Lokalsport Südpfalz VfR Kandel spielt sich in die Bredouille

KANDEL. Während das Südpfalz-Derby in Zeiskam ausfiel, vergab der VfR Kandel am Samstag eine Riesenchance, sich in der Fußball-Verbandsliga vom ersten möglichen Abstiegsrang deutlich abzusetzen. Gegen das auswärtsschwächste Team, den SV Rodenbach, der bislang alle Heimmannschaften mit drei Zählern beschenkte, gab es nach einer enttäuschenden Leistung eine 1:2 (0:1)-Niederlage.

Das Polster des VfR auf Rang 13 ist auf zwei Zähler geschmolzen. „Wir haben nicht mit Leidenschaft gespielt, schenken dem Gegner zwei Tore, hatten kein Selbstvertrauen“, analysierte Kandels enttäuschter Spielertrainer Christan Burgstahler. Die Partie im Bienwald-Stadion passte sich vom Anpfiff weg der durchwachsenen Witterung an. Echte Tormöglichkeiten waren Mangelware, weil sich der VfR an der vielbeinigen Rodenbacher Fünferkette mit zwei Sechsern davor die Zähne ausbiss. Auf der Gegenseite versuchte es der SVR durchweg mit langen Bällen auf die einzige Spitze, Goalgetter Marco Heieck. Nachdem Florian Hornig eine scharfe Hereingabe in der Mitte knapp verpasste, bekam Benedikt Brück die beste Kandeler Möglichkeit in Durchgang eins. Hornig tankte sich zur Grundlinie durch und legte nach hinten für seinen Mitspieler ab. Brück trat zum Entsetzen des spärlichen VfR-Anhangs über das Leder (26.). Zwei Minuten später legte Hornig Burgstahler auf, doch dessen Abschluss war letztlich zu harmlos und kein Problem für Gästekeeper Dominic Schmidt, der in den ersten 45 Minuten nur noch einen ebenfalls harmlosen Kopfball Hornigs abwehren musste (40.). Vier Minuten zuvor war der VfR in Rückstand geraten: Heieck, der perfekt von Mark Gamber über die rechte Seite freigespielt wurde und überlegt ins lange Eck abschloss, hatte die erste zwingende Möglichkeit eiskalt genutzt. Nach dem Seitenwechsel wurde es zunächst einmal ruppig. Es gab drei Gelbe Karten und eine Rudelbildung. „Nachdem wir in der ersten Hälfte das Spiel beherrscht hatten, haben wir in dieser Phase unsere Linie verloren, weil der Gegner provokant und aggressiv auftrat“, ordnete Gästetrainer Stefan Schehl das Geschehen ein. Folgerichtig habe seine Mannschaft den Ausgleich hinnehmen müssen. Nachdem VfR-Spielertrainer Christian Burgstahler noch völlig frei vor dem Tor stehend verzog (56.), war es eine Einzelleistung Hornigs, die den VfR wieder hoffen ließ. Der Stürmer hatte drei SVR-Abwehrspieler ausgetanzt und Heiecks Abschluss kopiert (60.). Dass es nicht zur Punkteteilung kam, lag in der weiter dürftigen Partie daran, dass Kandel eine Rodenbacher Hereingabe nicht klären konnte. Irgendwie hatte dann Johannes Schick seine Fußspitze am Ball, der aus dem Gewühl heraus den Weg ins VfR-Tor fand (82). Rodenbach hatte noch zwei gute Möglichkeiten mit schnellen Gegenzügen, schaffte es aber nicht, daraus einen gefährlichen Abschluss zu kreieren. Während Schehl erklärte, dass seine Elf sich nach dem Ausgleich wieder gefangen, gut nach vorne gespielt und am Ende verdient gewonnen habe, ärgerte sich Burgstahler über die Gegentreffer und zu wenig Bewegung im Spiel nach vorne. „Wir sind spielerisch keine schlechte Mannschaft, aber wir haben das zu keiner Minute auf den Platz gebracht. Diese Niederlage haben wir uns ganz alleine selbst zuzuschreiben, der Gegner war nicht besser“, sagte Kandels spielender Trainer. So spielten sie VfR Kandel: Aust – Pfau, Yanik Wagner, Staiger, David Wagner – Kindler (82. Amezoug), Brück, Burgstahler, Hüll – Forstner (71. Sentürk), Hornig Tore: 0:1 Heieck (36.), 1:1 Hornig (60.), 1:2 Schick (82.) – Gelbe Karten: Forstner – De Souza Oliveira, Hotopp, Schehl – Beste Spieler: Hornig – Heieck – Zuschauer: 100 – Schiedsrichter: Kokott (Ludwigshafen). |mame

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