Lokalsport Südpfalz Keppel wird nicht langweilig

ZEISKAM/OFFENBACH. Am dritten Spieltag rutschte der FSV Offenbach auf den letzten Tabellenplatz der Fußball-Verbandsliga. Am 23. Spieltag kann er ihn verlassen. Voraussetzung ist ein Erfolg am Sonntag um 15 Uhr beim punktgleichen Ludwigshafener SC. Der TB Jahn Zeiskam empfängt zur selben Zeit den SV Rodenbach, das Spiel des VfR Kandel beim SV Herschberg beginnt eine Viertelstunde später.

Für Rodenbachs Coach Stefan Schehl ist es eine Rückkehr in die Heimat. Er stammt aus Edesheim, wo Eltern und Geschwister wohnen. Dort wuchs er mit Zeiskams früherem Spielleiter Holger Meyer auf. Seine Mannschaft hat sich in der Rückrunde stabilisiert und in diesem Jahr erst ein Spiel verloren. Sie steht auf dem ersten Abstiegsplatz. 61 Gegentore hat die zweitschlechteste Defensive der Liga kassiert. Schehl sagt: „Wir haben keinen gelernten Innenverteidiger im Kader, doch wir haben in diesem Jahr noch kein schlechtes Spiel gemacht, das stimmt mich positiv.“ Der TB Jahn Zeiskam gilt als Angstgegner, von den letzten sieben Partien verlor das Team von Sahin Pita keins. Pita war sauer nach dem Auftritt beim 0:5 in Idar-Oberstein: „Man kann verlieren, aber bitte mit Anstand. Nach der Pause war es ein kollektives Versagen.“ Von der Schelte ausgenommen blieb Torhüter Steffen Hess. Pita erwartet eine deutliche Reaktion, er wird die Anfangsformation auf mehreren Positionen ändern. Die Youngster Max Weilbach und Philipp Mees werden wieder in die Startelf rücken. Pascal Thiede und Simon Stubenrauch sind nach schweren Verletzungen wieder im Aufbautraining. In das Projekt „Kunstrasenplatz“ kommt Bewegung. Nach einem Gespräch der Vereinsvertreter beim Landrat gab es positive Signale. Ursprünglich wollte die Ortsgemeinde die Sanierung des Hartplatzes finanzieren. Als Alternative scheint nun eine Bezuschussung für den Kunstrasen in gleicher Höhe möglich. Die Offenbacher Elf von Trainer Thomas Wünstel nimmt in der Rückrundentabelle Platz acht ein. Gastgeber LSC ist in diesem Jahr zu Hause noch ungeschlagen und holte 14 seiner insgesamt 15 Zähler vor eigenem Publikum. Wünstel ist vor einem „extrem schlechten Platz“ in der Chemiestadt gewarnt worden – und vor Winterneuzugang Robert Moldoveanu, der sechs der acht LSC-Tore im Jahr 2017 erzielt hat. „Es ist ein Sechs-Punkte-Spiel, wir wissen, um was es geht“, sagt Wünstel, der wohl wieder auf den zuletzt grippegeschwächt auf der Bank sitzenden Co-Kapitän Alexander Hayes setzen wird. Kapitän Alexander Wiemers, der im Sommer den Verein verlassen wird, ist auf dem Weg zurück auf den Platz, braucht aber nach seiner Operation noch etwas Zeit. Offen ist, wann Tim Hörner wieder einsteigt. Paul Brückner fällt in jedem Fall noch aus. Wünstel ist nach seinem Knöchelbruch fast wieder fit. Seine Stimmung ist beinahe euphorisch: „Alles ist gut. Daniel Jahnke ist genau die Verstärkung im Trainerteam, die ich mir erhofft habe. Er tut uns sehr gut. Die Stimmung im Team ist bombastisch, und wenn Hauenstein freiwillig absteigt, dann soll es in der Verbandsliga keinen zusätzlichen Absteiger geben“, will Wünstel erfahren haben. „Jetzt müssen wir unseren Fußball spielen, der funktioniert“, fordert er. Aber auch wenn der FSV die Klasse nicht halten sollte, sind schon erste Weichen gestellt. Ohne Namen zu nennen, nennt Wünstel zwei Zusagen von Spielern: „Einer spielt recht regelmäßig in der Verbandsliga und steht schon lange auf meiner Wunschliste, der andere kommt aus der A-Klasse“, so der Coach. Der VfR Kandel erlebt die turbulentesten Wochen seiner jüngeren Vereinsgeschichte. Nach dem Rücktritt seiner Vorstandskollegen Karl Geiger und Harry Dinies wird es „Vize“ Edgar Keppel nicht langweilig. Er sagt: „Ich muss mich in einige Bereiche einarbeiten. Oberste Priorität hatte für mich die Trainerfrage.“ Die hat er mit der Rückkehr von Yasin Özcelik gelöst. Gespräche mit der Stadtspitze wegen der Bauvorhaben und eine Sitzung des Gesamtvorstandes waren die nächsten Punkte der Agenda. Überraschende Siege wie am vorvergangenen Freitag in Speyer erleichtern die Situation. Beim Relegationsanwärter FC Speyer gewannen die Rasenspieler mit 3:2. Dazu Spielertrainer Marc Staiger: „Die aktuelle Situation war in der Pause völlig ausgeblendet. Wir hatten nach dem 0:2-Rückstand nichts mehr zu verlieren. Auf einmal kamen die Bälle an. Wir haben die Partie mit spielerischen Mitteln gedreht.“ Matchwinner war Joker Felix Forstner mit dem Siegtreffer in der 83. Minute. Der SV Herschberg spielt als Aufsteiger eine bärenstarke Runde und belegt den siebten Rang. An der heimischen Anlage an der Saalstadter Straße sind die Blau-Gelben eine Macht. Sie verloren nur eine von zehn Partien, 23 von 35 Punkten wurden zu Hause errungen. Das Hinspiel gewann Kandel mit 3:0. Der Kader bleibt unverändert übersichtlich. Nouredine Amezoug könnte morgen eine Option für die Bank sein. | kebe/mame

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