Lokalsport Südpfalz Südpfälzer machen Favorit das Leben schwer

RAMBERG/EDENKOBEN (llw). Die Vorentscheidung bei der Rallye Südliche Weinstraße des Motorsportclubs Ramberg fiel auf der vierten Wertungsprüfung, dem Rundkurs über 6,56 Kilometer bei Großfischlingen. Zu diesem Zeitpunkt lagen am Samstag die beiden großen Favoriten des Tages an der Spitze eines großen Fahrerfeldes.

Das Team Rainer Noller/Stefan Kopczyk (Abstatt/Heilbronn) übernahm im Mitsubishi Lancer EVO IX vom ersten Meter an die Führung und ging mit einem Vorsprung von 5,5 Sekunden nach der ersten Schleife in die Zwangspause. Der 44-jährige Noller, bereits dreifacher Sieger – in den Jahren 2011 und 2012 mit Uwe Walz und im Vorjahr mit dem Deutschen Rallye-Meister Stefan Kopczyk –, wusste um die Leistungsstärke der Konkurrenz. Im Nacken saß ihm Frank Färber aus Neuwied mit dem Deutschen Rallye-Meister des Jahres 2013 auf dem Beifahrersitz, Peter Schaaf aus Mayen. Auch ein südpfälzisches Team hatte der bis zu diesem Zeitpunkt 62-fache Rallye-Gesamtsieger auf seinem Zettel, das Team Karlheinz Braun/Edwin Braun aus Ranschbach. Mit ihrem BMW M 3 compact gewannen sie diese Herausforderung in den Jahren 2008 und 2009. Mit einem Rückstand von nur zehn Sekunden zu diesem Zeitpunkt lagen sie in Schlagdistanz zum großen Favoriten. Dahinter und nur mit einer Differenz von 12,3 Sekunden folgte schon der Deutsche Rallye-Meister des Jahres 2013, Georg Berlandy (Stromberg) mit Ulrike Schmitt aus Gutenberg im Opel Ascona A. „Wir müssen weiterhin konzentriert und bis an die Grenze unserer Möglichkeiten fahren“, fasste Noller den ersten Abschnitt zusammen. Kein Risiko eingehen wollte das Team Karlheinz Braun/Edwin Braun, die ihre bislang erfolgreiche Fahrt so fortsetzten sollten. Zwar schien den ganzen Tag über die Sonne, aber Ende Februar sind Strecken wie Heldenstein und Drei Buchen immer tückisch, wissen die Insider des Rallyesports der Südpfalz. Insgesamt gab es dann auch wenig Ausfälle und nur ganz geringe Blechschäden. Schon nach wenigen Metern auf dem Rundkurs rollte der Mitsubishi Lancer EVO VIII von Frank Färber mit Antriebsproblemen aus. Erst wenige Stunden vor dem Start in der Südpfalz ist das Auto fertig geworden, sagte Copilot Schaaf bei der Fahrervorstellung am Rathaus in Edenkoben. Die Spannung war dennoch nicht weg, denn die Zeiten blieben dicht beieinander. Erst auf der letzten Wertungsprüfung, dem Sprint „Drei Buchen“ vor dem Ortsschild von Ramberg, nahmen Noller/Kopczyk das Tempo etwas heraus und damit holte sich das Team Braun/Braun die Bestzeit auf den 3,15 Kilometer. Mit seinem vierten Gesamtsieg im Gepäck sagte Noller, dass er jetzt die Bestmarke von Dieter Mohr angehen will, der diese Herausforderung zusammen mit Werner Müller im Renault R 5 Turbo bereits fünfmal für sich entscheiden konnte. Eine überzeugende Leistung boten Stefan Schulze und Jochen Rheinwalt (Bad Bergzabern/Neustadt), die ihren Subaru Impreza in der Gesamtwertung auf den 6. Platz lenkten. Direkt dahinter das Team Peter Fruth/Ralf Baum (Edenkoben/Böchingen), die erst vor fünf Jahren in diesen Sport eingestiegen sind und im Porsche 911 SC wieder einmal überzeugten. Nicht für alle südpfälzischen Teams lief die Veranstaltung so gut. Frank Schlinck aus Waldhambach, Gesamtsieger des Jahres 2013 mit Yvonne Treiling, fuhr mit Andreas Schwalié auf dem Beifahrersitz im Mitsubishi Lancer EVO VI zum Auftakt die zweitschnellste Gesamtzeit und lag nur 1,5 Sekunden hinter dem großen Favoriten Rainer Noller. Auf der Sprintprüfung „Heldenstein“ versagte dann der Motor und da wusste auch der sechsmalige Teilnehmer an der Rallye Monte Carlo, Andreas Schwalié, keinen Rat mehr. Genauso erging es auch einem weiteren Team, dem Außenseiterchancen eingeräumt wurden. Jörg Broschart/Alexander Rath (Schiffweiler/Trier) stellten ihren Mitsubishi Lancer EVO IX fast an gleicher Stelle mit einem Defekt ab. (llw)

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