Lokalsport Südpfalz Mit neuem Kick als Favorit nach Berlin

MINFELD. Aufstieg oder gar Karriereende? Radsportler Pascal Ackermann stehen zwei ganz entscheidende Wochen ins Haus. Bei den deutschen Meisterschaften in Berlin (U23) am Sonntag und Erfurt (Elite) in der Woche darauf peilt der Minfelder jeweils Medaillen an, um im Winter mindestens eine Profikategorie höher zu rutschen.

Kontakte zu größeren Teams scheinen gegeben, aber Ackermann hüllt sich noch in Schweigen. Ob aus dem Kontakt auch ein höherklassiger Kontrakt entsteht, kann der 22-Jährige jetzt maßgeblich beeinflussen. Ackermann hat in diesem Winter den Trainer gewechselt, wird nun von Bundestrainer und Ex-Profi Ralf Grabsch gecoacht. „Ich habe viel härter und länger trainiert, habe nun ein ganz anderes Grundniveau, die Basis meiner diesjährigen Erfolge“, sagt „Ackes“, der „dadurch einen Kick bekommen“ habe. Der Minfelder wurde zudem von seiner Freundin Clara Kloppenburg (20) angespornt, mit der er oft trainiert. „Sie ist fast 30 Kilogramm leichter als ich, das spüre ich dann schon am Berg“, sagt er und flachst nach der Frage, ob eine Frau einem deutschen Nationalfahrer wirklich im Training Paroli bieten kann: „Du kannst ja mal mit ihr fahren. Da haben sicher viele dran zu knabbern.“ Ackermann pendelt zwischen Minfeld und Lörrach, dem Wohnort seiner Freundin, die in der Schweiz als Profi gelistet ist. Die Ergebnisse sind Bestätigung und Empfehlung zugleich: Zwei Etappensiege bei Massensprints der Tour de Berlin, der Sieg beim Frühjahrsklassiker in Zusmarshausen und Podestplätze bei internationalen Rennen in Frankreich und Estland lassen ihn zum Favoriten auf den U23-Titel werden – zumal der Kurs beim Velothon in Berlin flach ist und die Sprinter am Ende vorne zu erwarten sind. „Eigentlich wäre mir eine etwas schwerere Strecke sogar lieber. Ich mag es weniger, wenn wirklich alle, die teils ihr Rad nicht zu 100 Prozent beherrschen, ins Finale gehen. Ein Sprint aus einer kleineren Gruppe wäre mir daher lieber“, erzählt der Radprofi, der derzeit beim Team des nationalen Verbandes, dem „rad-net Rose Team“, in der dritten Profiebene (Kontinental-Klasse) unter Vertrag steht. Aber er sagt auch: „Für mich zählt nur der Titel.“ Mit dem Druck umzugehen hat Ackermann in seiner erfolgreichen Nachwuchslaufbahn früh gelernt. Oft stand er als Favorit am Start, wurde der Rolle auch gerecht. Der ehemalige Bahnrad-Juniorenweltmeister hofft, dass seine kleine Mannschaft am Sonntag kein allzu großer Nachteil ist. Drei Helfer weiß er an seiner Seite, hofft, dass sich die großen Mannschaften nicht immer einig sind. Dario Rapps und Joshua Huppertz bei Kuota-Lotto beispielsweise. Aber es gibt noch mindestens zehn andere gute Nachwuchssprinter im Feld. Und Meisterschaften verlaufen oft unberechenbar. Egal wie, für Ackermann wird sein letztes Jahr in der U23-Klasse das entscheidende: „Wenn ich im Winter keinen höherklassigen Vertrag bekomme, höre ich wahrscheinlich auf.“ Sport |mame

x