Kreis Germersheim Pfalz-Uni: FDP sieht Chance für den Fachbereich

«Germersheim.» Der FDP-Stadtverband regt in einer Stellungnahme an, die Pläne für eine mögliche Pfalz-Universität (wir berichteten auf Südwest am 15. Januar) als Chance für die Stadt zu begreifen. Es soll mit allen beteiligten Gremien gesprochen und versucht werden, den Germersheimer Fachbereich der Uni Mainz noch bekannter zu machen und ihn auszubauen.

Gemäß den Plänen für die Pfalz-Universität soll die Uni Koblenz-Landau zerschlagen und der Standort Landau mit der Uni Mainz, zu der der Fachbereich in Germersheim zählt, verbunden werden. In der Folge hatte Germersheims Beigeordneter Sascha Hofmann darauf hingewiesen, dass ein solcher Zusammenschluss „nur auf den ersten Blick sinnvoll“ sei. Und Bürgermeister Marcus Schaile befürchtete gar einen Abzug des Fachbereichs nach Landau (wir berichteten am 18. Januar). Reaktionen, auf die die FDP verwundert reagiert. Die Absolventinnen des Germersheimer Fachbereichs, die Stadträtin Heidi Kokkinis-Brotz und FDP-Vorsitzende Małgorzata Urbanska erinnern an den ursprünglichen Vorschlag des Bundestagsabgeordneten Mario Brandenburg (FDP): Dieser habe angeregt die technologische Expertise der TU Kaiserslautern mit den bildungswissenschaftlichen Kompetenzen der Uni Landau und dem sprachlich-kulturellen Wissensschatz des Fachbereichs in Germersheim zu mischen. So soll eine moderne Lehr- und Forschungseinrichtung geschaffen werden, die Antworten auf globale Megatrends wie künstliche Intelligenz, Natural Language Processing und Personalisiertes Lernen liefern kann und somit jungen Menschen beste Berufschancen garantiert. Germersheim hat laut FDP seit langem sinkende Studierendenzahlen. Die Berufe Übersetzer und Dolmetscher stünden vor unaufhaltsamen Veränderungen im Zusammenhang mit der Digitalisierung. „Wie kann da ein neues Projekt von der Verwaltungsspitze gleich als schädlich abgewiesen werden?“, fragen die beiden FDP-Politikerinnen. Und: „Wer sagt denn, dass Germersheim in jedem Fall der Geschädigte ist?“ Vielmehr müssten doch Argumente vonseiten der Stadt gesammelt werden, die den Ausbau des Standorts Germersheim gerade jetzt plausibel machen, damit die Stadt stark in die Verhandlungen geht.

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