Lokalsport Südpfalz Kein Bus mehr: Krüger geht

Mario Krüger bei der Präsidentenwahl im August 2017.
Mario Krüger bei der Präsidentenwahl im August 2017.

«KANDEL/ZEISKAM.» Mario Krüger ist am Donnerstagabend als Präsident des FC Bienwald Kandel zurückgetreten. Vorausgegangen war eine kurzfristig einberufene Sitzung.

Krüger war im August 2017 zum ersten Präsidenten des Vereins gewählt worden, der aus der Verschmelzung des VfR Kandel mit dem FC Blau-Weiß Minderslachen entstanden ist. „Ich habe in der Vorstandssitzung bekannt gegeben, dass ich nicht mehr zur Verfügung stehe. Das hat aber absolut nichts mit der derzeitigen sportlichen Situation zu tun. Zu weiteren Beweggründen möchte ich mich nicht äußern“, teilte Krüger mit. Ludwig Pfanger kennt die Details, er ist im achtköpfigen Führungskreis für den Bereich „Infrastruktur“ zuständig und fungiert auch als Jugendtrainer. Er spricht von „einer wachsenden Unzufriedenheit vieler Mitglieder über die jüngsten Entwicklungen“. Es ging auch um die Nutzung eines Busses, der für den Transport von Jugendspielern zu den Auswärtsspielen bestimmt ist. Krüger benutzte ihn seit Wochen, er begründet dies unter anderem mit notwendigen Spielbeobachtungen und Gesprächen mit potenziellen Neuzugängen. Viele Eltern und Trainer der Jugendlichen kritisierten dies. Pfanger sagt: „Wir haben Mario in der Sitzung einstimmig zur Rückgabe des Busses aufgefordert. Dann hat der Führungskreis ebenfalls einstimmig seinen Antrag auf eine monatliche Aufwandsentschädigung abgelehnt. Daraufhin erklärte er seinen Rücktritt.“ Gestern traf sich der Führungskreis, um die weitere Marschroute zu besprechen. Ob Sandro Rösner im Sommer nun als neuer Trainer kommt, erscheint offen. Rösner erklärte auf Anfrage: „Die Entwicklung ist für mich überraschend. Mario hat mich verpflichtet, nun ist er nicht mehr da. Ich werde auf jeden Fall des Gespräch mit dem Verein suchen.“ Die Stimmung rund ums Kandeler Bienwaldstadion war schon besser. Das Nachholspiel am Dienstag bei RWO Alzey wurde wegen Personalmangels abgesagt. Nach kurzfristigen Absagen von Guillaume Paul (Lebensmittelvergiftung), Patrick von Kietzell (Angina) und Andreas Bressler (musste als Lehrer bei einer Klassenfahrt einspringen) hatte Kandels Sportdirektor Michael Pahle noch sieben Feldspieler zur Verfügung. Anton-Ionut Covasan (Knieverletzung) und Conrad Kühnast (Oberschenkelzerrung) mussten in Waldalgesheim vorzeitig vom Feld. Paul, Bressler und von Kietzell können am Sonntag wohl wieder dabei sein, um 15 Uhr beginnt das Heimspiel gegen den FK Pirmasens II. Covasan fällt länger aus. Innenverteidiger Yanik Wagner (Ödem am operierten Knie) will sich in den Dienst der Mannschaft stellen. Am Sonntag um 15 Uhr spielt Kandel in der Fußball-Verbandsliga gegen den FK Pirmasens II. Der TB Jahn Zeiskam spielt parallel gegen die SG Rieschweiler. Die Gäste haben vier Punkte weniger als Kandel. Pahles Wunschvorstellung ist „ein Dreier und keine weiteren Verletzten mehr“. 2:5 verlor der TB Jahn Zeiskam beim Rangzweiten Hassia Bingen. „Wir haben in der ersten Hälfte mit einer reifen Spielanlage die Partie dominiert und zurecht geführt. Die Dämme brachen erst ganz zum Schluss“, so Zeiskams Spielleiter Manfred Weck. Nach der 2:1-Pausenführung durch Kadir Seker und Eric Biedenbach hatten Philipp Mees und Engin Koc die Entscheidung auf dem Fuß, doch zwei Elfmeter brachten den Jahn auf die Verliererstraße. Nach der Partie gab es hängende Köpfe, doch die Stimmungslage ist insgesamt gut vor dem Spiel am Sonntag um 15 Uhr gegen die SG Rieschweiler. Dies liegt auch daran, dass Alexander Reichert wieder trainiert. Der Keeper zog sich am 3. Oktober 2016 gegen Kandel ohne gegnerische Einwirkung einen Kreuzband- und Meniskusriss zu. Eine lange Leidenszeit mit fünf Operationen folgte. Dennoch blieb der 29-jährige Son-dernheimer nah an der Mannschaft. In Bingen half er beim Aufwärmtraining seiner Torhüterkollegen. „Das ist für mich selbstverständlich. Wir haben einen tollen Teamgeist, dazu wollte ich weiter meinen Beitrag leisten“, sagt er. Mit Claus Stubenrauch absolviert er Individualtraining, vor allem die Muskulatur muss aufgebaut werden. In zwei Monaten will er wieder vollständig genesen sein. Nach langer Zeit im Krankenstand hat der gelernte Maler wieder seine Tätigkeit in einem Germersheimer Fachgeschäft aufgenommen.

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