Landau Zum hippen Treffpunkt gemausert: "Suppe mag Brot" in Landau

Inhaber Jörn Weisenberger weiß, warum so viele Südpfälzer gerne zu „Suppe mag Brot“ kommen: „Weil sie die Atmosphäre sehr mögen.
Inhaber Jörn Weisenberger weiß, warum so viele Südpfälzer gerne zu »Suppe mag Brot« kommen: »Weil sie die Atmosphäre sehr mögen.«

Cappuccino, Bio-Limo, Kartoffelsuppe – alles läuft bei ihnen. Das Café „Suppe mag Brot“ wird auch zweieinhalb Jahre nach seinem Start überrannt. Gerade haben die Inhaber vieles neu gemacht und spielen nun mit dem Gedanken, einen Lieferservice zu eröffnen.

Drei Damen plaudern über die guten alten Schulzeiten, bei Latte Macchiato und einem Stück Kuchen. Eine junge Frau bestellt sich an der Theke ein spätes Mittagessen. Suppe to go. Ein Paar sucht sich ein freies Plätzchen am Fenster zum Innenhof. Auf der Fensterbank stehen Bücher zum Schmökern, darunter „Oskar und die Dame in Rosa“ von Éric-Emmanuel Schmitt. In einem Regal daneben gibt’s pastellfarbene Postkarten zu kaufen, mit Softeistüten und süßen Füchsen drauf. Dienstagmittag, kurz nach 15 Uhr. Die Bude ist voll. Wie immer. Innerhalb kurzer Zeit hat sich „Suppe mag Brot“ zu einem hippen Treffpunkt gemausert, zu einem zweiten Wohnzimmer für viele Südpfälzer.

Es brummt vom ersten Tag an

Mit Schürze und Plastikhandschuhen steht Jörn Weisenberger hinter der Theke. Er schenkt Wein aus, kassiert, schäumt Milch auf – für Cappuccino in Barista-Manier. Der 32-Jährige hat mit dem fünf Jahre älteren Andreas Becker vor rund zweieinhalb Jahren den Suppen-Laden in der Friedrich-Ebert-Straße eröffnet. Und vom ersten Tag an hat es gebrummt. Mittags, nachmittags, abends. „Wir sind total glücklich, dass es sich so gut entwickelt hat“, sagt Weisenberger. Warum so viele Menschen von überall her in die Südstadt kommen, darunter sehr viele Stammkunden? „Weil es schmeckt“, sagt er mit einem Lächeln. „Und weil sie die Atmosphäre sehr mögen.“ Mittlerweile ist bei „Suppe mag Brot“ – eine Mischung aus Café, Bistro und Bar – sogar so viel los, dass viele Mitarbeiter benötigt werden, um die große Nachfrage nach würzigem Zucchini-Hackfleisch-Eintopf, veganen Rote-Bete-Walnuss-Meerrettich-Aufstrichen auf Broten und Salaten mit Orangen-Senf-Dressing bewältigen zu können. Zurzeit sind es 30 Leute, die im Wechsel arbeiten – gemeinsam mit den beiden Inhabern. Denn auch die packen mit an. „Die Gäste wollen sehen, dass der Chef mitarbeitet und mitschnackt“, weiß Weisenberger, der eigentlich Grafikdesigner ist.

Theke neu gestaltet

Zwischen den Jahren ist bei „Suppe mag Brot“ einiges passiert – auch wenn auf den ersten Blick alles so wie immer zu sein scheint. Die Theke wurde komplett neu gestaltet. „Damit dort jetzt schneller gearbeitet werden kann und es sich nicht mehr so staut“, erklärt Weisenberger. Auch eine neue Kuchentheke gibt es nun, direkt neben der schicken Profi-Kaffeemaschine. Wie viele Suppen seit der Eröffnung bestellt worden sind? „Viele“, sagt Weisenberger da nur. Geschäftsgeheimnis. „Wir haben aber schon über 250 verschiedene Suppen gekocht.“ Am beliebtesten, vor allem in der kalten Jahreszeit: die italienische Kartoffelsuppe, der mexikanische Gemüse-Eintopf mit Bulgur und die Thai-Hühnchen-Suppe.

Löffeln für den guten Zweck

Das Besondere: Wer bestellt, tut gleichzeitig Gutes. Automatisch landet nämlich ein Betrag in der „Suppenbox“. Mit dem Geld werden immer zum Jahresende soziale Projekte in der Region unterstützt – vom Café Asyl über den Club Behinderter und ihrer Freunde Südpfalz bis hin zum Förderverein Ein Hospiz für Landau-SÜW. Die Gäste bestimmen in der Suppenbar, wer das Geld bekommen soll. „Es geht immer an zwei Einrichtungen“, erklärt der Inhaber. Dieses Mal werden laut Weisenberger rund 3000 Euro gespendet, im Jahr zuvor seien es 3600 Euro gewesen. Trotz des Erfolgs haben die Inhaber zurzeit nicht geplant, den Laden zu vergrößern oder einen zweiten Standort zu eröffnen. „Wir wollen aber mehr in Richtung Catering gehen“, berichtet Weisenberger über Pläne. Bereits jetzt bereiten sie Köstlichkeiten für Geburtstagspartys oder Firmenfeiern zu. Weisenberger kann sich aber auch gut vorstellen, einen Lieferservice ins Leben zu rufen. Für alle faulen Südpfälzer, die Suppe und Brot mögen.

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