Lokalsport Südpfalz Heimspiel der Minimalisten

KANDEL (aboe). Der Branchenprimus der Landesliga Ost trifft auf den Tabellenvorletzten, da scheinen die Rollen doch klar verteilt, oder? Vorsicht, Phrase: Die Wahrheit liegt auf dem Platz, wenn am Sonntag der VfR Kandel den SV Gommersheim empfängt. Anspiel: 15 Uhr.

Entwickelt sich der VfR Kandel etwa zu einer Minimalistentruppe? Die Equipe des Trainergespanns Kern/Slatnek gewann die jüngsten drei Spiele samt und sonders mit 1:0. Freilich spricht dies mitnichten gegen die Kandeler Mannschaft, die mit 48 Punkten und einem Torverhältnis von plus 42 stringent Richtung Verbandsliga steuert.

„Wir haben uns trotzdem weiterentwickelt. Wir lassen dem Gegner immer weniger Chancen zu“, sagt Christian Slatnek. Die Spieler des Spitzenreiters platzen vor Selbstvertrauen. Ausgeschlossen, dass sie in Müßiggang verfallen. „Wir haben so viele junge Spieler, die noch nicht viel erreicht haben, die lassen doch nicht locker“, sagt Slatnek. „Die regen sich sogar im Training über sich auf, wenn etwas nicht funktioniert – und das finde ich toll. Und jeder vertraut dem anderen.“

Kevin Apfel, vor dem Spiel beim FC Speyer kurzfristig wegen einer Grippe ausgefallen, steht wieder im Kader. Marc Staiger und Patrick Tolbert fehlen weiterhin. Eventuell werde er die Mannschaft auf zwei, drei Position ändern, sinnierte Slatnek, entscheidend sei das Abschlusstraining.

Es reicht die kleinste Erschütterung, um den SV Gommersheim aus der Bahn zu werfen. 2:0 führte die Elf von Trainer Mathias Basler gegen den TuS Altleiningen, am Ende hieß es 2:2. „Wenn wir solche individuellen Fehler machen, müssen wir uns nicht wundern, wir haben die Punkte wieder hergeschenkt. Nach dem Anschlusstor war uns sofort wieder angst und bange“, sagt Basler. Im Grunde könne er seiner Mannschaft dennoch keinen Vorwurf machen, „wir spielen es eigentlich nicht schlecht, bringen die Sache nur nicht über die Zeit – und uns um den Lohn.“

Ohne den unter Knieproblemen leidenden Sebastian Brauch tritt der SVG nun die Fahrt nach Kandel an. Für Basler die „einfachste Sache“ überhaupt. Niemand rechne mit seiner Mannschaft, begründet Basler, vielleicht gelinge gerade deshalb „eine Überraschung“. Einen echten Schwachpunkt hat er beim Klassenbesten nicht ausgemacht: „Wenn es einen gibt, dann höchstens mal die Tagesform. Kandel hat 17, 18 Mann, die man ohne weiteres bringen kann. Es ist fast unmöglich, dort etwas zu holen.“ Hinspiel: 3:2

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