Kreis Germersheim Mehr Platz zum Spielen, weniger Parkplätze

«Hördt.» Die Zuschauerränge waren voll besetzt in der Sitzung des Hördter Gemeinderats am Mittwoch: Es ging mal wieder um die Erweiterung des Spielgeländes der Kindertagesstätte St. Georg. Der Rat hatte im Juni eine Vergrößerung um 140 Quadratmeter beschlossen, eine Eltern-Initiative möchte mehr.

Nach Gesprächen zwischen Gemeindespitze, Eltern und Kita-Leitung hat die Verwaltung nun in der Sitzung zwei Alternativen vorgelegt: eine Erweiterung des Spielgeländes um 217 oder um 243 Quadratmeter. In beiden Fällen fallen einige Parkplätze vor Kita und Friedhof weg. Der Grünstreifen, die Ausfahrt und Behinderten-Parkplätze müssen umgeplant werden. Keine der Fraktionen sprach sich gegen die Erweiterung aus. Diskutiert wurde vielmehr, ob die Pläne Teil einer Vorstudie sein sollen, mit der die Infrastruktur auf dem gesamten Heiligenberg-Gelände untersucht wird. Um diese hatten die Fraktionen in der Sitzung im Februar gerungen. Hintergrund ist der Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses in unmittelbarer Nachbarschaft zu Kita und Friedhof (wir berichteten). „Ich finde wir sollten die Vorstudie abwarten, bevor wir einen Schnellschuss machen“, sagte SPD-Sprecherin Silke Brunner. Schließlich gebe die Gemeinde dafür Geld aus. Die Vorstudie habe der Rat „gezwungenermaßen“ beschlossen, um das Feuerwehrhaus-Projekt nicht zu stoppen, meinte CDU-Fraktionsvorsitzender Sebastian Fuchs. Er spielte damit wohl auf die mehrfache Forderung vor allem aus den Reihen von SPD und Freien Wählern/Aktiven Bürgern (FWAB) an, das Gelände und mehrere bauliche Eingriffe auf dem Heiligenberg in einem Gesamtkonzept zu überplanen. Im Januar wurde deshalb der Bebauungsplan für das Feuerwehrhaus mehrheitlich abgelehnt. Im Februar hatte die Verwaltung eine Vorstudie zur Abstimmung vorgelegt. Die FWAB wollte eine Überplanung, bevor der Standort des Feuerwehrhauses beschlossene Sache ist, sagte Andreas Fischer am Mittwoch. Seine Fraktion sprach sich, ebenso wie die CDU, für die große Kita-Außenerweiterung aus. Es gebe nur diese Möglichkeit, um das Ziel – zehn Quadratmeter Außenspielfläche pro Kind -– zu erreichen, meinte Waldfried Heid (FWAB). Das ist der Richtwert des Landesjugendamts. Laut Bedarfsplan werden im Kita-Jahr 2019/20 125 Plätze gebraucht. Mit zehn Ja-Stimmen und sechs Enthaltungen beschloss der Rat, das Gelände um 243 Quadratmeter zu vergrößern. Die Kosten schätzt die Verwaltung auf rund 20.000 Euro. Derzeit ist das Freigelände 1046 Quadratmeter groß. Es war geschrumpft, weil die Kita 2017 einen neuen Anbau erhalten hatte. Rund 70 Familien hatten eine Liste unterschrieben, mit der die Eltern eine Vergrößerung erreichen wollten. Eng wird es nach der Kommunalwahl im Mai auch im Rathaus: Weil die Gemeinde mehr als 2500 Einwohner hat, wird die Anzahl der Mandate im Rat von 16 auf 20 erhöht – Bürgermeister und Beigeordnete nicht eingerechnet. Der Vorschlag der Verwaltung, eine weitere Tischreihe innerhalb der U-Form einzurichten, stieß auf wenig Gegenliebe. Die Ratsmitglieder wollen lieber enger zusammenrücken. Einig war man sich, das alte Möbel nur zu ergänzen und keine komplette neue Einrichtung anzuschaffen, um Geld zu sparen.

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