Lokalsport Südpfalz Fehlerteufel steckt im TSV-Trikot

KANDEL (thc). Als hätte einer Attacke ausgerufen: Der TSV Kandel nimmt die Spielmacherin heraus, probiert es mit drei Rückraumschützinnen, Carla Schmitt (22:25) und Anna Baldauf (23:25, 24:25, 56.) verkürzen gegen die HSG Pforzheim, das Publikum ist, sofern TSV-Fan in der gut gefüllten Halle, begeistert. Aber es reichte nicht. Nach der 24:30 (11:14)-Niederlage sind die Kandelerinnen in der Dritten Handball-Liga Süd auf einen Abstiegsplatz zurückgefallen.

Wer viele Fehler macht, gewinnt meistens nicht. Am Samstagabend traf es zu, weil die auch nicht fehlerfreien Gäste eine herausragende Nastja Antonewitch haben. Die Halblinke war kaum zu verteidigen (11/2 Tore), Gegenspielerin Susanne Dohe ließ sich mehrmals austanzen. Auf eine direkte Verteidigung verzichtete TSV-Trainer Daniel Meyer, er griff auf seine 5-1-Formation zurück, in der Schmitt oder Jessica Wagner zwölf Meter vor dem Tor den Spielaufbau zu stören versuchten. Er hatte Respekt vor Pforzheims Schützin Anika Henschel. Die in der vergangenen Saison für Wörth um die A-Jugend-Meisterschaft spielende Halbrechte erzielte sieben Tore. Kandel begann überraschend mit Christine Kappes links und daneben Schmitt und Evelyn Rührer. Auch der frühe Torhüterinnenwechsel Melanie Ofer für Natascha Philipp überraschte. „Das war schon gut so“, sagte die dafür verantwortliche Törhütertrainerin Ulrike Voss. Nach dem 5:5, ein klasse Tor von Rührer, ging Pforzheim klar in Führung, das 6:10 war Antonewitchs viertes Tor (14.). Ungenauigkeiten gab es auf beiden Seiten, die Schiedsrichter erkannten relativ häufig auf Offensivfoul. Nach den ersten Wechseln kamen die Gastgeberinnen heran, Melanie Wagner erzielte das 10:11 (21.). Ohne größere Verletzung scheint es in Kandel nicht zu gehen. Kurz vor der Halbzeit verabschiedete sich die zweite Kreisspielerin Anna Heib mit blutender Nase, sie spielte nicht mehr. Zwei Tore von Dohe, Nadine Martin vom Kreis (14:15), Kappes von außen (15:15, 33.), Kandel war wieder auf gleicher Höhe. Dann traf Antonewitch wieder, viermal bis zum 15:20 (41.). Die Anzahl der Fehlwürfe und technischen Fehler war wieder angestiegen beim TSV. Dohe nahm sich zwei Würfe, Martin traf das Tor nicht, Laura Baldauf vergab einen Strafwurf und scheiterte zweimal, dazu Kreiseintritte beim Wurf (drei insgesamt) und verlorene Bälle im Spielaufbau, damit ist schwerer zu gewinnen. Zuerst bei 6-5-Überzahl (Wagner mit dem 17:20 und 18:21), dann mit dem Rückraum Schmitt links, Nadine Wüst und rechts Laura Baldauf, schließlich mit der Attacke seiner drei Rückraumschützinnen kam Kandel wieder heran. Katrin Seyfrieds 24:26 war die Vorentscheidung, weil es danach eine Zeitstrafe für Martin gab. Die zehnte Saisonniederlage war nicht abzuwenden.

x