ein Heimsieg an der Sauheide in dieser Saison. Beim VfR Kandel fehlte nach dem Ausfall zahlreicher Leitungsträger eine Hierarchie auf dem Platz und Kreativität im Spielaufbau. Spielertrainer Marc Staiger bestätigt: „Es wäre mehr drin gewesen. Die Führung zur Pause gab uns erneut keine Sicherheit.“ Das 1:0 hatte Yanik Wagner erzielt. Die dabei erlittene Kopfverletzung stellte sich als starke Prellung heraus. Er kann wohl ebenso dabei sein wie Florian Hornig, Christian Burgstahler und David Wagner. Sie haben ihre grippalen Infekte überstanden. Stefan Heinrichs kehrt ebenfalls in den Kader zurück. Für Benedikt Brück ist das Spiel beim LSC eine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte. Er war Kapitän der A-Junioren des LSC, als diese noch in der Regionalliga spielten. Die „Erste“ der Hochfelder konnte in den vergangenen zwei Jahren den Abstieg nur am „Grünen Tisch“ vermeiden. Seit Ex-KSC-Profi Hermann Kohlenbrenner nicht mehr als Trainer fungiert, geht es sportlich abwärts. Lediglich vier Punkte stehen auf der Habenseite der Rot-Weißen. Die Auswärts-Negativserie stoppen will der neue Coach des FSV Offenbach, Thomas Wünstel. Mit null Punkten und 2:25 Toren in der Fünf-Spiele-Auswärtsbilanz fährt der FSV zur SG Rieschweiler. Wünstel zeigte sich überrascht von „lauter guten Jungs“, die trotz der bislang ernüchternden Resultate eine erstaunlich gute Motivation und Stimmung mitgebracht hätten. „Wir haben hervorragend gearbeitet, die Jungs zeigen den Willen, den man im Abstiegskampf braucht“, lobt der Neu-Coach. Seine Elf müsse sich wieder mehr darauf konzentrieren, einfachen Fußball zu spielen, nicht zu sehr das Besondere zu wollen. Gegen Spitzenreiter Dudenhofen habe sie das sehr gut gemacht. Darauf will Wünstel aufbauen. Das zuletzt gespielte 4-3-2-1-System könnte wieder zum Tragen kommen gegen einen Gegner, den Wünstel als körperlich sehr stabil einstuft. „Rieschweiler spielt viel mit langen Diagonalbällen, da müssen wir aufpassen und dürfen nicht in Konter laufen.“ Philippe Bender hat seine Sperre abgesessen, Sebastian Kauz hat alle Trainingseinheiten im Wochenverlauf mitgemacht und ist ebenfalls an Bord. Kapitän Alexander Wiemers ist es nicht, die A-Jugendlichen sind parallel in Trier gefordert. Thomas Wünstel will die Strukturen innerhalb des Teams beibehalten. Wiemers und sein Vertreter Alexander Hayes „genießen mein vollstes Vertrauen“, so der Coach. Am Sonntag gelte es zunächst, die Defensive zu stabilisieren. |kebe/mame

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