Lokalsport Südpfalz Spitzkehren, Schotter und Bremspunkte

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EDENKOBEN (llw). Im Rallyezentrum gibt es ab den frühen Morgenstunden die Informationen zum Tag und die Starterlisten. Der MSC Ramberg organisiert das Ganze und hat ein volles Teilnehmerfeld: 90 Fahrzeuge in der Rallyewertung und 70 in der Retro-Rallye-Wertung. Gepunktet wird beim Auftakt der pfälzischen Motorsportszene zum ADAC-Rallye-Pokal, zur Rheinland-Pfalz-Meisterschaft und zur Saar-Pfalz-Rallye-Meisterschaft. Ein Zuschauermagnet wird der Rundkurs bei Großfischlingen sein, seit Jahren das Mekka der Rallye. Das erste Fahrzeug startet um 12.54 Uhr auf dem Kirchbergplatz in Edenkoben. Infos zu Fahrzeug und zu den Fahrern gibt es beim Zwischenstopp am Rathaus. Dort kann ein letztes Gespräch mit den Fahrern geführt werden, ehe sie auf die sechs Wertungsprüfungen (WP) gehen. Es gibt einige Änderungen, auf die sich die Teilnehmer einstellen müssen. Die Sprintprüfung an den „Drei Buchen“ ist die erste WP. Obwohl die Strecke auf 3220 Meter verkürzt werden musste, hat sie es in sich. Ab Ramberg geht es über Asphalt und durch schnelle Kurven den Berg hinauf und dann mit mutigem Einsatz von Gaspedal und Bremse hinab ins Tal auf die Landesstraße. Die Sprintprüfung „Kalmit“ wird in entgegengesetzter Richtung gefahren und ist mit 6,4 Kilometern national gesehen eine der längsten und anspruchsvollsten Strecken. Um den Berg hinauf keine Zeit zu verlieren, muss der Motor ständig an der richtigen Drehzahl bleiben, ansonsten ist der Schwung in den vielen Kurven schnell weg und die Zeit läuft unaufhörlich weiter. Nach dem Scheitelpunkt werden die Kurven nicht weniger auf dem schnellen Asphalt und es gilt auf dem gesamten Streckenabschnitt, den richtigen Bremspunkt zu finden. Beide Prüfungen werden in dieser Länge zweimal gefahren. Zuschauermagnet wird die „Rallye-Arena Großfischlingen“ sein, wo sich Tausende von Zuschauern aufhalten. Hauptsächlich in der Spitzkehre unmittelbar vor Großfischlingen werden die fahrerischen Fähigkeiten der Rallye-Piloten vergleichbar. Bei der WP 3 geht es über eine Runde plus die Ausfahrt, dies sind 5,1 Kilometer mit zwei interessanten Schotterstücken. Entgegen dem Uhrzeigersinn geht es die lange Gerade auf der Landstraße in Richtung Großfischlingen, um dann in die „Fischlinger Kehre“ einzubiegen. Diese Prüfung verlangt von den Fahrern hohe Konzentration, viel Erfahrung und Geschick. Die Kehre kann die Entscheidung bringen, denn in der zweiten Etappe besteht der Rundkurs aus zwei Runden und einer Distanz von 8,42 Kilometern. Auf diesem Abschnitt wird die Entscheidung fallen, so Gesamtorganisationsleiter Herbert Schmitt. Selten ist eine Starterliste lange vor dem Nennungsschluss bereits gefüllt. Rallyesport auf hohem Niveau zahlt sich in den Starterzahlen aus. Hier wird Motorsport von Aktiven für Aktive gemacht, im Organisationsteam sitzen etliche Rallye-Piloten mit langjähriger Erfahrung. Mit dabei sind die drei Bestplatzierten von 2015. Kein Weg führt an Rainer Noller aus Abstatt im Mitsubishi Lancer Evo vorbei. Der Sieger der Jahre 2011 und 2012 (mit Uwe Walz) und 2014 und 2015 (mit dem Deutschen Rallye-Beifahrer des Jahres 2012, Stefan Kopczyk aus Heilbronn) hat das ehrgeizige Ziel, die Südpfalz als Gesamtsieger zu verlassen. Mit dem heckangetriebenen BMW M3 geht das Team Karlheinz Braun/Edwin Braun aus Ranschbach ins Rennen, Sieger der Jahre 2008 und 2009. Doch bei diesen Wertungsprüfungen und feuchter Strecke ist ihr Material unterlegen und die Hoffnungen schwinden mit jedem Tropfen Wasser auf der Strecke. Schnell in der Südpfalz ist immer der Deutsche Rallye-Meister des Jahres 2013, Georg Berlandy aus Stromberg im Opel Kadett C GT/E, unterwegs, letztes Jahr mit Beifahrerin Ulrike Schmitt aus Gutenberg. Noller mit 19:00,8 min vor Braun (19:25,9) und Berlandy (19:35,5) war das Ergebnis im vergangenen Jahr. Vorne dabei will auch Frank Schlinck aus Waldhambach sein, der im Jahr 2013 mit Ivonne Treiling im Mitsubishi Lancer Evo VI mit einem Vorsprung von 4,3 Sekunden auf das Team Rainer Noller/Stefan Kopczyk gewann. Diesmal auf dem Beifahrersitz: der Monte-erfahrene Andreas Schwalié aus Ramberg. Dazu gesellen sich namhafte Fahrer wie der Deutsche Meister von 1976, Heinz-Walter Schewe aus Hagen. Sein Beifahrer im Ford Escort MK II ist Willi-Peter Pitz (Frankenthal), der 1973 im Wagen des Deutschen Rallyemeister Gerd Behret saß. Klaus Hopfe aus Ludwigshafen, 1977 Beifahrer beim Deutschen Meister Ludwig Kuhn, wird Wolfgang Hauck aus Frankweiler im Opel Kadett C Coupe den Weg vorbeten. Info Weitere Südpfälzer —Rallye: Claus-Peter Magnien/Johannes Anstett (Edenkoben/Erftweiler) im BMW E 36; Michael Di Giovanni/Sinja Di Giovanni (Billigheim) im Subaru Impreza; Michael Weiss/Steve Zimmermann (Landau/Ramberg) im Abarth 500; Sascha Roth/Horst Westermann (Esthal/Pleisweiler) im Ford Focus; Udo Naab/Harald Korz (MSC Ramberg) im Opel Astra F; Roger Wadle/Stefan Lechner (Münchweiler an der Rodalb/ Herxheim) im VW-Lupo GTI; Jonas Rinke/Jessi Brunken (Landau) im Suzuki Swift; Stefan Schulze/Julian Schulze (Bad Bergzabern) im Subaru Impreza; Christoph Schleimer/Jan Enderle (Obertiefenbach/ Edenkoben) im Opel Astra Kit-Car; Peter Fruth/Ralf Baum (Edenkoben/Böchingen) im Porsche 911 SC; Wolfgang Hauck/Klaus Hopfe (Frankweiler) im Kadett C Coupé — Retro-Rallye: Jannik Mahl/Michael Mahl (Rülzheim) im BMW 318; Jürgen Messinger/Dominik Wörner (Kandel/Landau) im VW-Polo Coupe; Martin Frank/Stefan Ernst (Großfischlingen/Offenbach) im BMW Alpina C 1; Eckhardt Doehrer/Florian Blickling (Flemlingen/Neustadt) im Wartburg 312-1; Marc Swienczek/Lisa Leist (Edenkoben/Edesheim) im BMW 318; Andreas Berker/Marvin Beimel (KL/Albersweiler) im Mitsubishi Galant; Udo Wagner/Sebastian Kurz (Edenkoben/Lug) im BMW 325; Dominik Foltz/Jens Geil (Waldhambach/Offenbach) im BMW 325; Andre Süss/Philippe Postel (Silz/Kleinfischlingen) im Opel Kadett C GT/E; Andreas Dick/Jonas Dick (St. Martin/Landau) im BMW 318; Konrad Kuhn/Benjamin Kuhn (St. Martin/Neustadt) im Opel Corsa; Volker Ackermann/ Hildegard Wohninsland (Offenbach/Edenkoben) im Audi 89; Thomas Oest/Marc Oest (Gommersheim) im BMW 318; Dieter Mohr/Karl-Heinz Wenzel (Birkweiler/Landau) im Renault A 310; Felix Maximilian Jülch/Oskar Philipp Jülch (Steinweiler) im Audi Quattro. (llw)

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