Lokalsport Südpfalz Halb volles Glas

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OFFENBACH. Nur 125 Zuschauer wollten sich das Heimspiel-Debüt des neuen FSV-Trainers Thomas Wünstel im Offenbacher Queichtalstadion gestern nicht entgehen lassen. Der trieb seine Elf immer wieder lautstark an und war am Ende richtig zufrieden mit dem Punkt. 0:0 endete das Kellerduell mit dem FC Fortuna Mombach.

Zwar kam der FSV damit in der Tabelle keinen Schritt vorwärts; doch Wünstel hat es offenbar geschafft, die Defensive zu stabilisieren und auch das Problem der vorher massenhaft individuellen Fehler in den Griff bekommen. Was bleibt, ist die Offensivschwäche. Gestern kam oft der letzte Pass zum Mitspieler nicht an, so wie in der 17. Minute, als sich Philippe Bender zuerst klasse auf der rechten Außenbahn den Ball erkämpfte, dann aber den eigentlich einfachen Ball nicht zu Jonas Mittenbühler brachte. Es wäre eine Riesenmöglichkeit zur Führung gewesen. Bender spielte danach weiter sehr ungenau. Der Wechsel in der 59. Minute war logisch. Felix Gustavo Rudy brachte mehr Schwung in das Offensivspiel des FSV. Der ebenfalls noch dem A-Jugend-Kader angehörende Sven Glaser lieferte saubere Arbeit auf der Linksverteidiger-Position ab und hatte die erste Möglichkeit des Spiels. Aus spitzem Winkel traf er das Tor nicht (7.). Das Spiel war umkämpft, der Einsatz stimmte auf beiden Seiten. Mombach übernahm mit zunehmender Spieldauer immer mehr das Kommando, scheiterte mit seinen Möglichkeiten aber auch. So tat es Jonathan Trost Glaser gleich (30.), Sekunden darauf verpasste Davin Dzaka eine gute Hereingabe am Fünfmeterraum knapp, dann köpfte Marco Bergmann aus kurzer Distanz und völlig allein gelassen übers Tor. „Eine Spitzenmannschaft macht daraus ein Tor“, merkte Sebastian Kauz später an. So aber blieb der FSV im Spiel. Nach dem Seitenwechsel zog Jannik Jorissen einfach mal aus 30 Metern ab. Mombachs Keeper Kay Schotte verschätzte sich, das Leder tropfte an die Latte. Stark spielte Daniel Evrard auf. Seine Spielweise ist spektakulär und das Eintrittsgeld wert, zwar oft riskant und die Tacklings immer an der Grenze zum Foul, gestern aber ungemein wichtig und fair. In der 78. Minute setzte er zum Solo über das halbe Feld an, tanzte drei Mombacher aus und bediente Mittenbühler perfekt. Doch der junge Stürmer legte quer, statt selbst zu schießen. Es blieb beim 0:0. Klasse auch die Parade von Dennis Mandery, der den zweiten Ball von Fortuna-Einwechselspieler Karim Hadri zur Ecke abwehrte (80.). In der Schlussphase drängte der FSV, aber es fehlte entweder der letzte Pass (85.) oder nach der 86. Minute in Überzahl – FC-Abwehrchef Landry Mben hatte für ein Foul an Tim Hörner Rot gesehen – an Durchschlagskraft. So blieb es bei der Punkteteilung, die wenig friedlich endete. Nach der letzten Aktion im Spiel, einem weiteren Evrard-Tackling vor der FSV-Bank, kam es noch zu einer Rudelbildung, die sich nach dem Schlusspfiff ausweitete. „Ein Hund alleine beißt nicht“, sagte Gästetrainer Eberhardt dazu. Wünstel fand, dass die Gäste „ein Mitteilungsbedürfnis“ gehabt hätten, das sich der FSV angehört habe. Sein Resümee: „Die Mannschaft stabilisiert sich. Sie hat heute auch in den Offensivbemühungen Fortschritte gemacht. Insgesamt bin ich sehr zufrieden und denke, dass wir von einem halb vollen Glas sprechen.“ So spielten sie FSV Offenbach: Mandery - Inser, Evrard, Sorien Jorissen, Glaser - Bender (59. Rudy), Kauz, Hörner, Hayes (66. Meinzer) - Jannik Jorissen , Mittenbühler (79. Mustafa) FC Fortuna Mombach: Schotte - Fischer, Meier, Mben, Pflüger - Eberhardt - Trost (68. Hadri), Stägemann, Bergmann (81. Streker), Frey - Dzaka. |mame

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