Lokalsport Südpfalz Beim FSV Offenbach brennt der Baum

OFFENBACH/ZEISKAM (mame/kebe). Vor dem Neujahrsauftakt in der Fußball-Verbandsliga gegen den TDSV Mutterstadt (Sonntag, 15 Uhr, Queichtalstadion) ist Trainer Dietmar Bittner vom FSV Offenbach unter die Jäger gegangen. In seinen Reihen sei ein Maulwurf, der auf Irrwegen unterwegs sei. Nachrichten vom Zerfall seiner Mannschaft haben ihn getroffen.

„Ich weiß nicht, wer diese Internetportale mit diesen zum Teil völlig aus der Luft gegriffenen Informationen versorgt. Aber es muss einer aus unseren Reihen sein. Den will ich finden, aber meist gelingt das nicht“, so der Coach. Vor zwei Monaten hatte er noch die Zusagen aller Spieler verkündet. Einzig die Wechsel von Thorsten Ullemeyer und Tolga Barin im Sommer will er nun bestätigen. Dazu habe sich Jerome Mitchell dahingehend geäußert, den Verein in jedem Fall verlassen zu wollen. Ullemeyer hat beim Oberligisten TuS Mechtersheim unterschrieben. „Ein Sprungbrett für ihn, der es jetzt mit 23 Jahren einfach versuchen muss. Wir haben das befürwortet“, sagt Bittner zum Wechsel seines Abwehrchefs, der zugleich einer der treffsicherster Offenbacher Akteure in den 18 Saisonspielen war. Bei Barin (zum FV Dudenhofen) sieht Bittner das nicht so gelassen: „Er wechselt zu einem Konkurrenten. Manchmal locken im Fußball aber plötzlich gewisse Dinge.“ Bittner stellt klar, dass Sebastian Kauz, über dessen Karriereende spekuliert wird, „zu 100 Prozent im nächsten Jahr bei uns spielen wird“. Gleiches gelte für Dominik Bach. Alexander Wiemers und Hichem Gherbi seien sich nun doch noch nicht sicher, ob sie an der Queich bleiben beziehungsweise überhaupt noch Fußball spielen wollten. „Völlig überrascht“ hat ihn der angekündigte Wechsel von Pascal Boudgoust zum SV Rülzheim, er, Bittner, habe es bisher nur inoffiziell erfahren: „Ich muss da noch mit ihm sprechen, er war die ganze Zeit krank und wird daher auch am Sonntag nicht im Kader sein.“ Michael Bittner, Winterzugang vom SC Hauenstein, wird morgen wohl von Beginn an auflaufen. Er soll die zuletzt doch etwas offensichtlichere Ideenlosigkeit und Abschlussschwäche des Liga-Siebten beheben. „Ich hoffe, er ist schnell wieder so präsent wie vor seinem Wechsel nach Hauenstein“, hofft der Vater, der das Spiel gegen den TDSV als Herkulesaufgabe bezeichnet: „Eine spielerisch starke Mannschaft mit einer robusten Abwehr, gegen die wir uns schon immer schwergetan haben.“ Im Hinspiel unterlag der FSV dem Tabellenvierten mit 0:1. Nach einem Vierteljahr Liga-Pause rollt am heutigen Samstag um 15 Uhr in Zeiskam wieder der Ball. Der Turnerbund empfängt Tabellenführer SV Alemannia Waldalgesheim. Die Südpfälzer möchten direkt an ihre Erfolgsserie vom Herbst anknüpfen. Seit dem 5. Oktober ist die Pita-Truppe ungeschlagen und konnte den Anschluss ans Mittelfeld herstellen. Pita ist mit der Vorbereitung zufrieden. Nach vielen Vorbereitungsspielen verspricht er: „Wir werden uns konditionell auf der Höhe und körperlich topfit präsentieren.“ Durch Siegeswillen und Einsatzbereitschaft avancierte Pascal „Bomber“ Thiede zu einem Gewinner der Vorbereitung. Er wird mit Kevin Hoffmann das Innenverteidiger-Duo bilden. Außer Domenico Bottaccio (Bauchmuskelverletzung) sind alle Mann an Bord, der Kader blieb unverändert. Pita bescheinigt dem Gegner Oberligaformat und fordert: „Wir müssen Standards vermeiden und dürfen uns keine Fehler erlauben..“ Sein Gegenüber Andre Weingärtner sagt: „Es versteht niemand, warum Zeiskam so weit unten steht. Ich hatte sie zu den Mitkonkurrenten um den Aufstieg gezählt.“ Sascha Kraft (zum SC Idar-Oberstein) und Dominik Lang (zum VfB Bodenheim) haben den Verein verlassen, mit Philipp Skiba wurde ein begehrter Nachwuchsstürmer der Region an die Waldstraße gelockt. Er kam von der U19 des TSV Schott Mainz. Seit gestern steht ein weiterer Zeiskamer Neuzugang für die kommende Saison fest: Jerome Mitchell (25) kommt vom FSV Offenbach, er agiert meist in der Defensive auf der Außenbahn. „Er wollte sich sportlich verändern. Er hat seine Verbandsligatauglichkeit hinlänglich unter Beweis gestellt. Daher sind wir sehr froh, dass er sich für uns entschieden hat“, sagt Pita. Das Trainerteam wurde um Kevin Kopf erweitert. Der gelernte Torwart spielte früher bei Bavaria Wörth und dem VfB Hochstadt und wird mit Thorsten Sascha Reiter das B-Klassen-Team coachen. Der 28-jährige ist als Beamter bei der Verbandsgemeinde Bellheim beschäftigt und musste nach einem Kreuzbandriss knapp zwei Jahre pausieren. Am Sonntag um 15 Uhr empfängt der VfR Kandel den Tabellenvorletzten und Mitaufsteiger TuS Rüssingen. Für die Rasenspieler ist es nach einem verkorksten Schlussdrittel im alten Jahr ein Neuanfang. Mit einem Sieg können sie dem erklärten Ziel „rechtzeitiger Klassenerhalt“ ein großes Stück näher kommen, der Gegner hätte dann zwölf Punkte Rückstand. Trainer Christian Slatnek zieht ein geteiltes Fazit nach der Vorbereitung. „Die ersten zwei Wochen waren überaus positiv, dann hatten wir mit Verletzungen und Grippewelle zu kämpfen.“ Nach der 3:5-Heimniederlage gegen den VfB Ittersbach sah er Handlungsfelder: „Wir müssen uns strikt an die taktischen Vorgaben halten und dürfen den Gegner nicht ins Kombinationsspiel kommen lassen.“ Felix Forstner hat nach seiner Rückkehr vom Auslandssemester in Irland die hohen Erwartungen erfüllt. Slatnek sieht ihn als Führungsspieler und bescheinigt ihm eine Vorbildfunktion. Sein Verbandsligadebüt als Joker könnte Kevin Dienes feiern, der vom SV Hatzenbühl zurückkehrte. „Wir wissen alle, dass er in der Offensive große Fähigkeiten besitzt. Doch volle 90 Minuten kämen für Kevin definitiv zu früh“, so Slatnek. Kevin Apfel (Knöchelentzündung) und Marc Staiger (Meniskusbeschwerden) fallen noch länger aus, der Einsatz von Patrick Tolbert (Leistenschmerzen) und Maximilian Brechtel (Krankheit) ist fraglich. Stammkeeper Julian Roth stand urlaubs- und berufsbedingt drei Wochen nicht zur Verfügung, Andreas Bressler hütete in dieser Zeit das Tor. Die Grün-Weißen treffen auf einen Gegner, dessen Gesicht sich seit ihrem 2:0-Hinspielerfolg deutlich verändert hat. Trainer Ako Yalcin hat im Verlauf der Vorrunde einige Spieler wegen mangelnder Disziplin und Einsatzbereitschaft aussortiert. In der Winterpause wechselten Bastos Barbosa und Engin Göner zum Ligarivalen TuS Hohenecken. Vier Neuzugänge kamen: Marcel Edel vom Oberligisten TSG Pfeddersheim, Benjamin Val vom SV Schwetzingen. Hamdi Koc vom ATSV Mutterstadt ist einer der besten Keeper der Liga, neuer spielender Co-Trainer ist Cem Ismaloglu. Der 1,94 m große Abwehrrecke war Stammspieler beim SV Waldhof Mannheim und spielte mehrere Jahre für die Sportfreunde Siegen in der 2. Liga. Unter Trainer Werner Lorant trug er das Trikot des türkischen Erstligisten Sivasspor. Es klingt nach Untertreibung, wenn Yalcin sagt: „Wir sind Außenseiter und wären mit einem Punkt zufrieden.“

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