Lokalsport Südpfalz Leistung, Kunst und keine Angst vorm Balken

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BAD BERGZABERN (mins). Keine Mühen gescheut hat der TV Bad Bergzabern, um 180 Turnerinnen des Speyergaus gute Bedingungen für ihre Meisterschaften zu schaffen. Beim Pferdsprung wurde noch eine Anti-Rutsch-Matte installiert, die Boden-Sprungbahn wurde erneuert. Der erste Durchgang gehörte den Leistungsturnerinnen, zumeist von der TSG Haßloch. Eine der Besten: die elfjährige Nora Bauerfeld aus Idar-Oberstein.

Im vergangenen Jahr hat sie vom Leistungszentrum Niederwörresbach den Weg in den Stützpunkt Haßloch gefunden, zum Meistertrainer-Ehepaar Gisela und Gerhard Liedy. Und sie hat auch gleich ihre Trainerin Domenica Carmadella mitgebracht. Bei den Gaumeisterschaften ist sie wegen Knieproblemen gehandicapt. Sie möchte in diesem Jahr ihren Titel einer Rheinland-Pfalz-Meisterin verteidigen. Außerdem hat das zierliche Mädchen ein Langzeitziel: die Olympischen Spiele 2020. Wer weiß, vielleicht kann sie es dann ihrem Idol Sophie Scheder (19) gleichtun. Dafür lohnt sich die Mühe und auch die Überwindung der Angst, wenn sie mit einem gestreckten Salto vom Stufenbarren abgeht, am Boden Salto vorwärts und rückwärts springt. Ein besonderer Wettkampf wird für sie der Kaderturncup in Grünstadt sein. Und im nächsten Jahr eventuell die deutsche Jugendmeisterschaft. Dorthin wollen ihre Clubkameradinnen Alina Gidt, Leonie Herzog und Lina Rimmer, die allerdings noch die Qualifikation von 41 Punkten bei den Pfalzmeisterschaften oder bei den Saarland-Meisterschaften erbringen müssen. Die Leistungsschmiede in Haßloch hat noch viele Talente mitgebracht; allerdings liegt der Wettkampf nach Meinung von Gerhard Liedy „zu früh in diesem Jahr und zu früh am Morgen“. Ab 9.30 Uhr müssen die Besten am Samstag ran. In einer anderen Klasse turnt die Lokalmatadorin Katrin Acker, sie geht die Pflichtübungen an. Sie möchte in diesem Jahr in Pirmasens beim Landesturnfest ihren Titel verteidigen. Erstaunlich ihr Lieblingsgerät: der Balken. Wo andere vor dieser zehn Zentimeter breiten Lauffläche zittern, fühlt sie sich zu Hause. Nach dem bestandenen Abitur konnte sie sich voll auf ihr Training konzentrieren, wenn sie nicht gerade selbst im Kinderturnen tätig war. Irgendwann möchte sie als Trainerin im Leistungsturnen einsteigen. In der Pflicht zeigt sie heute an allen Geräten die P9, also die schwierigste Übung im Pflichtturnen. Am Stufenbarren hat sie vor dem Abgang, einem Salto, noch einen gehörigen Respekt. Deshalb turnt sie hier nur die P8. Es fehlt ihr eben noch in Bad Bergzabern zum Trainieren eine sogenannte Schnitzelgrube, wie man sie in den Leistungszentren wie Haßloch oder Grünstadt findet. Im Seniorinnen-Bereich gelingt Michaela Föhr vom TV Schwegenheim eine Supervorführung. Mit 47,90 Punkten hätte sie (mit Jahrgang 85) so manche Siegerin der jüngeren Jahrgänge hinter sich gelassen. Selbstredend, dass sie auch in diesem Jahr wieder die Landesmeisterschaft anstrebt. Im Leistungsbereich, früher unter dem Namen Kunstturnen geführt, ist die TSG Haßloch nahezu unter sich. Im Bereich der Kürübungen ist der TV Schwegenheim die erste Adresse im Speyerturngau. Von Wörth und Edenkoben können sich in der LK-Stufe Tabea Pfautsch und Annalena Greiner als Beste eintragen. Bei den Jüngsten im Pflichtbereich, die am Sonntag-morgen antreten, setzt sich bei den Neunjährigen Isabel Deizer vom TV Neuburg auf den ersten Platz, dicht gefolgt von Turnerinnen aus Bad Bergzabern und Schwegenheim. Während in der Kaderschmiede Haßloch der Blick zu den Programmen des Deutschen Turnerbundes geht, zu den Turn-Talentschulvergleichen und auch zu den Deutschen Jugendmeisterschaften, trainieren die LK-Turnerinnen zuerst einmal einzelne Schwierigkeitsteile und stellen damit eine Übung zusammen. Im erleichterten Pflichtbereich sind vorgeschriebene Übungen zu erlernen. Die Pflichtwettkämpfe haben die höchsten Teilnehmerzahlen. Am Sonntag waren es in einem Wettkampf 18 Mädchen. zahlenspiegel

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