Lokalsport Südpfalz „Einer kommt, einer geht, einer kommt“

91-88244424.jpg

OFFENBACH. Der FSV Offenbach bleibt Schlusslicht, der VfR Kandel schiebt sich wieder nach oben im Mittelfeld der Fußball-Verbandsliga: Das bleibt unter dem Strich nach dem Derby am Freitagabend im Queichtalstadion, das die Gäste mit 2:1 gewannen (wir berichteten).

Dietmar Bittner schimpfte nach dem Schlusspfiff. Da war das schlampige Defensivverhalten seiner Elf beim ersten Gegentor: „Man lernt das in der Jugend, dass man nach dem abgewehrten Ball schnell rausrücken muss. Wir trainieren das auch, aber dann wird es nicht gemacht, wir stehen weiter im Fünfmeterraum, anstatt den Ballführenden mit höchstem Tempo anzugehen. Konzentration und Disziplin gehen dieser Mannschaft ab“, grantelte der FSV-Trainer. Jonas Mittenbühler konnte nicht auflaufen. Der junge Stürmer habe sich den Arm gebrochen. Eine komplizierte Geschichte, sechs bis acht Wochen Pause. Für ihn gab Edonis Mustafa seinen Einstand vorne im Angriff des FSV, der auch auf anderen Positionen umgestellt hatte. Alexander Hayes, zuletzt in der Innenverteidigung Fehlerteufel, wanderte auf die linke Offensivseite, Marcel Meinzer spielte hinter ihm in der Abwehrkette, Daniel Evrard rückte von der Sechs auf die nach Hayes Versetzung vakante Innenverteidigerposition. „Einer kommt, einer geht, einer kommt, einer geht. Das ist immer schlecht, es kann sich so schwer etwas entwickeln, weil man ständig etwas Neues probieren muss“, klagte der Trainer: „Das geht immer auf Kosten des Spielflusses.“ Auch wenn Kandel sicher keine Glanzleistung abrief, war es die reifere Elf auf dem Platz, die sich auch ein Chancenplus erarbeitete. Offenbach hatte in der 14. Minute eine Chance, spiegelbildlich der, die zum 0:1 geführt hatte. Jannik Jorissen schoss aber weit über den Kandeler Kasten. Nach dem 0:2 hätte Timo Steigner mehr aus seiner Möglichkeit machen müssen, sein Kullerball ging am Tor vorbei. Da hatte Bittner seine Elf schon wieder komplett neu sortiert, Evrard in den Angriff beordert. Auch Meinzer tauchte im zweiten Durchgang vorne auf, Bender und Hayes stellten die Innenverteidigung. Das hätte sich bezahlt gemacht, wenn zum einen Evrard seine Chance nach Yannik Kindlers Patzer im Eins-gegen-Eins gegen VfR-Keeper Patrick Aust besser genutzt hätte (61.). Oder wenn nach dem Anschluss durch Hörner (64.) Benders 35-Meter-Hammer (65.) eingeschlagen hätte beziehungsweise Mustafa die Hayes-Hereingabe am langen Pfosten nicht neben das VfR-Tor geköpft hätte (79.). Die berechtigte Gelb-Rote-Karte für FSV-Kapitän Alexander Wiemers, der in kurzer Zeit zweimal hart im Mittelfeld gegen seine Gegenspieler eingestiegen war (69., 82.) beendete die letzten FSV-Hoffnungen auf einen Punktgewinn. „Mir war das gar nicht so recht, denn dann ist man sich in Überzahl oft zu sicher und der Gegner kommt vielleicht mit dem langen Ball zu einer Chance“, sagte Christian Burgstahler, einer der VfR-Coaches, nach dem Schlusspfiff. Er war recht zufrieden mit dem Auftritt seiner Elf: „Mehr als drei Punkte waren hier nicht zu gewinnen. Dass der Gegner noch mal ins Spiel kam, lag an unserer Passivität. Nach dem Offenbacher Anschlusstreffer haben wir es nicht geschafft, wieder ins Spiel zu kommen.“ Burgstahler hofft, dass der VfR künftig sein spielerisches Potenzial noch mehr ausschöpfen kann. Mit dem Start in die Runde ist er angesichts von nun neun Zählern nach fünf Spielen durchaus zufrieden. So spielten sie FSV Offenbach: Mandery – Steigner, Inser, Evrard, Meinzer (75. Vacaru) – Jorissen, Hörner, Wiemers, Hayes – Mustafa, Bender VfR Kandel: Aust – Pfau, Wagner, Kindler, Kühnast – Staiger, Wagner – Brück (82. Güner), Hornig, Hüll – Heinrichs (66. Wilhelm). |mame

x