Lokalsport Südpfalz Derangierte Defensiven

OFFENBACH (kebe). Das erste von sechs in der Fußball-Verbandsliga möglichen Südpfalzderbys steigt am morgigen Sonntag um 18 Uhr im Queichtalstadion. Der FSV Offenbach empfängt den TB Jahn Zeiskam.

In den vergangenen Spielzeiten waren diese Begegnungen Spitzenspiele, nun befinden sich die Kontrahenten im unteren Tabellendrittel. Offenbach (5 Punkte) hat nach gutem Start drei Spiele verloren, der Turnerbund besetzt mit nur einem Zähler den Platz vor Schlusslicht VfL Neustadt. Jahn-Trainer Sahin Pita redet Klartext: „Wir haben einen Fehlstart hingelegt. Dies müssen wir umgehend korrigieren und wieder die richtige Richtung einschlagen.“ Gewurmt haben ihn vor allen Dingen neun Gegentore in drei Auswärtspartien. Daher legte der Bosnier den Trainingsschwerpunkt auf Zweikampfverhalten in der eigenen Hälfte. Sein Ziel ist eine deutliche Reduzierung der individuellen Fehler, die für ihn die Hauptursache der vielen Gegentreffer („die meisten waren halbe Eigentore“) sind. Hoffnung macht die Rückkehr von zwei vorher verletzten Stürmern. Eric Kiefer nimmt wieder am Mannschaftstraining teil, er hatte in Mutterstadt seine erste Einsatzzeit. Er dürfte wohl in die Anfangsformation rücken. Von seiner Kapselverletzung genesen ist Noah Held. Der 18-jährige Stoßstürmer kam vor der Saison von den A-Junioren des FSV Offenbach an die Sauheide. Er erzielte in der Vorbereitung in nahezu jeder Begegnung Tore, wird morgen aber auf der Bank Platz nehmen. „Noah ist eine perspektivische Neuverpflichtung. Er bekommt seine Einsatzzeiten und kann sich mittelfristig auf diesem Niveau etablieren. Er kommt mit jedem klar, weil er aus einer reinen Fußballerfamilie kommt“, meint Pita. Vater Peter prägte als Torhüter die sportliche Blütezeit des HSV Landau mit und führte 2012 den SV Burrweiler als Präsident in die A-Klasse. Die in Edenkoben wohnende Familie führt in Landau einen Meisterbetrieb im Kfz-Gewerbe. Dort absolviert Held eine Lehre als Bürokaufmann. Über die Stationen TuS Maikammer und SC Hauenstein kam er zum FSV Offenbach, wo er auch nach seinem Weggang gute Kontakte pflegt. Vor allem zu Daniel Evrard aus Böchingen hat er ein glänzendes Verhältnis, weil sie immer gemeinsam zum Training fuhren. „Natürlich hat man die vielen Verletzten in der Offensive gemerkt. Stimmung und Training sind bestens, ich lerne viel dazu. Wenn wir uns richtig konzentrieren, können wir einen Auswärtssieg erringen“, meint Held. Mit vier Zählern mehr auf der Habenseite kämpft FSV-Coach Dietmar Bittner mit ähnlichen Problemen: „Neun Gegentreffer in drei Pflichtspielen kassiert. Das ist für mich eine völlig neue Situation, die wir ändern müssen. Dazu kommt das Derby genau zum richtigen Zeitpunkt“, konstatiert Bittner. Er sieht einige Ansatzpunkte im mentalen Bereich und führte viele Einzel- und Gruppengespräche. Viele der gegnerischen Treffer bezeichnet er als Einladungen dazu. Bittner kündigt eine offensive Spielweise an und favorisiert eine Variante mit zwei Spitzen. Bei den Feldspielern hat er alle Mann an Bord. Lediglich die Position des Ersatzkeepers ist vakant, weil Christoph Gadinger und Martin Herrmann in Urlaub sind. Die bisherige Bilanz spricht für Offenbach, es hat die jüngsten drei Begegnungen für sich entschieden. Schiedsrichter ist Christoph Badinger aus Mehlingen. (Foto: van)

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