Drei Fragen Marco Heine und der Handball-Weg des TVO

Marco Heine ist seit einem Monat Abteilungsleiter.
Marco Heine ist seit einem Monat Abteilungsleiter.

Der Jockgrimer Marco Heine ist 49 Jahre, ehemaliger Handballtorwart und seit der Mitgliederversammlung des Gesamtvereins TV Offenbach am 30. März Handball-Abteilungsleiter im TVO. Seit 2011 in der Südpfalz, arbeitet er in der Geschäftsleitung eines großen Wellpappeherstellers.

Herr Heine, ihre Handball-Karriere spielte sich zum großen Teil außerhalb der Pfalz ab. Wie führte der Weg nach Offenbach?
Das stimmt. Den Großteil meiner aktiven Handballkarriere spielte sich in Niedersachsen ab, dort begann alles in der C-Jugend des MTV Osterode. Wegen überragender Leistungen im Feld wurde ich nach wenigen Trainings ins Tor gestellt – und bin nie wieder raus gekommen. Über die HSG Katlenburg/Wachenhausen ging es dann erstmals nach Rheinland-Pfalz zum TV Hermeskeil. Zurück in Niedersachsen beim TV Dinklage musste ich mit 28 Jahren dann meine Karriere verletzungsbedingt beenden und wurde Torwarttrainer der ersten Mannschaft. Zehn Jahre später nach dem Umzug in die Südpfalz begann meine zweite Karriere beim TSV Kandel. Mein Sohn Mika stand beim TV 03 Wörth im Tor und ist zur C-Jugend dann nach Offenbach gewechselt. So kam auch ich zum TVO.

Vom Spieler-Papa zum Abteilungsleiter, diesen Weg ist auch Ihr Vorgänger Thorsten Fuchs gegangen. Wie kommt es dazu, dass Sie ihn beerben?
Ehrenamtlich war ich schon vorher engagiert, beim Round Table 64 Südpfalz oder dem Team Bananenflanke Südpfalz. Als mein Sohn mit der Frage kam, wieso ich in meiner Freizeit mehr Zeit mit anderen Kindern verbringe als mit ihm, habe ich mich dann auch in Wörth in die Jugendarbeit eingebracht und später auch beim TVO. Im Januar hatte ich dann die Anfrage, als Distriktspräsident mehr im nationalen Umfeld des Old Table zu machen und es gab gleichzeitig Überlegungen, als Torwarttrainer in Offenbach zu starten. Dann kam der Rückzugsgedanke von Thorsten dazu und die Sportlichen Leiter Marco Gensheimer und Heiko Pabst haben die Frage der Nachfolge direkt an mich gerichtet. Anfang März wurde es dann konkreter, vier Wochen später habe ich mich zur Wahl gestellt.

Der TVO ist in der Handball-Oberliga etabliert. Wo kann es noch hingehen?
Egal, wie gut die Arbeit in der Vergangenheit war: Nach dm-Gründer Götz Werner habe ich immer eine konstruktive Unzufriedenheit in mir und möchte Themen weiterbringen. Anhand eines Zukunftsbilds möchte ich die Abteilung ausrichten und sicherstellen, dass auch in Zukunft der „Offenbacher Weg“ ein Markenzeichen bleibt. Wir wollen weiterhin für einen Handball stehen, der in der Spitze leistungsorientiert ist und trotzdem genügend Platz für den Breitensport bietet und zudem ein unvergleichliches Vereinsleben hat. All das beruht auf dem Ehrenamt und dem Engagement vieler Menschen. Die Zutaten dafür sind ein Haufen positiv „Bekloppter“ und dem Willen die jetzigen Grenzen nicht zu akzeptieren. Bei aller Professionalisierung darf die Identifikation und die Basis nie verloren gehen.

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