Lokalsport Südpfalz Flick-Flack und Frucht-Geschichten

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BELLHEIM. Beim Fußball geht es um Tore, die Kriterien für einen Erfolg im Gardetanz sind komplizierter. „Es gibt sieben Wertungsrichter, die jeweils bis zu 100 Punkte vergeben können“, erklärt Gerald Bleimaier, Präsident des Landesverbands für karnevalistischen Tanzsport in Rheinland-Pfalz und Vorsitzender des Ausrichters TSG Bellheim. „Das jeweils höchste und niedrigste Ergebnis wird gestrichen, so hat man eine Durchschnittsnote.“ Bei den Garden sei eine Punktzahl zwischen 80 und 90 im guten Bereich, der Spitzenbereich der Mariechen liege rund um die 95er-Marke. Nicht nur das Tanzen wird bewertet. Ein Obmann achtet auf Regelverstöße. Ein Tanz darf zum Beispiel maximal fünf Minuten lang sein. „Es beginnt schon beim Aufmarsch. Außerdem wird auf Grundstellung, Ausdruck und Uniform, die Musik und eben die Choreografie geachtet“, sagt Bleimaier. Die Zusammenlegung mit den badischen Teilnehmern erfolgte im vergangenen Jahr. Eine Mindestzahl von 120 Auftritten brauche man schon für ein Turnier, so Bleimaier. „Ein Grundstock ist immer dabei, Hochstadt entwickelt sich zum Beispiel sehr schön. Wir haben auch gerade eine Welle in Jugend und Junioren, die zu den Aktiven stößt.“ In diesem Jahr seien zehn Starter mehr gemeldet als 2016. Los geht es am Samstag um 9 Uhr mit Jugend (Jahrgänge 2006 bis 2011) und Junioren (Jahrgänge 2002 bis 2005). Mit weiblichen Garde-Jugenden sind der LCV Narrhalla Landau, der TSC Hochstadt, der TSC Royal Rülzheim mit seiner Krönchengarde und die TSG Bellheim vertreten. Danach sind die Jugend-Tanzmariechen gefordert. Erste Südpfälzerin ist vom Narrhalla Landau Zoe-Marie Zimmel. Martha Hornung (TSC Hochstadt), Hella Zuniga-Hinderberger (TSG Bellheim) und Lena Langner vom Landauer Carneval Club kommen später an die Reihe. Interessant wird es beim Schautanz. Diese Disziplin erinnert eher an ein Musical als den klassischen Gardetanz. „Wir machen uns die Welt, wie sie uns gefällt“, rebellieren die Rhoischnooke des KV Germersheim. Unter dem Namen „Was rappelt in der Kiste?“ geht Rülzheim auf die Bühne, „Süßes Früchtchen trifft Joghurt“ soll das Hochstadter Erfolgsrezept lauten. Nach der Siegerehrung der ersten drei Jugenddisziplinen und einer kurzen Mittagspause geht es mit den Junioren weiter. Auch hier machen die Tanzpaare den Anfang, allerdings ohne Pfälzer Beteiligung. Dafür sind bei der weiblichen Garde erstmals die Mädchen der KG Froschköpp Offenbach vertreten, neben der Juniorengarde der TSG Bellheim und der Princessgarde aus Rülzheim. Die Junioren-Tanzmariechen stellen die größte Teilnehmerzahl. 43 Tänzerinnen wirbeln über die Bühne. Hier ist Bellheim gleich zweimal dabei: Lilly Reifel und Lea-Sophie Rohrmann werden auftreten. Für die Hochstadter geht Lea Albrecht an den Start. Bestimmt nicht zum Einschlafen ist der Offenbacher Junioren-Schautanz. „Träum was Schönes“ ist das Motto. Ähnlich friedlich geht es bei Royal Rülzheim zu, „Aus Feind wird Freund“ nennt der TSC seine Darbietung. Den zweiten Turniertag, ebenfalls ab 9 Uhr, dominieren die „Großen“ der Ü15 (Jahrgänge 2001 und älter). Die Tanzpaare Michelle Nees/Mike Frey und Jessica Kummer/Tobias Kuhn wollen für die TSG Bellheim den Titel holen. Nees/Frey sind zurzeit mit 433,67 Punkten im Schnitt auf dem achten Platz der besten Paare im Süden Deutschlands gelistet, Kummer/Kuhn sind auf Rang vier mit dem Durchschnitt von 446 Punkten. Das ehemalige Bellheimer Vorzeigepaar Selina Hoffmann/Alexej Balzer tritt zum ersten Mal in dieser Karnevalssession auf – für Mühlburg wie Kirsten Orth/Oliver Weber, ehemalige Tänzer des aufgelösten TSV Landau. Die Royalgarde aus Rülzheim ist ebenso bei den weiblichen Garden vertreten wie der TSC Hochstadt. Die Bellheimer haben obendrein eine gemischte Garde bei der Meisterschaft. 21 Mädchen und junge Frauen tummeln sich auf der Teilnehmerliste der Ü15-Tanzmariechen: Unter anderen gehen Marie Schwab (TSC Hochstadt), Selina Boss, Jessica Kummer, Jule Schweter (alle TSG Bellheim), Saskia Fickel (TSC Royal Rülzheim), Leonie Zimmer (KG Froschköpp Offenbach), Alisia Cambeis (KV Die Rhoischnooke Germersheim) und Leah Wolff (CV Narrhalla Herxheim) nach der Mittagspause auf die Bühne. Den Schluss machen die Schautänzer. „Fischschwarm – ein Fisch schwimmt selten allein“ nennen die Hochstadter ihr Programm. Einen kostenlosen Sprachkurs für alle badischen Teilnehmer bieten die Bellheimer Tänzer an: „Pälzisch fa Ofänger“ heißt ihr Programm. |meyd

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