Lokalsport Südpfalz Im Hexenkessel „überlebt“

GERMERSHEIM. Nach dem 3:0-Erfolg (25:23, 26:24, 25:21) gegen die SSG Etzbach kehrten die Germersheimer Oberliga-Volleyballer sichtlich zufrieden aus dem Westerwald zurück. Sie hatten den von negativen Emotionen getragenen „Hexenkessel“ nach der längsten Auswärtsfahrt der Saison „überlebt“.

Nach knapp drei Stunden Anreise an die nördliche Grenze von Rheinland-Pfalz müssen erst mal die Knochen und Gelenke wieder in Schwung gebracht werden. Holprig war der Start im ersten Satz. Nach einer 0:4-Serie rappelte sich die TS-Mannschaft auf und ging zur Satzmitte erstmals in Führung. Etzbach hielt im Kellerduell mit aller Macht dagegen. Bei eigener 22:19-Führung schien zumindest der zweite Satzgewinn der Saison für die Gastgeber möglich. Doch die dann stabile Annahme und Feldabwehr der Germersheimer sorgte für ein besseres und druckvolleres Angriffsspiel. Wer meinte, dass die Motivation bei den Gästen nun nach oben schnellen würde, sah sich getäuscht. Etzbach spielte druckvoll und nutzte insgesamt die Germersheimer Schwächen an diesem Tag aus. Zu viele Eigenfehler auf Germersheimer Seite in nahezu allen Spielelementen brachten die Gastgeber mit 7:3 in Führung. Doch dann passierte Teil eins der Etzbacher „Selbstzerstückelung“. Nach mehrmaliger Ermahnung des Schiedsgerichts gab es für einen Spieler der Gastgeber die Gelbe Karte. Dies hatte nur eine Verwarnung zur Folge, zeigte aber, wie emotional aufgeladen die Gastgeber waren. Auf den Zuschauerrängen gab es viele Emotionen, die sich auch immer wieder gegen die Schiedsrichter richteten. Nachdem die Germersheimer ihre Fehlerquote senkten, entwickelte sich ein ausgeglichener Satz. Nach zwei taktisch klugen Wechseln (Nils Weber für Dominik Betsch im Zuspiel und Simon Hoffmann für Michael Hacker im Mittelblock) konnten die Germersheimer nach dem 19:19 davonziehen und standen bei eigener 24:21-Führung kurz vor der 2:0-Satzführung. Am Ende wurde es in der Satzverlängerung noch mal eng, jedoch ließ sich das Team die Chance nicht mehr nehmen. Nun waren die Pfälzer gewillt, den Sack zuzumachen, sie starteten mit einer 7:4-Führung in den dritten Satz. Nach einer Aufschlagserie war Etzbach wieder dran. Bei Germersheimer 21:20-Führung brachten sich die Gastgeber mit Teil zwei der „Selbstzerstückelung“ um alle Chancen. Bei 22:20-Führung der Gäste kassierte Etzbachs Trainer Hans-Jürgen Schröder – er hatte erst unter der Woche das Traineramt vom geschassten Fred Theis wieder übernommen – eine Rote Karte, die einen automatischen Punktgewinn für die Germersheimer zur Folge hatte. Der Rest war dann quasi nur noch Formsache. „Wir haben uns heute mit einer geschlossenen Teamleistung präsentiert, während Etzbach sein Angriffsspiel auf zwei Spieler ausgerichtet hat, die wir relativ gut im Griff hatten. Das war heute unser großer Vorteil. Nur unsere Leichtsinnsfehler müssen wir abstellen“, meinte Germersheims Mittelblocker Christoph Wanner. |alzi

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