Lokalsport Südpfalz Der Landesliga-Knaller

Gegen Altleiningen 89 Minuten auf der Bank: Eric Kiefer.
Gegen Altleiningen 89 Minuten auf der Bank: Eric Kiefer.

«RÜLZHEIM.» Mit einem Kracher setzt der SV Viktoria Herxheim die Meisterschaft in der Fußball-Landesliga Ost fort. Am heutigen Freitagabend gastiert der Tabellenführer beim Aufstiegskonkurrenten SV Rülzheim. Anpfiff im Peter-Becht-Stadion ist um 19.30 Uhr.

In Rülzheim erinnert man sich mit Grausen an das Hinspiel. Nach einem perfekten Saisonstart geriet mit dem 0:4 in Herxheim fast alles aus den Fugen. Eine Woche später musste Coach Marco Weißgerber gehen, Patrick Brechtel sprang ein. Dass die viertplatzierten Rülzheimer in der vergangenen Woche schon ein Nachholspiel gegen Altleiningen gewannen, während die Herxheimer einen Kaltstart hinlegen müssen, sieht der offensive Außenbahnspieler Eric Kiefer als Vorteil. Der 27-Jährige kam im Sommer aus Zeiskam. Er wurde in der Jugend des 1. FC Kaiserslautern ausgebildet und spielte beim SVN Zweibrücken, SC Hauenstein und TuS Mechtersheim schon in der Oberliga. Gegen Altleiningen fröstelte er 89 Minuten auf der Bank: „Ich konnte beruflich bedingt in der Vorbereitung wenig trainieren, weil ich am Kaiserslauterer Heinrich-Heine-Gymnasium eine Stelle als Vertretungslehrer bekommen habe“, erklärt er. Im Sommer hatte er seine Masterarbeit mit Unterstützung des Vereins beendet, im kommenden Schuljahr will er als Referendar in Kaiserslautern, Bad Kreuznach oder Landau anfangen. „Bis dahin ziehe ich das in Rülzheim auf jeden Fall durch. Das bin ich dem Verein schuldig“, sagt der Linksfuß und betont, dass eine Rolle als Reservist nicht sein Anspruch ist. Er weiß, dass die Konkurrenz im Mittelfeld der Lilanen sehr groß ist. In Rexhep Mustafa hat er einen jungen Konkurrenten. Spielertrainer Patrick Brechtel kann ebenfalls die Außenbahn besetzen, auf der gegen Altleiningen auch der bisherige „Zehner“ Carsten Lutz eingesetzt wurde. „Ich gehe davon aus, dass gegen Herxheim die Elf beginnt, die gegen Altleiningen 2:0 gewonnen hat. Ich muss auf meine Chance warten, gebe aber weiter Vollgas“, so der Mathematik- und Sportlehrer in Ausbildung. Herxheim habe eine starke Mannschaft, „doch nach unserer guten Vorbereitung sehe ich uns in der Lage, die zu schlagen. Sonst können wir Platz eins abhaken“, sagt Kiefer. Mit großer Vorfreude warten die Herxheimer Fans auf die Fortsetzung der Rückrunde. An den Stammtischen war das Derby das beherrschende Thema. Viktoria-Coach Christian Slatnek sieht der Partie mit Gelassenheit entgegen: „Wir sind auf das Restprogramm vorbereitet, haben in der Winterpause gut gearbeitet, haben kein Testspiel, selbst gegen einen Oberligisten, verloren und spüren keinen Druck.“ Es gehe in erster Linie darum, direkt da zu sein. Den 4:0-Erfolg in der Hinrunde am 3. September dürfe man nicht überbewerten und er dürfe auf keinen Fall zu falschen Schlüssen verleiten. 13 Partien stünden noch aus, jeder Sieg zähle jetzt. Die Mannschaft sei sich bewusst, dass sie sich in jeder Begegnung auf einen heißen Tanz gefasst machen müsse. Im Übrigen gebe es in der Liga noch andere Mannschaften, die bei der Vergabe des Meistertitels ein Wörtchen mitreden wollten. „Wir wollen vor allem in der Kompaktheit gegen den Ball als Spitzen-team agieren und dem Ruf als Mannschaft mit den wenigsten Gegentreffern der Liga gerecht werden. Rülzheim ist ein sehr gut besetztes Team, das auch gern den Ball laufen lässt, aber sich derzeit auf dem holprigen Rasen auch schwer tut“, sagt Slatnek zum Derby. Wenn Viktoria Kapitän „Jule“ Hahn etwas zu sagen hat, sollte man ihm zuhören. Seine Meinung hat Gewicht. Er sieht das Spiel beim Nachbarn „relativ gelassen“. Die Viktoria sei gut drauf. „Wir sind alle heiß und haben Lust auf einen Erfolg“, so der Kapitän. Die Mannschaft werde alles für einen erfolgreichen Start nach der Winterpause in die Waagschale werfen. Christian Pabst ist in dieser Woche erkrankt, und Mike Tiator ist nach seiner schweren Verletzung noch nicht einsatzbereit. Mit allen anderen Spielern kann Slatnek planen.

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