Lokalsport Südpfalz „Aufstieg so weit weg wie der Mond“

OFFENBACH (mame). Im Wechselbad der Gefühle: Nach der Niederlage in Zeiskam hieß es, der FSV Offenbach müsse in der Tabelle wieder nach unten schauen. Zwei Siege später ist der Aufstieg in Reichweite. „Verrückt“, sagt FSV-Kapitän Sebastian Kauz. Heute um 16 Uhr spielt Offenbach beim Verbandsliga-Schlusslicht TuS Hohenecken.

Drei Punkte und eine schlechte Tordifferenz trennen den FSV vom dritten Platz, der zur Teilnahme an der Aufstiegsrelegation reichen könnte, wenn der FK Pirmasens aus der Regionalliga absteigen sollte. „An den Aufstieg hat bei uns noch keiner einen Gedanken verschwendet, der ist so weit weg wie der Mond“, ruft Trainer Dietmar Bittner zur Ruhe und warnt davor, das Spiel in Hohenecken auf die leichte Schulter zu nehmen. Auch Kauz spricht von einem Spiel, auf das man sich nicht freuen kann. Jeder erwartet einen Sieg des FSV. Und wenn man nicht gewinnt „lacht die ganze Liga über uns“, weiß Bittner. Im Hinspiel siegte Offenbach „unverdient“ durch einen fragwürdigen Elfmeter in der Nachspielzeit mit 1:0. Bittner muss umstellen, weil Dominic Bach und Maximilian Wassyl aus privaten Gründen fehlen. Für Wassyl wird wohl Hichem Gherbi bei seinem Ex-Klub verteidigen. Daniel Evrard kann Gherbi im zentralen Mittelfeld ersetzen und für Bach könnte Alexander Wiemers mal wieder von Beginn an auflaufen. Der Ex-Gommersheimer wird heftig umworben, habe aber beim FSV für die kommende Runde zugesagt, teilt Bittner mit. Auch Kauz wird wohl wieder zur Startelf zählen, weil sich Michael Bittner noch im Aufbautraining befindet. Mit Kauz gab es zwei Siege, in Kandel traf er sehenswert. Kauz ist mit 32 Jahren der älteste Spieler im Kader. Der Beruf und seine Rolle als Vater eines fünfjährigen Buben verhindern die regelmäßige Teilnahme am Training gerade im Winter: „Da kann ich meinen Sohn schlecht in die Kälte stellen.“ Daher war abgesprochen, dass er häufiger nur als Reservist im Kader stand. „Aber wenn man auf der Bank das Gefühl hat, helfen zu können, ist es trotzdem nicht ganz leicht“, gesteht der Landauer Physiotherapeut. Ist er nicht dabei, übernimmt Co-Kapitän Marco Wünstel. Bittner schätzt vor allem den Menschen Sebastian Kauz, auf den er auch in der kommenden Runde nicht verzichten will. „Wir sind uns einig, dass ich nicht jede Auswärtsfahrt mitmache, aber sonst stehe ich wie bisher bereit“, erklärt Kauz, der sich wieder fit fühlt. „Zudem passt die Rolle vorne in der Spitze gut.“ Für dieses Jahr hat er noch Ziele: „Wir wollen die anderen Mannschaften aus der Region hinter uns lassen.“ Dazu zählt für ihn auch der FV Dudenhofen, der auf Platz vier liegt. Und wie Bittner nach dem ersten Spieltag anmerkte, dass er nicht böse wäre, wenn beim Backvorgang aus kleinen Brötchen eine Sahnetorte entstünde, so sagt auch Kauz: „Natürlich würden wir die Relegation annehmen, wenn es so kommt.“ Doch daran hat ja in Offenbach noch keiner gedacht. Zunächst muss ja das Hohenecker Brötchen noch in den Ofen – in der Hoffnung, dass drei Punkte dabei rauskommen.

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