Kusel Kusel: Kreis zahlt 25.000 Euro für Entsorgung illegalen Mülls

Restabfall, vergangenes Jahr abgeladen bei Ulmet.
Restabfall, vergangenes Jahr abgeladen bei Ulmet.

Ein vollständig zerlegtes Gartenhaus am Feldweg bei Matzenbach, Matratzen und Teppiche auf einem Waldweg bei Ulmet, ein Berg alter Reifen im Wald bei Offenbach-Hundheim, immer wieder Müllsäcke und sogar ein Wohnwagen. Die Rede ist von im vergangenen Jahr illegal entsorgtem Müll im Kreis. Alleine die Entsorgungskosten betrugen 25.000 Euro, ohne die Arbeit für Angestellte der Stadt, des Forstes und der Straßenmeisterei mitzurechnen oder ehrenamtlichen Einsatz. Immerhin war es weniger als in 2015 und 2016.

Wenn sogenannte illegale Müllablagerungen gemeldet werden, dann werden Mitarbeiter des Referats Abfallwirtschaft zu Detektiven. „In vielen Fällen kann durch akribische Ermittlungsarbeit der Verursacher oder Abfallbesitzer ermittelt werden“, erklärt die Pressesprecherin des Kreises, Karla Hagner, auf Anfrage der RHEINPFALZ. 75 gelöste Fälle waren das im vergangenen Jahr, darunter der genannte Wohnwagen. Trotz Aufrufen in der Presse konnte allerdings nicht festgestellt werden, wer sein Gartenhaus am Wegesrand entsorgt hat. Die Arbeit, dieses zu entsorgen, blieb ebenso am Kreis hängen wie es die Kosten taten. 225 Vorgänge illegaler Müllablagerung stehen beim Kreis in der Statistik für das Jahr 2017. Allerdings gehören dazu auch Anlieferungen von Containern, die beim Forstamt und der Straßenmeisterei stehen und von den dortigen Mitarbeitern nach und nach gefüllt werden. Auch was Ortsgemeinden oder Vereine bei Umweltaktionen an mehreren Orten einsammeln, wird mit einer Lieferung und folglich einem Vorgang statistisch erfasst. Dabei handelt es sich aber wohl eher um Restmüll, der Stückchen für Stückchen an Straßen- und Wegesrändern aufgesammelt werden. So entfällt auch der größte Teil der Restabfallmenge alljährlich auf die Straßenmeisterei, gefolgt von den Umweltaktionen. Generell sei weder bei Kosten noch Menge ein Trend zu erkennen, erklärt die Kreisverwaltung, die für die RHEINPFALZ Zahlen aus den vergangenen drei Jahren zusammengestellt hat (sieh Zur Sache). Doch was hier statistisch in Zahlen wiedergegeben ist, bedeutet nicht nur, dass der Kreis Geld dafür aufwenden muss – mit 25.000 Euro in 2017 weniger als in den beiden Vorjahren. Es bedeutet auch, dass Arbeit dahinter steckt. Ist der Kreis zuständig, werden Hausmeister ausgeschickt. In vielen Ortsgemeinden übernehmen diese Aufgaben Gemeindehelfer. Sie sind sowohl für die Zigarettenschachtel in der Grünfläche als auch für größere Ablagerungen auf Gemeindebesitz die „Wegräumer“. „Ganz schwierig ist es für kleine Ortsgemeinden, die keine Gemeindearbeiter haben“, erklärt Karla Hagner. Da bleibe es oft am Bürgermeister hängen, denn Ortsgemeinden sind rechtlich verpflichtet, zu beseitigen, was in ihrer Lage an illegalem Müll anfällt. Das ist alles per Gesetz festgehalten, ebenso dass der öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger – hier der Landkreis Kusel – für dessen Entsorgung zahlen muss, wenn der Verursacher nicht festgestellt werden kann. Weiter im Gesetzestext: Abfälle von Straßen außerhalb von Ortschaften liefert die Straßenbaubehörde an den Schneeweiderhof, was im Wald weggeworfen wird der Forst. Müll illegal zu entsorgen, ist eine Ordnungswidrigkeit, die von der Unteren Abfallbehörde der Kreisverwaltung Kusel mit bis zu 100.000 Euro geahndet werden kann. Bei der illegalen Entsorgung von gefährlichen Abfällen handelt es sich übrigens um einen Straftatbestand, bei dem die Polizei ermittelt. Info Müllablagerungen können mit der Abfall-App des Kreises gemeldet werden. Diese seit Dezember in Betrieb genommene und schon über 2000 Mal runter geladene Anwendung fürs Smartphone sei auch schon dafür genutzt worden, Bilder von Müll mit Koordinaten zu schicken. Grundsätzlich ist der Kreis Ansprechpartner unter 06381 424227, um illegalen Müll zu melden, Er verteilt dann sozusagen die Aufräumpflicht weiter.

Das war mal ein Gartenhaus – und lag so bei Matzenbach.
Das war mal ein Gartenhaus – und lag so bei Matzenbach.
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