Kreis Kusel Luca Künstler krönt Comeback

In dieser Szene einen Schritt schneller: Stephan Wigand (rotes Trikot). Matthias Nagel (SG Haschbach-Schellweiler) setzt nach. A
In dieser Szene einen Schritt schneller: Stephan Wigand (rotes Trikot). Matthias Nagel (SG Haschbach-Schellweiler) setzt nach. Am Ende hatte gestern Nachmittag Nagel Grund zum Jubeln: Sein Team siegte mit 3:1.

«GLAN-MÜNCHWEILER.» Zweiter Sieg in Folge für den Neuling – das geht auch ohne Coach und Treffergarant. Die SG Haschbach-Schellweiler hat gestern Nachmittag im Duell der A-Klasse mit einem 3:1 (0:0)-Erfolg den TuS Glan-Münchweiler im Tabellenkeller festgenagelt. Die Partie geriet zum Künstler-Festival: Luca Künstler traf bei seinem Comeback gleich dreifach.

„Schön, dass der Luca die drei Buden macht. Aber das war ein Sieg der gesamten Mannschaft; ein Erfolg, der einer sehr geschlossenen Leistung zu verdanken ist“, rückte SG-Spielleiter Micha Keller nach Spielschluss die gesamte Elf ins rechte Licht. „Sie haben umgesetzt, was vorgegeben war“, freute sich Keller über einen disziplinierten Auftritt seiner Truppe. Die hatte nun gestern bei strahlendem Sonnenschein wahrlich keine glänzende Darbietung auf den Glan-Münchweilerer Rasen gelegt. Aber sie war vorm Tor einfach den entscheidenden Tick entschlossener, cooler, auch glücklicher. Denn Treffer Nummer zwei und drei für die Gäste, die basierten alleine auf der Entschlossenheit Künstlers. Der zuletzt krankgeschrieben fehlende Offensivmann lief in Minute 82 quer zum Tor, suchte eine Lücke, fand sie aber nicht. Also schaufelte er die Kugel Richtung Tor – und die schlug auch noch direkt unter der Querlatte ein. Ein Kunst-Schuss. Und als die Hausherren in der letzten Phase so etwas wie eine Schlussoffensive starteten, war es erneut die Eigeninitiative des Dreifach-Schützen, die letzte Zweifel am Auswärtssieg des Aufsteigers beseitigte. Künstler bekam einen abgewehrten Ball vor die Füße. Sah, dass Keeper Timo Eichinger ein schönes Stück aus dem Kasten Richtung Mittellinie spaziert war. Künstler hieb drauf – und wieder passte der Schuss haargenau. Da lief schon die Nachspielzeit. Der zweite Dreier in Folge war perfekt. Es war der Schlusspunkt einer zweiten Halbzeit, die weitaus munterer geraten war als die erste. Die allerdings war so schlecht, dass sie eher zum sonntäglichen Schläfchen im Freien einlud. Da hielt sich phasenweise der Verdacht, dass die Akteure genau dies taten. Da ging kaum was, da ist besser der Mantel des Schweigens drüber gehüllt. Nach Wiederanpfiff plätscherte es dann aber nur noch fünf Minuten. Und dann war plötzlich Musik drin. Das beginnt mit Minute 51. Da machte SG-Sturmspitze Sebastian Rech fast alles richtig. Gute Vorlage Künstler, Rech täuschte an, legte sich den Ball prima zurecht, lässt einen Abwehrspieler stehen. Auch Abschluss - richtig getimt, nur mit viel zu wenig „Schmackes“. Jens Wagner konnte den Ball noch im letzten Moment von der Linie kratzen. Weil seine Vorarbeit nicht veredelt worden war, machte es der „Vorarbeiter“ also zwei Minuten später besser selbst. Bei einem schnellen Angriff landete das Leder bei ihm. Künstler schob ebenso ungestört wie cool ein. Die Freude über die Führung aber sollte nicht lange währen. Denn schon zwei Minuten später hatte der TuS egalisiert. Bei einem Angriff prallte SG-Innenverteidiger Yannik Robin Müller der Ball an die Hand – Schiedsrichter Luca Kevin Dieterich deutete ohne zu Zögern Richtung Punkt. Die Chance ließ sich Glan-Münchweilers Spielertrainer nicht nehmen: Orce Aleksov verwandelte eiskalt. Der Trainer hatte eigentlich coachen wollen, musste allerdings schon nach acht Minuten einspringen, weil der angeschlagene Emil Fehn hatte passen müssen. Der TuS vergaß das Nachlegen. So sieben Minuten nach dem Ausgleich, als Jan Dengel per Kopfstoß rechts im Fünfmeterraum sicher hätte jubeln können, hätte nicht Yannik Müller in höchster Not Schlimmeres für seine Farben verhindert. Wiederum vier Minuten später vergab Stephan Wigand die große Chance zur Führung für die Hausherren. Auch er zögerte jedoch beim Abschluss viel zu lange, nachdem er sich so gekonnt selbst in Schussposition gebracht hatte. Diesmal spielte Luis Christoffel den Retter. In jener Phase wogte es hin und her. Gleich darauf hatte die SG Künstler-Pech, als ein Kopfball des Mittelfeldakteurs auf der Latte hüpfte. Maximilian Ober und erneut Dengel scheiterten. Und dann kam eben Künstler. So spielten sie TuS Glan-Münchweiler: Eichinger – Wagner, Eric Haber, Stenger, Lukas Müller – Florkowski (65. Lauer), Moldenhauer – Fehn (8. Aleksov), Ober, Wigand - Dengel SG Haschbach-Schellweiler: Bortscher – Lucas-Andre Drumm, Yannik Robin Müller, Schneider, Christoffel (78. Alexander Drumm) – Scheidt, Sediqi (61. Staudt) – Nagel, Künstler, Klein – Rech (90. Zinsmeister) Tore: 0:1 Künstler (53.), 1:1 Aleksov (55. Handelfmeter), 1:2 (82.) Künstler, 1:3 Künstler (90.+2) – Gelbe Karten: - Sediqi (SG) - Beste Spieler: Ober – Künstler, Klein, Scheidt – Zuschauer: 107 - Schiedsrichter: Dieterich (Rodenbach).

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