Lokalsport Südpfalz Formtest für Junioren-Nationalkader

DIERBACH (lhh). Heute der Renntag in Lingenfeld (wir berichteten am Donnerstadt), morgen das „31. Radrennen des RSC Wörth – Großer Preis der Weingüter von Dierbach“: Viele Amateure werden doppelt in der Südpfalz starten. Der RSC Wörth bietet eines der wenigen Rundstreckenrennen in der Region an.

Die malerisch in den Dierbacher Weinbergen gelegene Strecke mit einer Länge von 4,4 Kilometern hat den Ruf, anspruchsvoll zu sein. Für Überraschungen ist sie nicht gemacht, doch ausgeschlossen sind sie nicht. „In den letzten Jahren kam selten ein größeres Hauptfeld im Rennen der KT/A/B-Klasse im Ziel an“, so der Vereinsvorsitzende des RSC Wörth, Michael Wagner. Die Steigung mit einer Länge von 1000 Metern am Ortsausgang sowie die Witterungsverhältnisse hätten das Feld oft frühzeitig in mehrere Gruppen zersprengt. „Die sich seit mehreren Jahren bewährende Strecke lockt immer wieder Teams aus einem größeren Umkreis an. Das sorgt für die relativ hohe Meldezahl von 390. Letztes Jahr waren es zwar etwas mehr, aber wir sind trotzdem sehr zufrieden. Die einzelnen Rennen werden, auch für die Zuschauer, sehr spannend sein“, sagt und prophezeit Wagner. Im Rennen der Junioren gibt es einen besonderen Leckerbissen: Der Nationalkader wird einen Formtest auf dem Weg zur Weltmeisterschaft Ende September absolvieren. Die Nationalfahrer haben sich in Merdingen einquartiert, um dort an der Form zu feilen. Im Hauptrennen der KT/A/B-Klasse gehen der Zweitplatzierte der deutschen Bergmeisterschaft, Sascha Starker (SSG Bensheim), sowie ein Ex-Profi vom Team Heizomat, Jonas Schmeiser (RSC Kempten), an den Start. Schmeiser zeigte seine gute Form am vergangenen Wochenende mit einem dritten Platz beim Kriterium in Kempten. Marcel Fischer von den Racing-Students und Landesmeister Simon Nuber (Team Möbel Ehrmann) werden es Titelverteidiger Christian Rupf (Team CycleSport Ellmendingen) sehr schwer machen. Rupf gewann im vergangenen Jahr sehr überraschend in einem chaotischen Massensprint bei einsetzendem Starkregen. Für den RSC Wörth startet unter anderem die Radsportfamilie Päsler. Während Vater Frank den Wettkampf der C-Klasse bestreiten wird, nimmt Sohn Max wie Philipp Schäfer-Morell am Rennen der Schüler U15 teil. Tochter Hanna steht bei den Schülern U11 am Start und gehört zum erweiterten Favoritenkreis. Das Podium sollte drin sein für die junge Dame. Der 13-jährige Schäfer-Morell, der in Minfeld lebt, ist in seinem ersten Jahr bei den Schülern U15. „Deswegen habe ich mir für dieses Jahr nicht so viel vorgenommen“, erklärt er. Er wolle einfach heil durch die Rennen kommen, Erfahrungen sammeln und ab und zu vielleicht eine Prämie abräumen. „Zudem konnte ich in letzter Zeit nicht so viel trainieren. Von daher heißt das Ziel für mich dieses Jahr bei meinem Heimrennen Top 15“, so Philipp Schäfer-Morell, dessen Vater Trainer beim RSC Wörth ist. Das finde er „aber gut“, so der Nachwuchsfahrer, der in der nächsten Saison „richtig was reißen will“. „Da möchte ich bei den Rennen schon mindestens unter die Top Fünf oder bestenfalls unter die ersten Drei kommen“, erläuterte der motivierte Sportler seine Ziele. Schon in seinem fünften Lebensjahr nahm Schäfer-Morell an den Vereinsmeisterschaften teil, mit sechs Jahren fuhr er Rennen des ersten Schritts, wie die Anfängerrennen heißen. „Am Berg bin ich stark, aber meine Sprintfähigkeit habe ich auch schon verbessert. Daran werde ich aber auch weiterhin noch arbeiten“, erklärt der motivierte Jugendliche. Auch wenn er schon so lange dabei ist: „Vor dem Rennen am Sonntag bin ich schon ziemlich aufgeregt. Aber es gehört zu meinen Lieblingsrennen.“

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