Lokalsport Südpfalz Fußball: Keine besten Freunde in der Landesliga

Antreiber, Motivator, Torschütze, Stratege, Trainer: Patrick Brechtel (in Lila vorne links) erfüllt beim SV Rülzheim mehrere Fun
Antreiber, Motivator, Torschütze, Stratege, Trainer: Patrick Brechtel (in Lila vorne links) erfüllt beim SV Rülzheim mehrere Funktionen.

Krönt sich der SV Rülzheim am Sonntag zum Landesliga-Meister? Schlägt er den VfB Bodenheim und Basara Mainz lässt gegen den FSV Offenbach etwas liegen, ist es so weit. Sehr wahrscheinlich ist es nicht, ein Entscheidungsspiel der besten Mannschaften der Liga ist bereits terminiert.

Alle Fußball-Landesligisten bestreiten ihre Spiele am Sonntag um 15 Uhr. Der SV Rülzheim liegt punktgleich mit dem FC Basara Mainz an der Spitze. Sollten auch nach dem Spieltag beide Teams punktgleich sein, hat die Tordifferenz keine Bedeutung. Es gäbe ein Entscheidungsspiel am Mittwoch, 19.30 Uhr, auf dem Platz des VfR Grünstadt.

Die vom Papier her leichtere Aufgabe haben die Rülzheimer zu lösen, sie treten zu Hause gegen den Tabellen-13. VfB Bodenheim an. Basara Mainz erwartet den Tabellenfünften FSV Offenbach. Aber sind die Südpfälzer, die zuletzt schwächelten, überhaupt gewillt und noch in der Lage, Schützenhilfe zu leisten?

„Das ist eine gute Frage“, sagt FSV-Trainer Daniel Jahnke: „Uns verbindet eigentlich nichts. Rülzheim spricht unsere ganzen A-Jugend-Spieler an. Aber wir wollen das Spiel für uns gewinnen. Wenn dann für die Südpfalz noch Schützenhilfe dabei herausspringt, ist es für die Region ja ganz gut.“

Die personelle Lage in Offenbach hat sich wieder etwas entspannt. Daniel Evrard konnte schon gegen Büchelberg wieder mitwirken, und nun stoßen Sven Glaser und Alexander Mellein wieder zum Kader. Ein Sonderlob verdiente sich zuletzt der A-Jugendliche Lukas Gorin als Innenverteidiger neben dem nur ein Jahr älteren Jakob Born. „Die beiden, aber auch unsere anderen ganz jungen Spieler sind ein Versprechen für die Zukunft“, sagt Jahnke. Der Noch-Geinsheimer Tobias Gleich soll künftig auf der Außenbahn zum Zuge kommen.

In Rülzheim war Spielertrainer Patrick Brechtel beim 5:0-Sieg in Grünstadt der Mann des Spiels. Zwei Tore erzielte der Mittelfeld-Stratege selbst, drei bereitete er mustergültig vor, zwei mit Eckbällen. „Das haben wir zuletzt schon trainiert“, sieht Brechtel seine Trainingsarbeit Früchte tragen. Bei den anderen Toren lief er zunächst scheinbar teilnahmslos übers Feld, um dann plötzlich die richtigen Räume zu besetzen und den dadurch gewonnenen Vorteil eiskalt zu verwerten. „Auch das erkläre ich meinen Spielern immer. Man muss immer hellwach sein, darf nie abschalten, muss auch mal auf zweite Bälle spekulieren und die Räume besetzen, in denen es gefährlich werden kann, wenn der Ball mal dorthin kommt“, beschreibt Brechtel seine Spielidee: „Einer, der das in der Bundesliga richtig gut macht, ist Thomas Müller.“

Brechtel rechnet mit einem Entscheidungsspiel. Mit einem Heimsieg „hätten wir in jeden Fall, auch von der Punktezahl her gesehen, eine richtig gute Runde gespielt“. Erst nach Spielende wolle er auf das Ergebnis in Mainz schauen. „Ich denke, Offenbach will noch einmal gewinnen. Sie haben einen ehrgeizigen Trainer“, meint Rülzheims Trainer.

Peter Hildebrandt wird am Sonntag fehlen. Der Verteidiger weilt in Berlin. Ansonsten kann Brechtel auf die zuletzt in Grünstadt siegreiche Formation setzen. Ob Jesko Pfister, der wegen einer Muskelverletzung gefehlt hatte, wieder dabei ist, stand noch in den Sternen. mame

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