Lokalsport Südpfalz Mit Lohkamps souveräner Art

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LANDAU/GERMERSHEIM. Eine hohe Auswärtshürde ist gemeistert und der ASV Landau in der Volleyball-Oberliga der Damen nach Abschluss der Vorrunde auf dem besten Weg, seinen Vorjahrestitel zu verteidigen. Nach dem 3:0-Erfolg beim FC Wierschem (25:22, 26:24, 25:19) liegt er drei Punkte vor dem TV Rohrbach und der DJK Andernach und kann am Mittwoch im außerplanmäßigen Spiel beim SC Mutterstadt weiter vorlegen (20 Uhr, Mandelgraben-Halle). Die TS Germersheim feierte einen 3:2-Heimsieg.

Streng genommen zählt das Mutterstadt-Spiel noch zur Vorrunde. Aber da der ASV schon zweimal gegen Oberbieber gespielt hat, passt der Vergleich zum Rest der Liga. ASV-Trainer Klaus Kuhn, der selbst eine lange Mutterstadter Vergangenheit besitzt, muss aus gesundheitlichen Gründen passen und wird von seinem Vorgänger und Herren-Trainer Thorsten Zäck ersetzt. Beim Tabellenvierten Wierschem agierte Anika Lohkamp als Spielertrainerin. Mit ihrer ruhigen und souveränen Art führte sie ihre jungen Mitspielerinnen durch eine intensive und über weite Strecken hochklassige Partie. Die Hektik vor Spielbeginn, die Jugendspielerinnen Luca Schnabel und Sophia Beutel trafen erst zehn Minuten vor Spielbeginn ein und Selina Eiden spielte erstmals Libera, war auch im ersten Satz noch nicht verflogen. Erst nach einer Auszeit bei 8:14-Rückstand startete der ASV-Motor, mit Lohkamp und der ebenfalls sehr starken Jana Leukel hatte der ASV zwei Trümpfe im Außenangriff. Daher hatten die Landauerinnen gute Alternativen, denn Wierschem stellte seine Abwehrtaktik auf die bekanntermaßen starken Mittelangriffe ein und nahm damit Juliane Brenner und Luca Schnabel oft aus dem Spiel. Auch im zweiten Durchgang lagen die Gastgeberinnen, die seit eineinhalb Jahren kein Heimspiel mehr verloren, zunächst immer knapp vorne. In der Schlussphase wendete der ASV das Blatt und erarbeitete sich bei 24:23 einen Satzball. Ein irrtümlich gepfiffener und folgerichtig wieder zurückgenommener Aufstellungsfehler auf Seiten des ASV brachte die Wierschemer Bank in Rage und die ohnehin schon aufgeladene Stimmung erreichte ihren Höhepunkt. Zwar konnte Wierschem den folgenden Angriff nutzen, doch dann war der ASV im Block zur Stelle und bekam den 26:24-Erfolg durch einen gegnerischen Eigenfehler geschenkt. „Im dritten Satz war die Gegenwehr dann recht schnell erloschen, aber in den ersten beiden mussten wir sehr viel für die drei Punkte investieren“, sagte Schnabel zum eindeutigen Abschluss, der sich schon bei 4:0- und 11:5-Führung andeutete. Zwei völlig unterschiedliche Gesichter präsentierten die Germersheimerinnen bei ihrem 3:2-Erfolg (25:19, 25:22, 19:25, 14:25, 15:11) gegen den SV Haag. Ein normaler Spielverlauf hätte wohl in einem glatten 3:0 geendet. Ohne die erkrankte Luise Beutel und die privat verhinderte Lisa Deck legte die TS los wie die Feuerwehr. Über 7:1, 14:8 und 21:13 spielte sie sich souverän zum Satzgewinn. Haag steigerte sich danach vor allem in der Abwehr. Die Gastgeberinnen taten sich gegen diese Gummiwand zunehmend schwerer. Zuspielerin Melanie Vake drehte den 16:17-Rückstand mit guten Aufschlägen in eine 22:17-Führung, das war der zweite Satzgewinn. Spielerisch und mental brachen die Gastgeberinnen nun nahezu komplett ein. In den meisten Fällen war die Annahme äußerst problematisch. Und wenn die Defensive dann mal funktionierte, wurden die Chancen im Angriff vergeben. Haag holte sich die Sätze drei und vier. Dass Germersheims Trainer Andreas Hollstein ein besonnener Trainer ist, der auch in so einer Situation die richtigen Worte finden kann, stellte er in der Satzpause vor dem Tiebreak unter Beweis. Seinen Mädels hatte er die richtige Einstellung wieder eingeimpft. Nach einer 3:2-Führung zog das Team mit Evelyn Kuhn am Aufschlag auf 10:3 und 13:7 davon. Haag kam auf 11:13 heran. Doch am Ende behielt das Germersheimer Team die Nerven. Kapitänin Katrin Naumer nahm das Heft in die Hand und sorgte mit einem gekonnten Lob für den Matchgewinn. Bei Spielerinnen und Fans war die Erleichterung spürbar. Auch Trainer Hollstein war spürbar erleichtert, er musste erst mal die richtigen Worte finden: „Wir sind in ein schwieriges Spiel sehr gut reingekommen, haben dann aber zu sehr nachgelassen. Dank guter Aufschläge im Tiebreak haben wir uns heute zwei überlebenswichtige Punkte geholt, die uns noch den Anschluss ans Tabellenmittelfeld erhalten.“ |fuss/alzi

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