Lokalsport Südpfalz Mario in aller Munde

ZEISKAM/OFFENBACH (rhp/mame). Der TB Jahn Zeiskam (heute um 14.30 Uhr bei der SG Rieschweiler) und der VfR Kandel (morgen um 14.45 Uhr beim FK Pirmasens II) wollen Revanche für die Heimniederlagen zum Saisonauftakt. Der FSV Offenbach (heute um 15 Uhr beim TuS Rüssingen) gewann sein Hinspiel mit 4:0. Die drei Südpfälzer Fußball-Verbandsligisten beginnen die Rückserie.

Für Zeiskams Coach Sahin Pita ist die Aufgabe in Rieschweiler das „Spiel des Jahres“. Er fordert beim punktgleichen Gegner einen Sieg: „Dann können wir von einem Aufwärtstrend sprechen, der sich auch in der Tabelle bemerkbar macht, ansonsten bleiben wir in den unteren Regionen hängen.“ Nach seiner Innenmeniskus-OP steht Engin Koc nach langer Pause wieder im Kader. Obwohl noch keine Option für die Startelf, sieht Pita dessen Anwesenheit als Gewinn, weil er mit seinem Siegeswillen und seiner Körpersprache im Training Vorbildfunktion ausstrahlt. Möglich, dass Tobias Leonhard nach seiner berufsbedingten Trainingspause wieder im Kader steht – und ebenfalls zunächst auf der Bank Platz nimmt. Die Form spricht für die Zeiskamer: Während sie seit vier Partien ungeschlagen sind, hat die SG die letzten vier Spiele verloren. Die Negativserie ist mit einem Sturz in der Tabelle von Rang zwei am zweiten Spieltag in die Nähe der Abstiegsränge verbunden. Nicht so dramatisch sieht es bei Kandels Gegner FK Pirmasens II aus, der den zweiten Tabellenplatz belegt. Nach nur zwei von neun möglichen Zählern hat das Team von Spielertrainer Sebastian Reich die Tabellenführung an Alemannia Waldalgesheim abgetreten. VfR-Coach Fritz Kern ist angesichts der Leistung beim 4:1-Sieg in Hohenecken zuversichtlich: „Wir können auch dort einen Punkt mitnehmen. Wir haben in Hohenecken souverän unser Spiel aufgezogen. Ich rechne, dass der Gegner offensiver auftritt als im Hinspiel“, meint Kern. Neben den Verletzten Julian Roth, Marc Staiger und Christian Burgstahler wird auch Maximilian Brechtel fehlen. Der Außenbahnspieler leidet an den Folgen einer Lebensmittelvergiftung. Sein erstes Tor für die Grün-Weißen nach über sechsmonatigem Leidensweg wegen einer Leistenverletzung markierte Patrick Tolbert. Ihm gelang das 1:4 zehn Minuten nach seiner Einwechslung für Marc Kauther. Der 25-jährige Topscorer der Vorsaison ist stellvertretender Marktleiter bei einer Handelskette in Nordbaden. Nach den Wanderjahren in Bellheim, Zeiskam und Rülzheim ist er im dritten Jahr beim VfR. Nach seiner Hochzeit spielt er mit dem Gedanken, seinen Lebensmittelpunkt wieder in die Südpfalz zu verlegen. „Wir haben ihn zu einem reinen Stürmer umfunktioniert“, sagt Kern. Er bescheinigt dem aus Bellheim stammenden Tolbert großen Teamgeist und stetigen Siegeswillen und sieht in seiner bloßen Rückkehr in den Kader einen Motivationsschub für die jungen Spieler. Mario Basler erzählte zuletzt im Sportfernsehen, wie er in Rüssingen die Abwehr zusammenhält und die Elf bis zum nebelbedingten Abbruch beim Tabellenführer Waldalgesheim Paroli bot. Basler war eine Schwachstelle im Hinspiel in Offenbach. Die körperliche Verfassung war damals ein Pluspunkt für den FSV, Trainer Dietmar Bittner will ihn wieder in die Waagschale werfen will. Weniger trainiert werden Standards. Zuletzt waren sie die gefährlichste Waffe. Mit zwei Kopfballtreffern vollendete Abwehrchef Thorsten Ullemeyer die Hereingaben beim 2:1-Erfolg in Rieschweiler. Sein Trainer zählt ihn zu den besten Kopfballspielern der Liga. In der Defensive sei der 23-Jährige kaum in der Luft zu überwinden. Ullemeyer ist der wohl einzige Spieler im Kader, der neben Keeper Christoph Gadinger gesetzt ist. Der Hochstadter, der in der B-Jugend von der SG Zeiskam/Hochstadt kam, weiß das und sagt: „Der Trainer kennt mich schon so lange, da darf ich mir auch mal ein schwaches Spiel erlauben.“ Er sehe Fußball als Hobby und wolle Spaß haben – „oder es wirklich professionell machen, also in der Regionalliga aufwärts“, sagt der Student - Physik und Sport auf Lehramt – zu seinen Ambitionen. Bittner berichtet von abgelehnten Offerten aus der Südwestpfalz und vermutet: „Wir werden ihn noch einige Jahre haben. Er hat hier, was er braucht, das Familiäre und die Wärme.“ In Hichem Gherbi hat Ullemeyer einen neuen Nebenmann in der Innenverteidigung. „Das klappt hervorragend. Er ist so abgeklärt, ruhig am Ball, kann das Spiel gut aufbauen und gewinnt viele Zweikämpfe“, sagt Ullemeyer. Alexander Schneider (Mittelohrentzündung), Janik Schneider (Muskelfaserriss) und Maximilian Wassyl (krank) fallen aus. Alexander Wiemers′ Einsatzfähigkeit muss abgeklärt werden. Auch er kränkelte. Ullemeyer freut sich auf den Vergleich mit Basler: „Natürlich ist er besser. Da muss man auch Demut vor seiner Leistung haben. Es ist auch für mich etwas Besonderes, zu spielen, wenn er auf dem Platz steht.“ Bittner sieht es etwas anders: „Wir haben den besseren Abwehrchef und ob Basler spielt, ist unerheblich. Wenn er überhaupt dabei ist. Man muss das Gesamte sehen. Das ist eine gute, unangenehme Mannschaft.“

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