Lokalsport Südpfalz Handball: Lange Nacht beim TSV Kandel

Der TSV Kandel feiert die Rückkehr in die Verbandsliga.  Foto: Iversen
Der TSV Kandel feiert die Rückkehr in die Verbandsliga.

Sie können den „Diver“. Sie können Humba Täterä mit den Fans. Wie viel die Spieler des TSV Kandel und ihr Trainer Jens Rührer vertragen, ist nicht überliefert. Direkt nach dem 37:26-Sieg gegen den TV Thaleischweiler schenkt der Verein Freibier im Foyer aus. Die Spielerparty geht in einem Gasthaus weiter. Zu feiern: die Rückkehr in die Verbandsliga.

Nach der Halbzeit konnte sich der A-Klasse-Spitzenreiter lösen und den letzten Saisonsieg einfahren, den es brauchte, um nach dem Abstieg 2013 wieder in die Verbandsliga aufzusteigen. Dirk Linsenmeier hielt ein paar Bälle, hatte Glück bei Pfostentreffern, danach zog seine Mannschaft davon: 20:15, 30:20. Zwei Minuten vor Spielende setzte am Samstagabend der Dauerapplaus des Kandeler Publikums ein. Bei 36:26 legte Jens Rührer die Grüne Karte, 30 Sekunden vor Schluss zeigten sich die Spieler schon in Meisterpose. Aber es ging noch weiter, Johannes-Christian Schmitt warf noch das 37:26 (14:11) gegen den Tabellendritten TV Thaleischweiler.

Jetzt konnte die Party richtig beginnen. Begonnen hatte das Spiel mit einer Ehrung von Erhard Zimmer. Der Spielleiter, 1974 war er als Abteilungsleiter gewählt worden, erhielt die Silberne Ehrennadel des Pfälzer Handball-Verbandes von Präsident Friedhelm Jakob. „Eine junge Truppe, die es wirklich verdient hat. Die Verbandsliga wartet auf euch“, sagte Jakob bei der Meisterehrung.

Moritz Frank wird nicht dabei sein. „Danke für die paar Jahre, die du dabei warst“, sagte Mitspieler Schmitt ins Mikro. Frank (34) will kürzertreten. Keeper Linsenmeier wird noch ein paar Jahre Gas geben. „Jeder ist für jeden da“, gab der 27-jährige Spengler, der beim TV Hagenbach viel von Klaus Kaiser gelernt hatte, die Erfolgsformel an. Rührer (47), der schon einige Erfolge als Trainer feiern konnte, erklärt den Erfolg so: Individuell stark seien die Spieler, nun sei das Mannschaftliche dazugekommen: „Da haben sie einen Schritt nach vorne gemacht.“ Mit ihrem Potenzial müsse die Mannschaft in die Verbandsliga, wenn nicht sogar höher.

2008 hatten sich die Kandeler, die Ende der 1980er-Jahre und in den 90ern mit Rührer in der Oberliga Pfalz spielten, wieder für die Verbandsliga qualifiziert. 2013 stiegen sie als Neunter ab, weil aus zwei Verbandsliga-Staffeln eine wurde. Nun sind sie zurück. Die zweite Mannschaft steigt in die A-Klasse auf. Und der Verein will zur nächsten Saison noch eine dritte Männermannschaft aufbieten. thc

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