Handball Saulheims Tormann lässt Südpfalztiger verzweifeln

Florian Bauchhenß (am Ball) erhielt eine umstrittene Zeitstrafe, als er im Kreis am Boden lag.
Florian Bauchhenß (am Ball) erhielt eine umstrittene Zeitstrafe, als er im Kreis am Boden lag.

Die SG Ottersheim/Bellheim/Kuhardt/Zeiskam bleibt im Abstiegskampf der Oberliga stecken. Da nützt den Südpfalztigern gegen die SG Saulheim auch die gute Abwehr nichts.

Die SG Ottersheim/Bellheim/Kuhardt/Zeiskam verliert in der Handball-Oberliga mit 26:33 (14:18) gegen die SG Saulheim und steckt weiterhin tief im Abstiegskampf. Vor 200 Zuschauern ist sie in allen Mannschaftsteilen unterlegen, obwohl im Spielverlauf immer mal wieder Hoffnung aufkeimte.

Wir spielen eine gute Abwehr“, rief OBZK-Trainer Christian Job seiner Mannschaft beim Stand von 4:6 zu. Da musste Florian Bauchhenß mit einer Zwei-Minuten-Strafe vom Feld, was die Hintermannschaft mit viel Leidenschaft und Kommunikation untereinander wettmachte. So überstanden sie die Unterzahl mit einem Gegentreffer, zwei Toren durch Arne Schäfer und Joshua Albert sowie einem gehaltenen Siebenmeter von Maximilian Geiger. Dessen Gegenüber Fabian Tomm brachte die Gastgeber immer wieder zur Verzweiflung, kam bis zur Pause auf neun Paraden. Als André Hilsendegen per Siebenmeter und Maximilian Hauck aus der eigenen Hälfte auf 8:10 verkürzten, nahm Gästetrainer Leonard Vuletic nach sechs Minuten ohne eigenen Treffer eine Auszeit. Diese zeigte vorerst keine Wirkung: Kreisläufer Fabian Graap und Arne Schäfer stellten in Unterzahl nach 22 Minuten den Anschluss zum 11:12 her. Die Gäste zogen bis kurz vor der Pause auf 17:13 davon und hatten in den letzten Sekunden das Glück auf ihrer Seite: André Hilsendegen verwandelte bei 29:48 Minuten seinen dritten Siebenmeter zum 14:17 und soll in der Rückwärtsbewegung durch die Anwurfzone gelaufen sein, wofür er eine Zeitstrafe kassierte.

Treffer bei angezeigtem Zeitspiel

Auffallend, dass die Gäste mehrmals den Abschluss bei angezeigtem Zeitspiel suchen mussten. Gleich dreimal gelang ihnen dennoch ein Tor. Darin sah Christian Job ein Problem: „Wir spielen eine richtig gute Abwehr, für die wir uns aber nicht belohnen, weil wir nicht aufpassen und einfache Gegentore bekommen.“

In den ersten Minuten der zweiten Hälfte spielten die Rheinhessen ihre Klasse aus, zogen auf 22:16 davon. Als Fabian Graap und Maximilian Hauck auf 18:22 stellten, die Abwehr den Ball gewann und sich zum Konter aufmachte, folgte eine äußerst fragwürdige Schiedsrichterentscheidung: Saulheims Linksaußen vergab und fiel am liegenden Florian Bauchhenß vorbei in den Kreis. Der bekam eine Zeitstrafe und verstand die Welt nicht mehr: „Ich liege im Kreis und berühre ihn nicht mal. Ich habe nachgefragt warum jetzt gepfiffen wurde. Es hieß dann aber nur, ich solle rausgehen.“

Sieben Tore Vorsprung

Der fällige Siebenmeter und die nächsten Minuten, als Saulheim auf 25:18 davonzog, sorgten für die Vorentscheidung. In den letzten acht Minuten blieb der Abstand konstant bei sieben Toren bis zum Endstand von 26:33. Spielmacher Arne Schäfer zeigte mehrere gute Einzelaktionen und kam auf zehn Feldtore. Saulheims überragender Regisseur Darren Weber traf neunmal. Christian Job ließ nach der Entscheidung länger mit dem siebten Feldspieler agieren, um diese Variante unter Wettkampfbedingungen zu testen.

„Das haben wir dann ganz gut gemacht. Wenn es mal nicht so läuft, ist das vielleicht eine Variante mehr“, so Job. Wann war das Spiel entschieden? „Als Saulheim nach der Pause auf sieben Tore weg ist, wurde es schwer. Klar, gab es ein paar Situationen, in denen man dachte, es ist noch nichts verloren. Diese haben wir jedoch leichtfertig verspielt.“ Florian Bauchhenß ergänzte: „In manchen Situationen standen wir falsch in der Abwehr und hatten fast keine Tempogegenstöße.“ Leonard Vuletic war hingegen sehr zufrieden: „In den entscheiden Phasen haben wir in der Abwehr Fehler provoziert und vorne gute Lösungen gefunden.“

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