Lokalsport Südpfalz Hüll und Yanik Wagner Kandels Helden

91-83603238.jpg

KANDEL (kebe). Mit 3:2 (1:2) gewann der VfR Kandel gestern Abend das Lokalderby im Tabellenkeller der Verbandsliga gegen den TB Jahn Zeiskam. Den Rasenspielern gelang nach 0:2-Rückstand der dritte Heimsieg. Damit haben sie nach Punkten zum Turnerbund aufgeschlossen.

Vor 500 Zuschauern kamen die Gastgeber besser ins Spiel und vergaben zwei gute Möglichkeiten, die über die rechte Angriffsseite vorbereitet wurden. Burgstahler vergab in der 1. Minute aus kurzer Distanz per Kopf nach Flanke von Pascal Hüll. Fünf Minuten später vertauschte Rollen: Burgstahler passt von der Grundlinie, der Ex-Zeiskamer Hüll trifft von der Strafraumgrenze einen Abwehrspieler. Die Gäste gingen überraschend durch zwei Kontertore in Führung. In der 21. Minute traf Christopher Koch flach aus 14 Metern nach Vorarbeit von Felix Sitter. Nach einer Kombination über Domenico Bottaccio und Eric Kiefer traf Engin Koc aus gleicher Entfernung zum 0:2. In dieser Phase versäumten es die Gäste, die Partie für sich zu entscheiden. Sie vergaben weitere Möglichkeiten, Hafner (26.) und Koch (35.) zielten am Tor vorbei. So musste der Turnerbund in der Nachspielzeit der ersten Hälfte den Anschlusstreffer durch Maximilian Wilhelm hinnehmen, Florian Hornig hatte ihn schön in Szene gesetzt. Wilhelm war erst kurz vor Beginn für den angeschlagenen Conrad Kühnast in die Startelf gerückt. TB-Präsident Georg Humbert hatte zur Pause ein ungutes Gefühl: „Grundsätzlich muss man mit einer Pausenführung auswärts zufrieden sein. Der Anschluss hätte aber nicht mehr passieren dürfen.“ Den kuriosen Ausgleich markierte sein ehemaliger Mannschaftskollege Pascal Hüll: In der 57. Minute beförderte er eine Kopfballabwehr von TB-Keeper Steffen Hess aus 30 Metern direkt ins Gästetor. Hess war nach einem langen Ball aus dem Strafraum geeilt und kam nach seinem Rettungsversuch nicht mehr zurück in sein Tor. Zum Helden avancierte Yanik Wagner: In der 60. Minute traf er per Kopf nach Hüll-Ecke aus kurzer Distanz zum 3:2. Wagner lief erstmals seit seinem Teilabriss des Kreuzbandes im vergangenen Herbst wieder auf. Danach verflachte die Partie, beide Teams mussten dem hohen Anfangstempo Tribut zollen. Kandel verwaltete die Führung, die Pita-Truppe konnte sich keine nennenswerte Chance mehr erarbeiten. Es war in der ersten Stunde ein abwechslungsreiches und interessantes Spiel. Die ganz große Klasse hatte es nicht, dazu fehlten zu viele Leistungsträger. Zeiskam musste wieder auf das Trio Toker/Thiede/Padberg verzichten. Bei den Gastgebern fielen kurzfristig Leutrim Osaj, Patrick Tolbert und Nouredine Amezoug erkrankt aus. So feierte Kandels Urgestein Michael Pahle mit 42 Jahren sein Verbandsliga-Debüt. Bei Punktgleichheit liegt der Vorteil im Abstiegskampf wegen des vermeintlich leichteren Restprogramms nun bei Kandel: Die Bienwaldstädter können in der kommenden Woche in Mombach mit einem Sieg die Abstiegsränge verlassen. Zeiskams Gegner Alemannia Waldalgesheim hat noch Chancen auf den Relegationsplatz. Kandels Spielertraeinr Marc Staiger war „mehr mit dem Ergebnis als mit dem Spiel zufrieden“. Sein Trainerkollege Fritz Kern sagte: „Vom Willen her war es ein verdienter Sieg. Das letzte Aufgebot hat diesem Spiel noch eine Wende gegeben.“ Zeiskams Sahin meinte enttäuscht: „Eine völlig unnötige Niederlage. Es ist verdammt bitter. Man kann auch durch individuelle Fehler in der Landesliga landen.“ So spielten sie VfR Kandel: Roth - Pfau, Yanik Wagner (89. Kühnast), Burghard Schirmer, David Wagner - Burgstahler, Staiger - Hüll (90. Pahle), Bruck, Wilhelm (83. Krubally) - Hornig TB Jahn Zeiskam: Hess - Meyer, Steinel, Wiegerling, Weilbach - Koc, Bottaccio - Sitter, Kiefer, Koch (75. Stubenrauch) - Hafner

x