Lokalsport Südpfalz Eine Hand am Zügel

SCHWEGENHEIM (thc/rhp). Horsemanship, Pleasure, Trail und Reining sind Begriffe des Westernreitens. Das Turnier, das der RFV Schwegenheim am Samstag und Sonntag ausrichtet, ist Teil der Trophy-Wertung der Ersten Westernreiter-Union Deutschland (EWU). Die Ergebnisse werden zusammengetragen, nach der Turniersaison werden die Jahresbesten geehrt.

Der Verband weist immer wieder gerne darauf hin: Der Ort Schwegenheim zeigt bereits im Wappen den Bezug zu Equiden, zu pferdeartigen Tieren. Das blaue Hufeisen mit abwärtsgekehrten Stollen soll auf ein Siegel aus dem Jahr 1698 zurückgehen. Der Springplatz des Vereins wird kurzerhand mittels Springständer abgetrennt. Dadurch kann direkt an den überdachten Zuschauerrängen die Showarena im Turniermaß angeboten werden. Die 15 x 30 Meter große Reithalle dient an diesem Wochenende als bestuhlter Gastronomiebereich. Im Eingangsbereich werden Aussteller ihre Waren anbieten. Reiter der Leistungsklassen 1 bis 5, Teilnehmer der Führzügelklassen und Turniereinsteiger in Walk-Trot-Prüfungen zeigen ihr Können in den unterschiedlichen Turnierdisziplinen. Der beliebte Horse & Dog-Trail steht am Sonntag um 13 Uhr an. Die Westernreitdisziplinen wurden in diesem Jahr um eine Prüfung ergänzt, um Ranch Riding. Die Reiter stellen die Rittigkeit der Pferde in Anlehnung an die Arbeitspferde der Ranches in Amerika unter Beweis. Nervenstärke, Trittsicherheit im Gelände sowie Schnelligkeit und gutes Sprintvermögen sind Eigenschaften, die von einem Pferd verlangt werden. Das Ausbildungsziel eines Western-pferdes ist deshalb ein anderes als beim „klassischen“ Reiten. „Das fertig ausgebildete Westernpferd ist ein Arbeitspferd, das mit einem Minimum an Hilfen seitens des Reiters auskommen muss. Aus diesen Anforderungen resultiert die einhändige Zügelführung am losen Zügel auf Kandare“, so Melanie Abt. Die 38-Jährige aus Rauenberg ist seit Anfang 2014 im rheinland-pfälzischen Verband für Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Es ist der Verband, bei dem sie sich anmeldete, nachdem sie in der untersten Klasse (LK 5) mit Westernreiten angefangen hatte und auf Turniere gehen wollte. Heimisch war sie in Edenkoben, später in Lustadt. Im Alter von 21 Jahren kaufte sie sich ihr erstes eigenes Pferd, einen Haflinger. Der sei vom Körperbau den Westernreitpferden, Quarter Horse, Paint Horse und Appaloosa, ähnlich, erzählt sie. Oliver Wehnes, mehrfacher Deutscher Meister und Europameister, der sich 2001 in Kandel-Minderslachen ansiedelte, war ihr erster Lehrmeister. 2008 zog sie in den Rhein-Necker-Kreis. Seit April 2013 hat sie die Trainer-B-Lizenz. Reiten wird sie in Schwegenheim nicht: „Sehr, sehr schade, es geht nicht, ich komme gar nicht in die Stiefel rein“, sagte Abt gestern, sie hat sich einen Muskelfaserriss zugezogen. Erwartet werden gut 100 Westernreiter aus Rheinland-Pfalz, dem südlichen Hessen und Baden-Württemberg. Das Turnier beginnt am Samstag um 7 Uhr und geht am Sonntag um 8.30 Uhr weiter. Westernreiter der höchsten Leistungsklasse 1 sind em ersten Tag um 14.20 Uhr (Showmanship at Halter), 18.05 Uhr (Horsemanship) und 18.45 Uhr (Ranch Riding) dran, am zweiten um 11.25 Uhr (Western Riding), 12 Uhr (Pleasure). 14.15 Uhr (Trail) und 15.15 Uhr (Reining). Zeitplan im Netz unter ewu-rheinlandpfalz.de.

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