Lokalsport Südpfalz Die letzten Mohikaner

OFFENBACH/WÖRTH. Rein tabellarisch gesehen, verspricht das Spiel der Handball-Pfalzliga TV Offenbach gegen TV Wörth (Sonntag, 18 Uhr) wenig Spannung. Es spielt der Erste gegen den Letzten.

Stand jetzt, spielen die beiden einzigen südpfälzischen Vereine gegeneinander, die in der nächsten Pfalzliga-Saison nicht einer Spielgemeinschaft angehören. In diesem Jahr wurde aus der SG Albersweiler/Ranschbach und der SG Wernersberg/Annweiler die HSG Trifels, 2017 kommt mit der SG Ottersheim/Bellheim/ Zeiskam/Kuhardt eine neue, große Spielgemeinschaft dazu. Konkurrenten werden zu Partnern, Traditionen hinten angestellt. Seit 1926 gibt es die Handballabteilung beim TV Offenbach schon. Die Ballspieler standen lange im Schatten der Leichtathleten und Turner. Im Jahr 1977 hatte der TVO keine Jugendmannschaften mehr. Seitdem ist viel passiert. Offenbach entwickelte sich zu einer Handballhochburg, seit 1982 wird in der Queichtalhalle gespielt, der „Hölle Süd“. Die gute Jugendarbeit zahlte sich aus. In der Mannschaft, die bis zur Saison 2009/10 in der Regionalliga Südwest spielte, waren fast alle Spieler Offenbacher Eigengewächse. Bis 2015 spielte der TVO in der überregionalen Oberliga. Der TV Wörth kann ebenfalls auf eine lange Tradition zurückblicken. Seit 1929 wird am Rhein Handball gespielt, seit mehr als 40 Jahren immer mindestens in der höchsten Spielklasse auf Pfalzebene. 1977/78 war Wörth Meister der Oberliga, in der Folgesaison spielte der Verein in der Regionalliga Südwest, wo man auch Vizemeister wurde. Der Verein, der seine Spiele in der Bienwaldhalle austrägt, setzt ebenfalls seit Langem auf die eigene Jugend. Abteilungsleiter Uwe Cawein ist guter Dinge, was die Zukunft des Vereins angesichts der vielen Spielgemeinschaften im Umkreis betrifft: „Wir sind gut aufgestellt. Alle Mannschaften sind besetzt, wir haben einen großen Zulauf“, sagt Cawein, der selbst ein Wörther Handball-Urgestein ist. Durch viele Projekte wie „Handball bewegt Schule“ versuche man. weiterhin Werbung für den Sport zu machen. „Wir haben eine gute Jugendarbeit und wollen weiter anziehend für die Region wirken“, so Cawein. In der Pfalzliga-Mannschaft sind fast nur Spieler, die aus der eigenen Jugend stammen. Spontan fällt Cawein nur einer ein, für den das nicht gilt. Torwart Marcel Dieners kam vor der Saison von der zweiten Mannschaft der SG OBZ. „Wir haben eine sehr junge Mannschaft und mussten den Weggang von vielen Erfahrenen verkraften“, sagt der Chef. Das Durchschnittsalter des Teams liegt bei 23,4 Jahren. „Die Mannschaft braucht Zeit, die kriegt sie aber auch. Sie hat einen guten Teamgeist und wird lange so zusammenspielen. Unser Trainer Frank Schindler bringt sie individuell weiter und wir werden bald Erfolge sehen.“ Für Schindler ist das Spiel am Sonntag die Rückkehr an einen alten Arbeitsplatz. Er coachte die Offenbacher in der Regional- und Oberliga, erst zwei Jahre als Co-Trainer unter Eyub Erden, dann zur Saison 2007/08 als Cheftrainer. Nach dem Abstieg in die Oberliga warf er nach einer 25:30-Heimniederlage gegen die HSG Biewer/Pfalzel Anfang Dezember 2009 das Handtuch. Der TV Wörth steht am Ende der Tabelle, mit 2:16 Punkten punktgleich mit dem TuS KL-Dansenberg II. Der TVO ist Tabellenführer. Ausserdem spielen Heute, 20 Uhr: TS Rodalben – TSV Kuhardt Sonntag, 18 Uhr: HSG Trifels – TuS KL-Dansenberg II, SG Ottersheim/Bellheim/Zeiskam – TG Waldsee. |meyd

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