Lokalsport Südpfalz Ein Stück Schlamperei

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OFFENBACH. Am Ende lagen die Spieler des Fußball-Verbandsligisten FSV Offenbach – mal wieder – enttäuscht auf dem Spielfeld. Mit 2:3 (0:2) verloren sie gestern zu Hause gegen den Tabellenzweiten ASV Fußgönheim. Das Spiel verlief dramatisch. Den FSV-Erfolg verhinderte eine Portion Naivität, wie es Trainer Thomas Wünstel ausdrückte, und ein gehöriges Stück Schlamperei im Umgang mit eigenen Großchancen.

Die nur 100 Zuschauer auf dem Kunstrasenplatz im Queichtalstadion sahen zunächst einen Gast, der es glänzend verstand, auf dem schwer zu bespielenden Geläuf Fußball zu spielen und die Schwäche des FSV auszunutzen. „Wir hatten zu Spielbeginn zu große Abstände in den Mannschaftsteilen“, sagt Wünstel, wie es zum 0:2 nach elf Minuten gekommen war. Dabei entpuppte sich die rechte Abwehrseite als Schwachstelle, die der ASV glänzend nutzte. Franz Inser hatte zweimal das Nachsehen gegen Flankengeber Talha Demirhan, in der Mitte stand jeweils Torschütze Muhammend Ali Sahin frei (3. und 11.). Der ließ in der 16. Minute noch eine ähnliche Aktion ungenutzt. Dann kam der FSV beinahe ins Spiel zurück, als ASV-Verteidiger Philippe Bender versehentlich Philipp Stiller mustergültig bediente, der nur noch ASV-Schlussmann Kevin Knödler vor sich hatte, den Ball aber nicht aufs Tor brachte (26.). Die Initialzündung zum folgenden Drama gab wieder der ASV. Steffen Euler, Dreh- und Angelpunkt im Gästespiel, musste mit rot vom Platz, weil er einen Ellenbogenschlag angedeutet hatte (43.). „Dafür muss er was für die Mannschaft tun“, kündigte Gästecoach Jan Kamuf an, der mit seinem Team nach dem Seitenwechsel beim nun entfesselt aufspielenden FSV bangen musste. Der eingewechselte Alexander Mellein alleine vergab fast eine Handvoll Großchancen, unter anderem bei zwei Eins-gegen-Eins-Situationen gegen Knödler (46. + 65.). Immerhin konnte Jonas Mittenbühler einen Abpraller Melleins zum 1:2 verwerten (54.), Edonis Mustafa nutzte einen Tim-Hörner-Kopfball, der am Pfosten landete, zum 2:2 (64.). Der FSV wollte den Sieg, vergaß aber zu verteidigen. Marco Sorg schnappte sich den Ball im Mittelfeld. „Da muss man ein taktisches Foul begehen, auch wenn es unschön aussieht“, beklagte Wünstel später die Naivität seiner jungen Elf. Sorg setzte sich durch und machte Mellein vor, wie man im Eins-gegen-Eins als Sieger vom Platz geht (70.). Der FSV versuchte abermals zurückzukommen, spielte nach Gelb-Rot für Endrit Leposhtaku ab der 80. Minute sogar in doppelter Überzahl und hatte weiter Chancen. Doch Knödler und die fehlende eigene Zielstrebigkeit sorgten dafür, dass es beim 2:3 blieb. Aufbauen kann sich der FSV an der tollen Moral, mit der er sich gegen ein Topteam wieder ins Spiel kämpfte. „Wir haben dem FSV gezeigt, wie man aus wenig Chancen Tore macht und sind jetzt erleichtert“, sagte Kamuf: „Für Offenbach tut es mir leid. Sie haben gut gekämpft, die Jungs.“ Wünstel: „Das war mit das Geilste, was ich je gesehen habe. Nur haben wir zu wenig Tore erzielt.“ So spielten sie FSV Offenbach: Mandery - Inser (75. Vacaru), Sorien Jorissen (25. Mustafa), Hayes, Gaab - Steigner, Hörner, Evrard, Mittenbühler - Bender (46. Mellein), Meinzer ASV Fußgönheim: Knödler - del Rio Pfeffer, Stiller, Botha (79. Sanli), Braun - Gutermann (46. Tuncel), Leposhtaku, Euler - Sahin (74. Takpara), Sorg, Demirhan. |mame

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